12.000 Kraniche im Goldenstedter Moor

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Rushhour auf dem Weg gen Süden: Wer im Berufsverkehr über die baustellengeplagte A1 von Bremen in Richtung Osnabrück fährt, kann erahnen, wie es sich für tausende Kraniche derzeit im Goldenstedter Moor anfühlen muss. Doch während die Verkehrsteilnehmer eher unfreiwilligauf der Autobahn herumstehen, übernachten die Vögel mit Freude im Goldenstedter Moor.

Auf dem Weg von Skandinavien nach Spanien machen die Tiere auf der Westroute freiwillig einen Zwischenstopp in Niedersachsen: Alleine am vergangenen Wochenende zählten die Experten um Carola Freise über 12.000 Kraniche, die derzeit Kraft tanken auf ihrer langen Reise gen Süden. Vor zwei Wochen waren es gar 19.000 Tiere, die einen Pause einlegten – die zweithöchste Zahl, die jemals gemessen wurde. Warum gerade das Goldenstedter Moor? „Durch unsere Naturschutz- und Renaturierungsmaßnahmen in Deutschland kommt der Kranich wieder mehr zu uns. Weil er hier genau das findet, was er braucht“, meint Freise. Doch steigt die Population insgesamt? Eher nicht, wie die Expertin sagt. Denn die trockenen Sommer sorgen dafür, dass die Suche nach lebenswichtigen Insekten immer schwieriger werden. Gleichzeitig sorgen Starkregenereignisse dafür, dass die mühevoll gebauten Nester samt Brut untergehen und der Nachwuchs ertrinkt. Und so ist es auch kein Wunder, dass die Zahl der Jungtiere immer mehr abnimmt.

Norddeutschland statt Adria

Mittlerweile ist auch ein anderer Trend erkennbar: Nämlich, dass die Tiere gar nicht mehr den beschwerlichen Weg nach Süden auf sich nehmen. „Es gibt da gar keinen Grund mehr für. Die Winter werden milder, das Wasser gefriert nicht. Die finden auch im Boden genug Nahrung“, so Freise. Waren es sonst nur einige hundert Tiere, die im Dezember die norddeutschen Gefilden der spanischen Adria vorzogen, könnten es in diesem Jahr womöglich tausende sein. „Das wird richtig spannend, wie viele tatsächlich hier bleiben“, blickt Freise neugierig in die Zukunft. Für heimische Vogelfans ist diese Entwicklung erfreulich. „Der Kranich ist ein majestätisches Tier mit seinen immensen Spannweiten. Er wird auch als Vogel des Glücks bezeichnet.“ Warum? „Jetzt haben wir Herbst, aber wenn wir im Frühjahr das laute, wunderschöne Rufen des Kranichs hören – dann sagt man, dass jetzt der Frühling zurückkehrt.“

Bildquelle: NonstopNews

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