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Tanzen gegen Gewalt an Frauen – One billion rising lockt Besucher in die Markthalle – mit Galerie und Video

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Beim 14. Februar gehen die Gedanken Richtung Blumen, Schmuck, Schokolade und dergleichen. Gewalt gegen Frauen ist dagegen kein Thema. Dabei werden weltweit geschätzt eine Milliarde Frauen Opfer davon. Um darauf aufmerksam zu machen, werden international in zahlreichen Städten Veranstaltungen durchgeführt. Eine davon fand in und vor der Delmenhorster Markthalle statt.
 
Unter dem Titel „one billion rising“ – auf Deutsch „eine Milliarde erhebt sich“ – kamen zahlreiche Besucher, darunter viele Kinder, um mitzumachen. Zunächst sorgte die Band Sambrassa mit ihren Trommeln und Pfeifen für Aufmerksamkeit vor der Markthalle. Dann ging es drinnen weiter. Damit reihte sich Delmenhorst in andere Veranstaltungsorte ein, darunter Hong Kong, Neu Delhi oder Sao Paulo. „Wir wollen zu der weltweiten Aktion beitragen“, erklärte Lydia Illenseer, Mitglied des Organisationsteams von der Delmenhorster Jugend-Hilfe-Stiftung. „Der Grundgedanke ist, eine Protestaktion zu starten gegen Gewalt an Frauen.“
 

Gewalt nicht nur körperlich

Zunächst richtete Christine Finger vom Delmenhorster Frauenhaus einige mahnende Worte an die Besucher. „Es gibt nicht nur körperliche Gewalt“, sagte sie. Ebenfalls schlimm sei Gewalt in Form von Kontrolle oder durch das Ausbleiben von Haushaltsgeld. Zudem gäbe es einen technischen Aspekt: „Gewalt findet auch immer häufiger im Internet statt.“ Dazu zähle, wenn einfach Intimfotos von Frauen hochgeladen würden. Als Zufluchtsstätte sei das Frauenhaus heute noch so wichtig wie früher. So habe es 2016 insgesamt 52 Frauen und 56 Kindern Schutz gewährt. Daneben gäbe es aber auch die Möglichkeit, dass sich Frauen beraten lassen, wie sie Gewalt in der Beziehung entgehen können.
 
Auch Petra Borrmann von der Gleichstellungsstelle Delmenhorst war anwesend. Sie unterstützt die Veranstaltung aus einem einfachen Grund: „Weil es notwendig ist. Ich finde es gut, wenn Gewalt gegen Frauen aus der Tabuzone kommt. Besonders am Valentinstag.“ Es war das zweite Mal, dass in Delmenhorst eine Veranstaltung zu „one billion rising“ stattfand. Außer der Jugend-Hilfe-Stiftung, dem Frauenhaus und der Gleichstellungsstelle beteiligten sich noch der Fachdienst Jugendarbeit in Form von Martina Gaebel, der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) unter Ewa Brüggemann und Streetworkerin Anne Vermeersch von der Diakonie.
 

Tanzen gegen Gewalt

Höhepunkt des Abends war das gemeinsame Tanzen. Zum Song „Break the chain“ tanzten Besucher und Macher gleichermaßen. Den Sinn dahinter erklärt Illenseer: „Wir wollen das Tanzen als Stärke benutzen.“ Bei den Besuchern kam die Idee gut an. „Ich fand es toll. Das war schon ein Erlebnis, mit der Gruppendynamik“, meinte Katja Gründer, die eine Freundin begleitet hatte. Dem schloss sich Dragina an, die spontan mitmachte: „Es war eine hervorragende Erfahrung und gut, dabei zu sein. Ich werde die Aktion auch zukünftig unterstützen.“ Dies fand auch ihre fünfjährige Tochter Katharina, deren Fazit einfach „toll“ lautete. Das abschließende Anzünden von Wunderkerzen vor der Halle rundete die Veranstaltung ab.
 
Auch das Organisationsteam war zufrieden. „Die Markthalle war voll. Wir hatten gerade noch genug Platz, um zu tanzen“, zog Illenseer ihr Fazit- Dass noch viel zu tun bleibt, ist aber daran erkennbar, dass die Besucherin Dragina ihren Familiennamen nicht nennen wollte – aus Angst, ihr könnten daraus Probleme erwachsen.
 
Foto: Neben Christine Finger vom Frauenhaus (links) tanzten auch die anderen Besucher begeistert mit.
 

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