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„Volkskunst Fabrik“ ab morgen in Städtischer Galerie – Werke aus Linoleum hergestellt – Video und Galerie

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Morgen, 18. Mai, eröffnet um 20 Uhr die neue Ausstellung „Volkskunst Fabrik“ in der Städtischen Galerie Delmenhorst. Die Besonderheit der ausgestellten Werke: Sie wurden aus Linoleum hergestellt. Delmenews bekam heute schon mal einen kleinen Einblick.
 
Wer an Linoleum denkt, hat stabile Bodenbeläge vor den Augen. Auf den Gedanken, damit Kunst zu verbinden, kommen nur wenige. Dabei war Linoleum Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhundert ein beliebter Werkstoff für Wandtapeten. Entsprechend steht der Leipziger Christoph Ruckhäberle mit seinen für die Ausstellung gestalteten Tapeten in einer alten Tradition.
 
„Es war völlig klar, dass du das ganze Haus in Angriff nehmen wolltest“, sagt Annett Reckert, Leiterin des Hauses, zu Ruckhäberle. Ermöglicht wurde die Ausstellung durch die Unterstützung des Niedersächsischen Ministeriums für Kultur, der Landessparkasse zu Oldenburg und der DLW aus Delmenhorst. Letztere hat auch den Werkstoff für die Kunstwerke bereitgestellt.
 

Massenware kontra Individualität

Auch wenn die Tapeten aussehen wie aus der Fabrik: Ruckhäberle hat sie von Hand gefertigt. Sie zeigen Frauen mit Röcken oder Männer in der Tracht des Erzgebirges. „Obwohl es eine Stanze ist, bleibt den Dingen das Leben“, findet der Künstler. Kleine Fehler würden den Figuren Individualität einhauchen. Beispielsweise dann, wenn zwei Tapeten so nebeneinander geklebt werden, dass sich die Gesichtsausdrücke dadurch ändern. Neben dem Jugendstil haben ihn besonders Lubki – Einzahl Lubok – aus Russland beeinflusst. Diese Holzschnitte zeigen alle möglichen Szenen.
 
Neben den Tapeten hängen auch zahlreiche Bilder von Ruckhäberle in der Ausstellung. „Diese Bilder sind mit Lack gemalt“, verrät der Künstler. Den Lack hat er aus dem Baumarkt. Als Motive hat er Frauen und geometrische Muster abgebildet. Auch abstrakte Holzskulpturen, ebenfalls lackiert, waren auf Betrachter. Wer sich angesichts ihrer Formen an Möbel erinnert sieht, liegt nicht schlecht: Das Material stammt von alten Regalen aus Ruckhäberles inzwischen geschlossenem Laden. Zusammen mit dem Linoleum-Geruch ergeben die Werke einen etwas psychedelischen, ungewohnt farbenfrohen Eindruck, der so im Alltag nicht zu erleben ist.
 

Schwarzweiß in der Remise

Neben dem Hauptgebäude ergänzen in der Remise Werke von Benjamin Diettrichs und Jirka Pfahl unter dem Titel „Lubok“ Ruckhäberles Werke. Dabei werden nicht nur entsprechende Drucke gezeigt, sondern auch Bilder. Die meisten davon sind in Schwarzweiß gehalten. „Was reizvoll ist, ist die Nähe zur Zeichnung“, findet Pfahl. Zudem könnten Drucke überall hin mitgenommen werden. „Meine Werke sind so abgestimmt, dass die Wiederholung ein Pattern (Muster) bildet.“
 
Besonders auffällig sind Pfahls Arbeiten aus der Reihe „Der Anfang der Welt“. Dazu hat er Wörter in der Art von Scrabble oder einem Kreuzworträtsel angeordnet – aber ohne Fragen. „Das ist auch nicht so hochtrabend individuell.“ Zwischendurch hat er einige lustige Wörter eingefügt. Von Fern wirken sie selbst wie Holzdrucke. Und erfüllen damit eine Absicht von Kunst: Den Betrachter immer wieder neue Eindrücke zu liefern. Noch bis zum 6. August ist die Ausstellung geöffnet.
 
Foto: Christoph Ruckhäberle hat neben den Tapeten auch die Bilder der neuen Ausstellung „Volkskunst Fabrik“ gestaltet.
 

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