Winterregen nach Sommerdürre ausreichend? Pegelstand leicht niedriger – Experten sehen keinen Grund zur Besorgnis

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Der letzte Sommer war auch in Delmenhorst von einer langen Dürre geprägt. Zwar gab es in den letzten Wochen ein paar Niederschläge. Aber reicht das, um die Wasservorräte wieder aufzufüllen? Wir haben nachgefragt.
 
Die aktuellsten Daten für Anfang Februar (5. Kalenderwoche) in der Stadt sind nicht ungewöhnlich, zeigt ein Blick auf die Pegel an der Graft. so liegt der Grundwasserspiegel in den Wiekhorner Wiesen bei 0,69 Metern unter der Geländeoberkante (uGOK), der Höchstwert beträgt im langjährigen Mittel 0,68. am Max-Planck-Gymnasium waren es 0,86 (zu 1,37 Metern) und an der Grundschule Beethovenstraße 1,42 (zu 1,13). Letztes Jahr waren -0,17, 0,49 und 1 Meter zur selben Zeit.
 

Stadtwerke sehen sich gut vorbereitet

Stadtwerke-Sprecherin Britta Fengler betonte, dass die Zeit für die Grundwasserneubildung noch bis in den April reiche. Eine abschließende Aussage sei jetzt noch nicht möglich. „Im Jahr 2018 fielen in Delmenhorst ca. 450 Liter pro Quadratmeter Niederschlag“, resümiert sie. „In den Monaten August bis Dezember 2017 waren es 780 Liter.“ Der Durchschnitt liege bei 680 Litern.
 
Sparmaßnahmen seien letztes Jahr erfolgreich gewesen: „Unsere Aufrufe, behutsam mit Wasser umzugehen, haben ja auch Wirkung gezeigt. Eine solche Maßnahme wäre bei einer kommenden längeren Trockenheit auf jeden Fall wieder denkbar.“ Notfallpläne hätten die Stadtwerke ebenfalls. Die Trinkwasserförderung sei bei einer neuen Dürre aber nicht gefährdet.
 

Land sieht keinen Grund für Panik

Auch der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) behält die Pegelstände in Delmenhorst im Blick. Drei Messstellen für das Grundwasser werden unterhalten (neben den oben genannten Stellen der Stadt): In Langenwisch, dem Wasserschutzgebiet Annenheide und der Stelle Ganderkesee eins neben Deichhorst.
 
Laut Achim Stolz, Pressesprecher der NLWKN, weist die Stelle Langenwisch keine Auffälligkeiten für die Winterzeit auf. Die anderen Stellen weisen dagegen leicht niedrigere Stände als in den Vorjahren auf. „Besorgniserregend sind die jetzigen Wasserstände allerdings nicht“, betont Stolz. Zumal von Februar bis April noch drei Monate mit meist zahlreichen Niederschlägen kämen. Die Messwerte in Ganderkesee eins seien 2015 und 2017 sogar noch niedriger gewesen, als der niedrigste Wasserstand 2018.
 

Landwirt vorsichtig optimistisch

Helmut Blauth, Einrichtungsleiter im Gut Dauelsberg, hat die große Dürre direkt auf seinen Feldern erlebt. „Wir verfügen über eine große Beregnungsanlage und haben Mais, Kartoffeln und Grünland beregnet“ erinnert er sich. „Dadurch konnten wir unseren Futtervorrat für die Rinderherde sichern und auch die Kartoffelerträge einigermaßen sichern.“ Gut 140 Tiere halte sein Gut. Die Kartoffeleinbußen hätten trotzdem gut ein Viertel der üblichen Erntemengen ausgemacht. Viel Wasser sei zudem in den Mais geflossen.
 
Zugleich sei sein Gut auf einem Teil der Bewässerungskosten hängen geblieben: „Wir können diese enorm höheren Produktionskosten nicht über die Produktpreise abfangen.“ Die Milch- und Ferkelpreise seien nach wie vor sehr gering. „Das wird ein katastrophales Wirtschaftsjahr 2018/19 für die Landwirte in den Dürreregionen!“
 
Allerdings würden ihn die derzeitigen Regenmengen hoffnungsvoll stimmen. „Auch wenn der Grundwasserspiegel immer noch nicht normales Niveau erreicht hat.“ Allerdings sei der Boden nach dem letzten Winter ebenfalls mit Wasser gesättigt gewesen. „Nochmal so wenig Futter für die Tiere und es wird ein großes Höfesterben geben!“
 
Foto: Anders als die Graft mit ihren Wasserringen litt die restliche Stadt letztes Jahr unter der Dürre.
 

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