Stadtrat genehmigt Baugebiet Westliche Langenwischstraße – vorerst

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In Delmenhorst gibt es viele strittige Bauprojekte. Eins davon ist die Ausweisung eines Baugebietes in der Westlichen Langenwischstraße gegenüber der dortigen Kita. Darüber beriet heute, 6. Februar, der Stadtrat. Zwar fiel am Ende eine Entscheidung mit deutlicher Mehrheit für das Vorhaben – aber nur unter Vorbehalt. Zudem gab die Politik der Verwaltung zahlreiche Änderungswünsche mit auf den Weg.
 
Das Baugebiet ist umstritten, da es teilweise in Menkens Moor liegt. Viele Anwohner fürchten, dass eine weitere Flächenversiegelung für Bebauung die dortigen Probleme mit Oberflächenwasser verstärkt. Dazu gehören auch Jürgen Schurich und Silvia Schirmbeck von der Bürgerinitiative Langenwisch/Menkens Moor. Für Schurich ist auch die geplante Zufahrt zu den neuen Häusern schwierig, da diese nahe der Kita liegt. Er regte an, dort eine Bedarfsampel einzurichten, die nur bei Bedarf anspringt.
 

NABU mit Beschwerde

Auch Yvonne Ingenbleek vom NABU kritisierte das geplante Baugebiet. Ihre Organisation hat eine Beschwerde gegen die teilweise Rodung einer geschützten Hecke vor Ort eingereicht, über die noch nicht entschieden ist. Sie mahnte: „Das Baugebiet darf erst beschlossen erden, wenn die naturschutzrechtlichen Bedenken ausgeräumt sind.“
 
Bereits im letzten Bauausschuss hatte der NABU zu den Kritikern des neuen Baugebietes gehört. Dort hatten sich viele Bürger auch gegen das Langenwisch-Baugebiet ausgesprochen.
 

Urban verteidigt Vorhaben

Für das Vorhaben plädierte, wie schon in vorherigen Sitzungen, Stadtbaurätin Bianca Urban. Die Hecke habe teils gerodet werden müssen, um Bodenuntersuchungen durchzuführen. Für das Wasserproblem hätte die Verwaltung ein Versickerungskonzept erstellt. Das Wasser könne auf den Grundstücken – die zur Bebauung vom jeweiligen Bauherren noch erhöht werden müssen – versickern. Eine Idee Peter Stemmlers (UAD), Rohre von einem Rückhaltebecken auf der östlichen Langenwischstraße zur Entwässerung zu verlegen, sei daher nicht nötig.
 
Es gäbe bereits Interessenten für Baugebiete im Baugebiet, da dessen Lage zentral sei. Zudem benötige die Stadt weiteres Bauland.
 

Mehrere Änderungen beschlossen

Die Politiker brachten gleich mehrere Änderungsanträge ein. So plädierte Heinrich-Karl Albers (CDU) dafür, die geplanten Bebauungsbeschränkungen – vorn Reihenhäuser mit maximal 25 Metern Breite, hinten Einzel- und Doppelhäuser – im Bauplan festzuhalten. Für die SPD-Fraktion schlug Andreas Neugebauer vor, die Sicherstellung der Entwässerung durch die Verwaltung zu ergänzen.
 
Die Idee, eine Bedarfsampel an der Kita einzurichten, fand unter anderem Murat Kalmis (FDP) gut und formulierte einen entsprechenden Antrag. Bettina Oestermann (SPD) plädierte schließlich nach Absprache mit vielen Kollegen vor, dem Antrag zuzustimmen – falls das Umweltministerium in Hannover sich gegen die NABU-Beschwerde ausspreche. Zusammen mit den anderen Änderungen wurde dies vom Rat beschlossen. Mit einer Entscheidung wird in den nächsten Wochen gerechnet. Sollte diese dem NABU recht geben, wäre die heutige Entscheidung damit nichtig.
 
Ein Antrag von Eva Sassen (Bürgerforum), den Antrag zu verschieben, fand dagegen keine Mehrheit.
 
Foto: Bettina Oestermann (SPD) und ihre Ratskollegen brachten den Bebauungsplan für das Baugebiet Westliche Langenwischstraße auf den Weg.
 

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