Stadtrat billigt begrenzte Dreizügigkeit der Realschule an Lilienstraße ab Herbst – Weitere Schulplanung ab Herbst

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In der gestrigen Stadtratssitzung (14. März) gab es nicht nur eine Diskussion über AfD-Redebeiträge, sondern auch über die Zukunft der Realschule am Standort Lilienstraße. Ergebnis: Ab Herbst werden die dann sechsten und achten Klassen dreizügig geführt.
 
Zunächst nutzte Antje Ebers die Bürgerfragestunde, um ihre Meinung zur Realschule mitzuteilen. Als Mutter einer Viertklässlerin mit Realschulempfehlung empfinde sie es als ungerecht, wenn die begrenzten Plätze an der Schule aufgrund des großen Andrangs im Losverfahren vergeben würden – ungeachtet der Noten der Kinder. Dies würde das Recht auf freie Schulwahl der Eltern für ihre Kinder aushebeln. „Muss mich meine Tochter erst aufs Gymnasium schicken, damit sie später zur Realschule wechseln kann?“, fragte sie.
 

Viele Gymnasiasten wechseln später zur Realschule

Denn das ist ein Problem der Realschule: Viele Schüler, die es auf dem Gymnasium nicht schaffen, wechseln später auf die Schule. Um diese aufzufangen, werden die sechsten und achten Jahrgänge jetzt um je eine Klasse ausgebaut. Der Erste Stadtrat Markus Pragal sagte zu Ebers zu den Realschul-Kapazitäten: „Das ist auch für die Schulplanung unbefriedigend.“ Wie es mit der Schulentwicklung in Delmenhorst weitergeht, soll nach Erscheinen des Gesamtplans Schulentwicklung im Herbst entschieden werden.
 

Wöhler: Elternwillen respektieren

Die Ratsherren und -frauen sprachen sich unterdessen für die Realschule aus – obwohl ein früherer Ratsbeschluss vorsah, alle Sekundärschulen in der Stadt zweizügig zu fahren. „Die Realschule wird nun mal gewählt“, sagte Ratsfrau Frauke Wöhler (CDU), die mit ihren Kollegen Michael Adam und Bastian Ernst (ebenfalls CDU) den Antrag zur begrenzten Dreizügigkeit eingereicht hatte. Allein letztes Jahr hätten 35 Kinder von der Schule abgelehnt werden müssen. „Das sehen wir als großes Manko.“ Der Elternwille müsse respektiert werden.
 
Auch Uwe Dähne (UAD) plädierte für den Antrag: „Wider Erwarten ist die Realschule ein Erfolgsmodell.“ Frühere, anders lautende Annahmen hätten sich nicht bestätigt. Gleichzeitig mahnte er, dass die Oberschulen in Delmenhorst unter der Stärkung der Realschule leiden würden. Beim Bildungsausschuss vor einem Monat hatte er beklagt, dass die Oberschulen das Stiefkind der niedersächsischen Bildung seien.
 
Dennoch sei auch er dafür, den Elternwillen zu berücksichtigen. Und die Stadt müsse ihre Oberschulen nicht zwanghaft weiter erhalten. Oberschulen mit Abiturmöglichkeit könnten womöglich die Akzeptanz dieser Schulform steigern, mutmaßte er. Schüler sollten sich nicht durch das Gymnasium quälen müssen.
 

Antrag mit nur einer Enthaltung beschlossen

Auch Murat Kalmis (FDP) nannte den Antrag den richtigen Schritt: „Was will man den Eltern widersprechen? Ich bin darüber sehr erfreut.“ Ratsherr Adam ergänzte, dass seine Partei weiterhin eine allgemeine Dreizügigkeit der Realschule wolle. Der nötige Platz sei am Standort Lilienstraße vorhanden.
 
Angesichts dieser breiten Unterstützung wurde der Antrag dann auch mit nur einer Enthaltung beschlossen.
 
Foto: Ein Antrag, den unter anderem Ratsfrau Frauke Wöhler (CDU) eingereicht hatte, führt dazu, dass die Realschule am Standort Lilienstraße ab Herbst dreizügig wird – aber nur in den dann sechsten und achten Jahrgängen.
 

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