Trittsteinbiotopkarte im Umweltausschuss verschoben

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Neben dem Aufregerthema eines Kanalbaus an der Friedensstraße diskutierte der Umweltausschuss gestern (5. Februar) auch über eine Trittsteinbiotopkarte. Damit soll eine Übersicht entstehen, wo im Stadtgebiet diese wertvollen Naturstellen vorkommen. Trotz breiter Zustimmung wurde das Anliegen verschoben.
 
Urheberin des Antrags war Ratsfrau Eva Sassen (Bürgerforum). Sie wollte damit die Kosten ermitteln lassen, die für die Erstellung einer Übersicht der Trittsteinbiotope anfallen würden. Darunter sind Verbindungen zwischen Biotopen zu verstehen, die Arten einen Übergang von einem Biotop ins andere erlauben.
 

Nabu befürwortet Karte

„Der Landschaftsrahmenplan wird oft nicht berücksichtigt“, merkte Sassen an. Politische Entscheidungen würden oft ohne Rücksichtnahme darauf zustande kommen. Die Trittsteinbiotopkarte solle dabei helfen, festzulegen, welche Kleinstareale nicht bebaut werden sollen.
 
Doktor Gerd Turowski, der als beratendes Mitglied für den Nabu im Ausschuss sitzt, betonte: „Der Biotopverbund ist ein zentrales Projekt der EU, der Bundesrepublik und von Niedersachsen.“ Die Trittsteine seien als Biotop-Verbindungen wichtig. Eine Erstellung einer entsprechenden Karte sei auch ohne Landschaftsrahmenplan möglich und für diesen sogar notwendig.
 

Verwaltung will erst Landschaftsrahmenplan erstellen

Die Verwaltung hingegen lehnte Sassens Antrag ab. Der Grund: 2017 wurde die Fortschreibung des Landschaftsrahmenplans durch den Stadtrat in Auftrag gegeben. Wegen der Haushaltskonsolidierung konnten die Arbeiten letztes Jahr nicht begonnen werden. Auch dieses Jahr stünden statt der vorgesehenen 100.000 Euro nur 50.000 Euro für das Projekt zur Verfügung, schrieb die Verwaltung zu Sassens Antrag. Zuständig für die Ausarbeitung des Plans ist die Untere Naturschutzbehörde der Stadt.
 
Laut Fritz Brünjes, Leiter des Fachbereichs Planen, Bauen, Umweltschutz, Landwirtschaft und Verkehr, sei aber der Landschaftsrahmenplan als Grundlage einer Karte der Trittsteinbiotope notwendig. „Daher macht der Antrag keinen Sinn“, sagte er zum jetzigen Zeitpunkt. Denn erst der neue Plan liefere die Daten für eine mögliche Karte. Katrin Stöver vom Fachdienst Stadtgrün und Naturschutz bestätigte: „Wir sind heute noch nicht in der Lage, eine Karte zu erstellen.“
 

Geteilte Meinung der Ausschussmitglieder

Sassens Kollegen im Ausschuss zeigten sich geteilter Meinung, wie sinnvoll eine Kostenschätzung für eine Karte zum jetzigen Zeitpunkt sei. Marianne Huismann (Grüne) fand, dass eine Verknüpfung der Trittsteinbiotopkarte mit dem Landschaftsrahmenplan nützlich sei. Stövers Behörde solle im nächsten Haushalt (2020) ausreichend Geld zugewiesen werden. Hartmut Rosch (Linke) fragte: „Gibt es Fördermöglichkeiten für eine Karte?“ Yakup Seven (AfD) ging noch einen Schritt weiter und forderte, nur bei einer Förderung die Karte zu erstellen.
 
Sassen meinte, dass eine Förderung möglich sei. Turowski wies darauf hin, dass die nur für die Trittsteinbiotopkarte wahrscheinlich sei. Die Erstellung des neuen Landschaftsrahmenplans dagegen sei eine Pflichtaufgabe der Stadt. Da sei eine Förderung unrealistisch. Dorothea Stelljes-Szukalski (CDU) sprach sich dafür aus, erst den Rahmenplan vor einer Karte zu erstellen. Doktor Michael Adam (auch CDU) meldete noch Beratungsbedarf in seiner Fraktion an.
 

Verwaltung erarbeitet Alternativvorschlag

Schließlich sprach sich der Ausschuss dafür aus, dass die Verwaltung einen Alternativvorschlag ausarbeitet, der die Trittsteinbiotopkarte berücksichtigt. Daher wurde eine Entscheidung über den Antrag in den nächsten Umweltausschuss verschoben.
 
Foto: Trittsteinbiotope bilden Verbindungen zwischen verschiedenen Biotopen, wie der Burginsel im Bild. Die Entscheidung über eine Karte mit den städtischen Trittsteinen wurde gestern im Umweltausschuss vertagt.
 

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