Verängstigte Katzen in Pappkartons ausgesetzt – Wenn Besitzern das Wohl des Tieres egal ist

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Am Mittwochabend (5. Februar) fanden Passanten verschlossene Kartons in der Westfalenstraße, abgestellt auf der Grünfläche vor den Wohnblöcken im Wollepark. Der Kartoninhalt: elf ausgewachsene Hauskatzen, die durch vorhandene Luftlöcher in der Pappe um ihr Überleben kämpften. Die Polizei brachte die ausgesetzten Tiere in das Tierheim Bergedorf in Ganderkesee und sucht nun nach Zeugen sowie dem Halter der Katzen, während das Tierheim nach einem neuen liebevollen Zuhause für die Katzen sucht.
 
Sobald ihre Katzenaugen eine Höhle wahrnehmen, flüchten sie in sie hinein. Hebt man sie hoch, rutscht der Kopf der ausgewachsenen Katzen unter die Armbeuge. „Sie sind ganz lieb, aber sehr verängstigt“, weiß die gelernte Tierpflegerin Nadine Becker (25) von dem Tierheim Bergedorf in Ganderkesee. Was diese Tiere erlebt haben, lässt sich nur vermuten. Vermutlich stellte ihr Vorbesitzer die Katzen in großen Pappkartons auf der Grünfläche des Mehrfamilienhauskomplexes in der Westfalenstraße ab.
 

Ausgewachsene Katzen waren im gepflegten Zustand

Wie lange sie an die Innenwände der durchlöcherten Kartons kratzen mussten, bis sie von Spaziergängern entdeckt wurden, weiß niemand. Doch die Spaziergänger waren ihre Rettung. Sie alarmierten Polizeibeamte, die die Kartons öffneten. Die Beamten fanden ausgewachsene Katzen vor, die sich in einem gepflegten Zustand befanden und übergaben die Tiere an das Tierheim Bergedorf.

„Mein Chef hatte um 00.50 Uhr ein Bild der Katzen per Whatsapp zugeschickt bekommen“, erzählt Nadine Becker. Am heutigen Morgen (7.Februar) wurden die Katzen bereits von einem Tierarzt kontrolliert. Doch Angaben zu dem Vorbesitzer gab es keine. „Es war keiner, dem das Tierwohl am Herzen lag“, bedauert Becker. Sie weiß, dass die Katzen nach längerer Zeit in den Kartons verdurstet wären, denn Futter oder Wasser wurde nicht zu den Tieren in die Kartons gestellt.
 

Kastration versäumt

„Es geht mir nah und es ist schockierend und grausam“, sagt die Tierpflegerin, denn dass die Katzen in einem Karton auf sich aufmerksam machen konnten, war ein glücklicher Zufall. Die Mitarbeiter des Tierheims Bergedorf versorgen nun die verletzten Seelen der verängstigten Miezen, die auch bereits ihre Namen erhalten haben.

„Wir haben insgesamt 40 Katzen hier in unserem Tierheim. Und nun elf Katzen auf einmal ist selbst für uns schon viel“, erzählt die Tierpflegerin. Keine der Katzen ist kastriert, doch alle sind gesund. Lediglich Flöhe machen ihnen zur Zeit zu schaffen. „Sie entstammen eindeutig aus einem Haushalt“, weiß die Mitarbeiterin des Tierheims. Fünf Katzen wurden 2019 geboren, ein Kater im Jahr 2017 und fünf weitere wurden auf das Geburtsjahr 2018 vom Tierarzt geschätzt.
 

PETA bietet zur Belohnung für Hinweise 500 Euro an

Die Katzen werden hoffentlich nicht lange dort bleiben, denn der erste Interessent wird bereits in zwei Wochen einer Katze ein neues Zuhause geben. Personen, die verdächtige Fahrzeuge zwischen 23 und 0 Uhr in der Nähe des Wolleparks gesichtet haben, werden gebeten, sich bei der Polizei unter (04221) 1559-0 zu melden.

Für Hinweise, die zu der Verurteilung des Vorbesitzers führen, hat die Tierrechtsorganisation PETA eine Belohnung von 500 Euro ausgesetzt. Interessenten für die Katzen Cloudy, Crystal, Erwin, Olaf, Rainy, Snowflake, Snowman, Snowstorm, Stormy, Sunny und Thunder können sich mit dem Tierheim Bergedorf in Verbindung setzen.
 
Bild: Die Mitarbeiter des Tierheims Steven Seemeyer (31) (v. l.), Nadine Becker (25) und Xenia Dreier (22) zeigen vier der insgesamt elf ausgesetzten Katzen.

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1 Kommentar
  1. Schleider sagte:

    Aussetzen ist keine Lösung! Aber ich kriege das Kotzen.
    Wenn man um Hilfe bittet bekommt man keine. Das Tierheim hätte eine Aufnahme abgelehnt da es sich nicht um Fundtiere handelt. Und wer hat bitte bei 11 Tieren 1100€ für die Abgabe die woanders fällig gewesen wäre über. Es wird immer so toll dargestellt, die bösen Leute, die armen Tiere, aber man wir doch meiszens wenn man Hilfe benötigt im Stich gelassen! Wann kommt denn jetzt die Bitte um Spenden fur die armen Tiere?

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