Wesentlich weniger Windpocken

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Geschlossene Kitas, Homeschooling und AHA-Regeln haben während der Pandemie für einen starken Rückgang von Viruserkrankungen gesorgt, die hauptsächlich Kinder betreffen. Das zeigt sich auch bei Windpocken, wo sich die Fälle im vergangenen Jahr halbiert haben – in Delmenhorst ebenso wie in ganz Niedersachsen.

Anno 2020 wurden in Niedersachsen 741 Fälle von der meldepflichtigen Krankheit gezählt, 2019 waren es noch 1.476. Auch bundesweit ist die Zahl um 50 Prozent gesunken, von 22.681 Meldungen im Jahr 2019 auf 11.330 im Jahr 2020. Das geht aus einer Statistik des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Der Rückgang in Delmenhorst lag im vergangenen Jahr demnach ebenso bei 50 Prozent. „Von Januar bis Dezember 2020 wurden aus der Stadt acht Erkrankungen mit Windpocken an das RKI gemeldet“, berichtet Markus Schrader, Regionalgeschäftsführer der IKK classic, mit Blick auf die Zahlen. „Im Jahr zuvor waren es acht Meldungen mehr – insgesamt 16 Infektionen.“ Der Trend setzt sich bisher auch im Jahr 2021 fort, bis Ende Mai meldete Delmenhorst keinen einzigen Fall mit diagnostizierten Windpocken.

Impfungen versprechen Schutz

Windpocken sind eine hoch ansteckende Infektion mit Varizella-Zoster-Viren, die einen juckenden Hautausschlag mit Bläschen hervorruft. Sie zählt zu den Kinderkrankheiten, kann aber in jedem Alter auftreten. Meistens heilt die Erkrankung problemlos aus und danach ist man lebenslang immun gegen den Erreger. Dieser bleibt aber im Körper und kann später wieder aktiv werden – der Betroffene erkrankt dann an Gürtelrose. Übertragen wird das Virus durch Tröpfcheninfektionen, beispielsweise beim Niesen oder Husten. Krankheitserreger können aber auch über eine Schmierinfektion verbreitet werden, da beim Platzen der Bläschen eine virale Flüssigkeit austritt, die besonders ansteckend ist.

„Seit dem Jahr 2004 wird von der ständigen Impfkommission des RKI eine Impfung gegen Windpocken empfohlen“, berichtet Markus Schrader. Für einen wirksamen Schutz sind zwei Impfungen notwendig: die erste sollte im Alter von elf bis 14 Monaten, zum Beispiel im Zuge der Früherkennungsuntersuchung U6 erfolgen, die zweite dann mit 15 bis 23 Monaten. Die Impfungen können aber auch nachgeholt werden, wenn sie nicht im empfohlenen Alter durchgeführt wurden.

Symbolbild: Mit einem Eintrag für Windpocken im Impfpass, verringert sich auch das Risiko, später an Gürtelrose zu erkranken. Bildquelle. Alexander Raths / Adobe Stock

 

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