„Tied to leven“ sichert NTD dritten Platz bei Willy-Beutz-Schauspielpreis – Ensemble gewinnt 1.000 Euro

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Bei der diesjährigen Verleihung des Willy-Beutz-Preises zur Förderung des Niederdeutschen Schauspiels in Osterholz-Scharmbeck zählte das Niederdeutsche Theater Delmenhorst (NTD) zu den Preisträgern. Am gestrigen Sonntagvormittag, 12. Juli, fand die 23. Preisvergabe statt. Für das Stück „Tied to leven“ wurde das NTD mit dem dritten Rang ausgezeichnet. Um Bühnenleiter Dirk Wieting reiste eine kleine Gruppe des Ensembles dafür an.
 
Voller Freude nahmen die Verantwortlichen des NTD nach Angaben von Dirk Wieting, dem Bühnenleiter des NTD, gestern ihre Auszeichnung entgegen. Zur Verleihung hatte der Niederdeutsche Bühnenbund (NBB) Niedersachsen und Bremen aufs Gut Sandbeck in Osterholz-Scharmbeck geladen. Gewürdigt wurden Theaterstücke aus den beiden vergangenen Spielzeiten 2018/2019 und 2019/2020. Insgesamt standen sieben Bewerbungen zur Auswahl.
 

Preis wird seit 1975 im zweijährigen Rhythmus vergeben

Namensträger Willy Beutz, der zwischen 1961 und 1986 Präsident des NBB Niedersachsen und Bremen war, hatte den Preis 1975 ins Leben gerufen. Er dient dem Zweck, den Beweis von Seiten der dem NBB Niedersachsen und Bremen angehörenden Bühnen zu erbringen, dass niederdeutsches Theater imstande ist, sich mit ernsthaften Schauspielen oder Dramen zu befassen und diese einer breiten Öffentlichkeit zu vorzuführen. Alle zwei Jahre urteilt eine unabhängige Jury über angemeldete Stücke.
 

Teilnahme ist für 16 niederdeutsche Bühnen nicht mehr wegzudenken

Dieses Mal gehörten ihr Wolfgang Neruda, Verlagsleiter und Geschäftsführer einer Vertriebsstelle in Norderstedt, Arnold Preuß, Vertreter der letzten Gewinnerbühne aus Wilhelmshaven, Marianne Römmer, Kulturkritikerin aus Hamburg, Alexandra Schlenker, Dramaturgin und Verlagsleiterin des Mahnke-Verlags in Verden sowie Lore Timme-Hänsel, Kulturredakteurin aus Oldenburg, an.

Für 16 niederdeutsche Bühnen von Aurich bis Braunschweig sowie von Cuxhaven bis Norden hat sich die Beteiligung am Willy-Beutz-Schauspielpreis zu einem festen Bestandteil der Theaterarbeit entwickelt. Auf den dritten Platz, den das NTD mit der Inszenierung „Tied to leven“ Michael Wempner unter der Regie von Ulf Goerges belegt, können alle, die daran Anteil hatten, wirklich stolz sein.
 

Im Zentrum des Stückes wird nach dem Sinn des Lebens gefragt

Das Doppelte, also 2.000 Euro, erhielt das zweitplatzierte Niederdeutsche Theater Neuenburg mit „De Höll töövt nich“. Trotz bestehender komödiantischer Elemente wurde der Schwerpunkt in „Tied to leven“ auf die zwischenmenschlichen Beziehungen gerichtet, was sich anhand der Frage über den Sinn einer Organspende herauskristallisiert, womit die Jury ihre Begründung einleitete.

Darin heißt es weiter: „‚Was erwarte ich vom Leben?‘ ist die Kernfrage des Stückes. Ein stimmiges Bühnenbild füllt den großen Bühnenraum des ‚Kleinen Hauses‘. Es lässt den fünf agierenden Ensemblemitgliedern Raum sich ausdrucksstark und glaubhaft in ihren Rollen zu präsentieren. Die vorhandenen komischen Momente sind wohltemperiert und lassen den Blick auf den Kern des Stückes nicht verschwimmen. Ein interessanter Theaterabend, der von einer klaren Regiehandschrift geprägt ist, gleichwohl aber Platz bietet, den das Ensemble mit seiner individuellen Darstellungskunst zu nutzen weiß.“
 

Siegerstück wurde erstmals vom NTD aufgeführt

Am besten und somit auf dem mit 3.000 Euro dotierten und einem Pokal bedachten ersten Platz schnitt das Theater in Osterholz-Scharmbeck mit „Charlies Weg“ ab. Regie führte Bernd Schröter der mehrfach Inszenierungen an der Delme auf die Bühne brachte. Das Stück hatte der Ganderkeseer Werner Mahlendorf ins Niederdeutsche übersetzt.

Vom NTD war Niederdeutsche Uraufführung am 7. Januar 2012 gegeben worden. Mahlendorf war selbst als Schauspieler auf der Niederdeutschen Bühne Delmenhorst tätig gewesen. Ihm war es jedoch nicht vergönnt, diesen krönenden Erfolg mitzuerleben, da er bereits im April 2016 verstorben war.

„Die Willy-Beutz-Preis-Verleihung ist jedes Mal etwas ganz besonderes für die Niederdeutschen Bühnen. In diesem Jahr war es, coronabedingt, für alle ein Schritt in Richtung Hoffnung. Denn, zurzeit planen alle Theater die kommende Spielzeit und überlegen wie eine Spielzeit unter Corona überhaupt aussehen kann. So durften wir endlich mal wieder, wenn auch nur einen kleinen, Atemzug der Bühnenluft schnuppern“, erklärt Wieting.
 
Bild oben: Tammo Albers (v. l.), Martina Brünjes, Torsten Wieting, Bühnenleiter Dirk Wieting und Regisseur Ulf Goerges empfingen den Preis für den dritten Platz des NTD beim Willy-Beutz-Schauspielpreis. Auf dem Foto fehlen die beiden Ensemblemitglieder Pia Korona und Horst Mahlstedt. Bildquelle: Niederdeutsches Theater Delmenhorst

Bild 2: Bühnenleiter Dirk Wieting präsentiert die Urkunde für den dritten Platz. Bildquelle: Niederdeutsches Theater Delmenhorst

Bild 3: Bei Tammo Albers (v. l.), Martina Brünjes, Torsten Wieting und Regisseur Ulf Goerges war die Freude über den Preis riesig. Bildquelle: Niederdeutsches Theater Delmenhorst

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