Toleranz und Vielfalt will gelebt werden – Großer Jugendkongress in der Oberschule Süd

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Gestern, 27. September, hatten beim Jugendkongress 2018 „Für Toleranz und Vielfalt – Open Your Mind“ rund 200 Schüler aus fünf Klassen des neunten und vier Klassen des zehnten Jahrgangs die Möglichkeit, sich zu den Themen Toleranz und Vielfalt zu informieren. In der Oberschule Süd betonten zahlreiche Veranstaltungen und Workshops zum selbst Ausprobieren das gesellschaftliche Miteinander.
 
Von zentraler Bedeutung war bei der dritten Auflage des Kongresses, der zuvor schon an der IGS und am Willms-Gymnasium stattfand, die Frage „Wie wollen wir gemeinsam leben?“. „Open Your Mind“ ist als Einladung zu einem Perspektivwechsel zu verstehen, wozu sich schon deshalb vielfältige Ansatzpunkte ergeben, da ein Großteil der Schüler über einen Migrationshintergrund verfügt. Nach der Begrüßung der Jugendlichen durch Schulleiter Claus Schröder, die Schülersprecher und Bürgermeister Hermann Thölstedt (CDU) stellten die Koordinatoren des Jugendkongresses das Programm vor.
 

Sensibilisierung im Umgang mit Medien

Den Vormittag über wurden die Jugendlichen in vier Urban Art- Workshops mit Breakdance, Graffiti, Hiphop sowie Rap und Poetry Slam praktisch an die Thematik herangeführt. Auf theoretischer Ebene geschah dies mit der Veranstaltung „Soziale Medien und Werteverständnis“.
Mobbing, also Ausgrenzung, was heutzutage besonders im Bereich der sozialen Medien betrieben wird und an Schulen verbreitet vorkommt, nahm dabei nach Angaben des Schulleiters einen wesentlichen Platz ein. Gleichzeitig wurde den Schülern bewusst gemacht, dass Medien in einem Gesamtzusammenhang zu betrachten und zu bewerten sind.
Schröder drückte es folgendermaßen aus: „Was wird eigentlich geliked? Ein Bild, das man an sich schön findet, kann auch problematisch sein, wenn dabei negative Kommentare oder Parolen stehen. Es geht darum, Sensibilität dafür zu schaffen“.
 

Abkehr vom anfänglichen Schwerpunkt Rechtsextremismus

Ursprünglich hatten die Ausrichter des Kongresses geplant, Schwerpunkte verstärkt auf Rechtsextremismus zu legen. Als sie mit dem Vorhaben an die Schule herangetreten waren, hatten deren Vertreter darauf hingewiesen, dass Rechtsextremismus kaum an Schulen zu finden sei. Deshalb wichen sie gemeinsam vom Plan ab und legten den Fokus auf gegenseitigen Respekt, Achtung und das Miteinander.
„Es gibt Schüler unterschiedlicher Herkunft, aus Kulturen, die schon von der Sozialisation her nicht gut miteinander auskommen“, sagte Claus Schröder dazu. Gerade bei solchen Problemen gelte es anzusetzen.
 

Zwölf Workshops am Nachmittag

Nach einem gemeinschaftlichen Mittagessen, das vom Restaurant Ali Baba angeliefert wurde, liefen zwölf Workshops ab. Dementsprechend groß und breitgefächert war das Angebot. Für jeweils einen Workshop mussten sich die Schüler vorab entscheiden.
In diesem Rahmen konnten sie eigene Texte verfassen, einen Praxistest „Gesellschaft“ durchführen, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit diskutieren, einen Werbeclip für Zivilcourage erstellen, Theater spielen, sich mit den Geschlechterrollen auseinandersetzen oder sich gemeinschaftlich stark machen. Des Weiteren bestand die Gelegenheit, eine Hiphop-Choreografie zu tanzen sowie den Unterschied zwischen Akzeptanz und Toleranz zu ergründen.
Abschließend kamen alle Schüler zusammen und tauschten sich über ihre jeweiligen Erfahrungen aus. Zur Präsentation der Ergebnisse erschien Oberbürgermeister Axel Jahnz (SPD).
 

Jugendkongress findet zweijährlich statt

Der Jugendkongress 2018 „Für Toleranz und Vielfalt“ ist eine vom Land Niedersachsen geförderte Maßnahme, die sich gegen Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit sowie Extremismus richtet und für Demokratie und Toleranz wirbt. Für die Organisation sind der Kommunale Präventionsrat (KPR) sowie die Koordinierungsstelle Migration und Teilhabe in Zusammenarbeit mit dem Organisationsteam der Oberschule Süd verantwortlich.
Alle zwei Jahre wird der Jugendkongress mit Unterstützung vom Land Niedersachsen, Richtlinie Demokratie und Toleranz, der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Delmenhorst und dem Fachdienst Jugendarbeit der Stadt Delmenhorst veranstaltet.
 
Bild: Schüler, die am Urban Art-Workshop Graffiti teilnahmen, zeigten ihre selbst gefertigten Werke zum Thema Toleranz.

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