Wer kandidiert für die Delmenhorster CDU bei der Bundestagswahl? Bastian Ernst und Dani Hildebrand haben sich vorgestellt
Am 28. September 2025 ist Bundestagswahl. Die CDU in der Region ist aktuell dabei zu sondieren, wer für die Christdemokraten als Kandidat ins Rennen gehen soll. Zur Wahl stellen sich mit Bastian Ernst ein gebürtiger Delmenhorster und mit Dani Hildebrand eine Kandidatin aus dem benachbarten Wildeshausen.
Die beiden Kandidaten nutzten am Mittwochabend, 28. August, im Hotel Thomsen die Gelegenheit, sich den Mitgliedern des CDU-Kreisverbands Delmenhorst zu präsentieren. Die beiden waren bereits zuvor bei anderen Ortsverbänden der Region bei Vorstellungsrunden aufeinandergetroffen. Immerhin wird einer von beiden Kandidat oder Kandidatin für die CDU im Bundestagswahlkreis 28 für die Region Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch.
Verschiedene Strategien
Ihre Strategie bei den Parteimitgliedern zu punkten war durchaus unterschiedlich. Zunächst stellte sich Bastian Ernst vor. Der 37-Jährige arbeitet in der Geschäftsfeldentwicklung bei einem Rüstungskonzern. Er präsentierte sich mit einer gehörigen Portion Lokalkolorit.
Geboren im Delmenhorster Krankenhaus, aufgewachsen in der Frankenstraße, spielte er die lokale Karte. Allerdings lieferte er auch andere Argumente: „Ich kann Wahlkampf, habe erfolgreiche Wahlkämpfe geführt“, mit zahlreichen Leuten im Raum habe er in der Vergangenheit bereits Plakate aufgehängt. Auch sein Bürgermeisterwahlkampf in Hatten, bei dem er Guido Heinisch eher knapp unterlag, habe ihm Erfahrung beschert.
„Ich bin vollausgestatteter Kommunalpolitiker“, so Ernst vor dem Hintergrund, dass er bereits für zwei Legislaturperioden im Stadtrat saß. Der gängige Vorwurf, dass Bundespolitiker ja nicht wüssten, was ihre Entscheidungen für die Menschen vor Ort bedeuteten, könne für ihn daher nicht gelten.
Die Wirtschaft unterstützen
Es sei wichtig, der Wirtschaft in puncto Bürokratie entgegenzukommen, nannte er einen für ihn inhaltlich relevanten Punkt. „Die Unternehmen können nicht mehr atmen“, so Ernst, man müsse es hinbekommen, dass Unternehmer wieder ihrem eigentlichen Beruf nachgehen können ohne in Bürokratie zu ertrinken – „entlasten statt belasten“.
Auch die innere und die äußere Sicherheit seien ihm wichtige Themen, so Ernst in der Vorstellungsrunde. Man müsse der Bundeswehr die Personen geben, die sie brauche. Schon zuvor hatte Ernst gesagt, dass er, der übrigens selbst knapp zwei Jahre bei der Bundeswehr war, eine allgemeine Dienstpflicht für „absolut notwendig“ halte.
Kommunikation als Stärke
Nach Bastian Ernst stellte sich Dani Hildebrand vor. Die 39-Jährige ist gebürtige Schwerinerin, lebte unter anderem bereits in Offenbach, Stuttgart und nun in Wildeshausen. „Hier bin ich angekommen“ sagte sie in Bezug darauf, dass sie hier nun bleiben wolle. Beruflich ist sie als Coach und Unternehmensberaterin tätig. Sie hob zunächst ihre Kommunikationsstärke hervor. „Kommunikation, das kann ich“, so Dani Hildebrand. Politik müsse nahbar sein und verständlich. Gleich mehrfach brachte sie in puncto Ansprache der verschiedenen Generationen das Motto „von Tiktok bis Türklinke“ an.
Tour zu Fuß durch den Wahlkreis
Sie hatte kürzlich bereits zu Fuß eine mehrere hundert Kilometer währende Tour durch den Wahlkreis absolviert. Auch Hildebrand sprach das Thema Sicherheit und Migration an. Sie kritisierte die geplante Errichtung einer Notunterkunft auf dem ehemaligen Fliegerhorst in Ahlhorn mit Platz für bis zu 530 Personen. Vor Ort gibt es die Befürchtung, dass aufgrund der im Verhältnis zur Bevölkerung hohen Anzahl eine Integration scheitern könnte. „Diese Ignoranz ist verwerflich“, kritisierte Dani Hildebrand die Entscheidung, dass dort dennoch so viel Menschen untergebracht werden sollen.
Auch Dani Hildebrand sprach sich für Änderungen aus: „Ich möchte ehrlich sein: Es wird nicht von heute auf morgen geschehen“, so Hildebrand. Wenn man das Ayslgesetz und das Aufenthaltsgesetz ändern wolle, erfordere es Zeit und Geschlossenheit.
Ein weiteres Thema, das ihr am Herzen liegt, ist das Thema Gesundheitssystem, das sie aufgrund dessen aktueller Defizite als „Krankheitssystem“ bezeichnete. „Gesundheit geht uns alle an“, so Hildebrand, die unter anderem beispielsweise lange Wartezeiten auf Facharzttermine kritisierte.
Sie sei in Berlin gut vernetzt und wolle mit Sachkenntnis das Thema Gesundheit angehen. Beruflich hat Dani Hildebrand unter anderem bereits bei einer apothekereigenen Unternehmensgruppe gearbeitet.
Entscheidung am 13. September
Applaus bekamen an diesem Abend beide für ihre jeweiligen Redebeiträge. Anschließend hatte das Publikum die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Für wen von beiden sich die CDU-Parteimitglieder als Kandidat für die Bundestagswahl 2025 entscheiden werden, wird sich am 13.9. ab 19.30 Uhr bei der Urabstimmung im Restaurant Backenköhler in Stenum zeigen.
Bild ganz oben: Dani Hildebrand und Bastian Ernst wollen für die CDU in den Bundestag – nur eine(r) kann das Rennen machen.
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