Wollepark soll aufgewertet werden – Weiter Kita vor Ort geplant

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung

Nachdem letztes Jahr die maroden Wohnblöcke Am Wollepark 1 bis 5 samt Tiefgarage abgerissen wurden, will die Verwaltung jetzt die Planungen für die Neubauten auf dem leeren Gelände voranbringen. Auch die Nachbarhäuser werden darin einbezogen – inklusive der Problem-Immobilien 11 bis 14. Das Ziel: Das Quartier aufzuwerten und die „soziale Situation“ verbessern. Der Bauausschuss stimmte gestern (3. Mai) schon für den Plan.
 
Es ist kein einfaches Viertel, dass die Stadt Am Wollepark hat: In den Häusern 11 bis 12 ließen Vermieter jahrelang Abgaben für Gas und Wasser unbezahlt, bis die Versorgung damit letztes Jahr abgestellt wurde. Im November wurden die Häuser geräumt. Auch die Nummern 13 und 14 bereiten der Stadt noch Probleme.
 

Stadt will Wollepark 11 bis 14 abreißen

Trotzdem glaubt die Stadt, dass sie das Quartier wieder aufwerten kann. So hat sie bei den Häusern 13 und 14 ihr Vorkaufsrecht ausgeübt. Die Entschädigungssumme muss allerdings noch vor Gericht geklärt werden. Danach soll noch dieses Jahr mit der Entmietung der Gebäude begonnen werden. Ziel ist der Abbruch der Gebäude, um neue Wohnhäuser zu errichten. Dasselbe gilt für die Nachbargebäude 11 und 12. Diese müsste die Stadt aber erst kaufen. Und der aktuelle Besitzer will sie nicht abreißen, sondern sanieren.
 
In der Vorlage für den Bauausschuss weist die Verhaltung aber auch darauf hin, dass nicht alles im Quartier schlecht sei. So sei bei den Häusern 7 bis 9 die Fassade energetisch saniert und so zugleich deren Erscheinungsbild aufgewertet worden. In Nummer 10 habe sich die Situation stabilisiert und die Mieterschaft sei inzwischen unproblematisch. Da auch der Vermieter seine Pflichten erfülle, soll das Gebäude nicht mehr abgerissen werden. Und der sanierte Spielplatz soll eröffnet werden, sobald das Gras dort angewachsen ist.
 

Pläne für Brachfläche werden geprüft

Eine regelrechte Freifläche gibt es dort, wo früher die Häuser 1 bis 5 samt Tiefgarage an der Stedinger Straße standen. „Das ist die Stadtentwicklungsfläche mitten in der Stadt“, hob Stadtbaurätin Bianca Urban im Bauausschuss hervor. Die Stadt möchte hier eine gemischte Bebauung mit Wohnungen und Geschäften ermöglichen. Die alte Verteilung mit 75 Prozent Geschäftsanteil ist nach Urban heute aber nicht mehr gefragt. Vielmehr sei in den letzten Jahren die Nachfrage nach Wohnungen in den Innenstädten stark angestiegen – auch in Delmenhorst.
 
Ebenfalls hoch ist der Bedarf nach Kinderbetreuung. Daher soll eine weitere Kita im Nordteil des Geländes entstehen. Auch bei anderen Neubauten vor Ort möchte die Stadt gern öffentliche Dienste im Erdgeschoss mit Wohnungen darüber kombinieren. Welche Teile der Verwaltung dort unterkommen könnten, steht aber noch nicht fest. „Wir bauen ein neues Stück Stadt an der Stelle“, versprach Urban.
 

Rahmenplan fortgeschrieben

Einen konkreten Bebauungsplan, nach dem sich private Bauherren richten müssen, gibt es noch nicht. Stattdessen ging es gestern erst um die Fortschreibung des Rahmenplanes und die Initiierung verschiedener Gutachten. Andre Tiefuhr, Ratsherr der CDU, brachte einen Antrag ein, die Fortschreibung nicht zu verabschieden, da er fürchtete, dass damit bereits eine genaue Festlegung der Nutzungen verbunden sei. Auf Urbans Antwort, dass dem nicht so sei, zog seine Partei den Antrag zurück.
 
Marianne Huismann (Grüne) plädierte dafür, die Fortschreibung unbedingt auf den Weg zu bringen, mahnte zugleich aber, nicht zu viel Gewerbe Am Wollepark anzusiedeln, damit der Innenstadt keine neue Konkurrenz entstünde. Annette Kolley (SPD) wollte so schnell wie möglich erste Untersuchungsergebnisse sehen. Diese sollen bis zu den Herbstferien vorgelegt werden. Eva Sassen (Bürgerforum) regte an, auch die Nutzung von Erdwärme auf dem Gelände zu prüfen. Wegen der Nähe zur Delme sei der Ort ihrer Meinung nach dafür gut geeignet.
 
Am Ende stimmten die Ausschussmitglieder mit einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen für die Fortschreibung. Verwaltungsausschuss und Stadtrat müssen noch zustimmen.
 
Foto oben: Das Haus Am Wollepark 14 will die Stadt abreißen und durch ein modernes Wohnhaus ersetzen lassen.
 
Bilder unten: So stellt sich die Stadt den Wollepark nach den Baumaßnahmen vor: Spielplatz nördlich der heutigen Brachfläche Am Wollepark 1 bis 5, darunter Kita und Wohnhäuser. Maßstab 1:1500, Zeichnung von Verena Andreas für die Stadt.
 


 

Anzeige
Anzeige
0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert