„Witze über Dicke und Schwuchteln machen können“ – Christian Pothin gibt AfD-Kreisvorsitz auf

Christian Pothin (47) will seine Position als hiesiger AfD-Kreisvorsitzender aufgeben. Auf seiner Facebook-Seite schreibt er mit markigen Worten, warum er sich zurückzieht. Er will auch mal wieder ungestört Witze über Schwule und Dicke machen können.
 
„Ich bin es einfach leid, immer gegen Windmühlen zu kämpfen wie Don Quichotte. Hat mich der letzte Wahlkampf noch in den Bann gezogen, so ist der heutige Kampf für freie Meinungsäußerung und der Kampf für die eigenen Ideale zu einer schweren Last geworden. Selbst wenn ich immer noch an eine Veränderung durch die AfD glaube, ist es langsam an der Zeit für mich, mal eine andere Sichtweise an den Tag zu legen“, sagt Pothin in seinem Statement.
 

“AfD als Schönwetterprediger“

„Ich spiele mit dem Gedanken, meine politische Laufbahn an den Nagel zu hängen. Mich kann eigentlich nichts umhauen und ich habe ein dickes Fell wie ein Löwe, aber wie ich in den letzten Wochen feststellen musste, sind wir eigentlich auch nichts anderes als „Schönwetterprediger“. Ich frage mich, wo ist der Enthusiasmus geblieben, den ich noch vor ein paar Monaten gelebt habe? Weg ist er – mit allen tollen Ideen wie man unser Land verändern könnte.“
 

Zu viel Mainstream

Pothin ärgert besonders, dass sich in der AfD immer mehr der Mainstream breitmache: „Ich bin ein Mensch – der ist wie er ist und ich weigere mich, ständig dem Mainstream auch nur einen Meter Raum zu überlassen. Ich möchte mich nicht wie eine Fahne immer in den Wind drehen müssen. Dieses Unterfangen, der ewige Kampf mit uns selbst, ist leider auch mit sehr viel Kraft und Mut verbunden.“
 

“Witze über Dicke und Schwuchteln“

Wörtlich schreibt Pothin: „Mit anderen Worten werde ich mich jetzt wohl aus der Politik verabschieden und mich wieder meiner Familie widmen und auch mal wieder „einen Saufen gehen“ oder einfach nur mal Witze über dicke, Schwuchteln und anderes erzählen, ohne das ich aufpassen muss, was ich sage. Der Spruch: Wenn man in der Öffentlichkeit steht und ein Amtsträger ist, sollte man genau überlegen was man sagt habe ich jetzt verstanden.
 

„Will mich nicht ändern“

Da ich mich aber nicht ändern will und immer das sagen möchte wie ich will, werde ich noch bis zum 16.01.2014 das Amt des Kreisvorsitzenden ausführen und danach kein Amt oder sonstiges politisches Engagement mehr wahrnehmen.“ Pothin sagt auf DelmeNews-Nachfrage, er habe nichts gegen Schwule, habe selbst gute Freunde, die homosexuell seien. Dennoch sieht er die Beziehung von Vater, Mutter und Kind als höchstes Gut. Und er wünscht sich, dass man diese seine Meinung akzeptiere. Auf DelmeNews-Nachfrage äußerte Pothin weiterhin, dass er bei den Vorstandswahlen am 16. Januar 2014 nicht wieder als Kreisvorsitzender antreten werde. Sein Parteibuch wolle er allerdings behalten und auch eine andere Tätigkeit im Vorstand schloss er entgegen seines anderslautenden Facebook-Posts nicht aus. „Ich bleibe der AfD noch erhalten.“

Christian Marbach von den Freien Wählern Ganderkesee, dem der eigenwillige Facebook-Post von Pothin ins Auge stieß, kommentiert Pothins Einlassungen über das „Saufen“ und „Witze über Dicke, Schwuchteln und andere“ mit den Worten: „Er setzt seltsame Prioritäten.“
 

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert