Starkregengefahrenkarte soll dabei helfen, Delmenhorst zukunftssicher zu machen
Die Starkregenereignisse häufen sich, das haben gerade die letzten Wochen deutlich gezeigt. Das Delmenhorster Niederschlagswasserkanalnetz – es besteht aus zirka 283 Kilometer Freifällekanal, 22 Pumpwerken, zwei Kilometer Druckrohrleitungen, 18 Stauraumkanälen, 21 Regenrückhaltebecken und drei Regenwasserklärbecken – kann derartige Mengen, die in einem so kurzen Zeitraum anfallen, nicht aufnehmen.
Da das Kanalnetz nicht für die Ableitung von Starkregenereignissen vorgesehen ist, gilt es, andere Möglichkeiten zu finden, das Regenwasser in vernünftige Bahnen zu lenken. Eine Variante stellt eine so genannte Starkregengefahrenkarte dar. Eine solche Karte zeigt mögliche Auswirkungen auf Basis der Ergebnisse eines Starkregenszenarios für ein 30-, 50- und 100-jähriges Ereignis. Flächenhaft wird auf der Karte aufgezeigt, wie sich eine Überschwemmung ausdehnt. „Unser Klima verändert sich und damit kommt es auch mehr zu Starkregenereignissen. Dadurch kann es passieren, dass Straßen überflutet werden oder Keller volllaufen. Die Karte soll dazu beitragen, dass Häuslebauer entsprechende Vorkehrungen treffen“, erläutert Hans-Ulrich Salmen, Geschäftsführer der Stadtwerke GmbH.
Relativ genaue Vorhersagen möglich
Die StadtWerkegruppe und die Verwaltung der Stadt Delmenhorst haben sich daher entschlossen, eine Starkregenkarte zu erstellen. Im ersten Schritt wurden die aktuellen Befestigungsgrade per Luftbildauswertung und die Höhenlagen der Oberflächen im Delmenhorster Stadtgebiet mittels Laserscan ermittelt und ein digitales Geländemodell und daraus abgeleitet ein digitales Oberflächenmodell erstellt. Auf dieser Grundlage wird die Oberfläche in Teilgebieten in einem zweiten Schritt einer Simulationsrechnung mit unterschiedlichen Regenintensitäten beaufschlagt. Anhand dieser Simulation kann dann relativ genau nachvollzogen werden, welche Fließwege das Wasser an der Geländeoberfläche nimmt und wo sich beispielsweise so genannte Einstauungen bilden. So kann für verschiedene Regenszenarien aufgezeigt werden, in welchen Bereichen eine Überflutung beziehungsweise Gefährdung von Gebäuden droht.
„Die so erstellte Starkregengefahrenkarte soll künftig bei der Neuplanung von Wohn- und Gewerbebebauung Berücksichtigung finden, und dient insbesondere der Risikoanalyse“, ergänzt Stadtbaurätin Bianca Urban. Die Starkregenkarte kann auf der Internetseite der StadtWerkegruppe unter www.stadtwerkegruppe-del.de eingesehen werden.
Die Initiatoren der Starkregengefahrenkarte: Hans-Ulrich Salmen, Kevin Gaida (StadtWerkegruppe), Jürgen Müller-Schönborn und Bianca Urban. Bildquelle: StadtWerkegruppe
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