Stadtrat beauftragt Verwaltung mit Parkdeck-Prüfung Am Vorwerk – Kontroverse Diskussion

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In seiner Sitzung am gestrigen Mittwoch, 25. Oktober, hat der Stadtrat nicht nur die Bürgschaft für das Krankenhaus übernommen. Auch ein Prüfauftrag für ein mögliches Parkdeck Am Vorwerk ging an die Verwaltung. Voraus ging der Entscheidung eine ausgedehnte Debatte, bei der Gegner und Befürworter des Projekts wieder ihre Argumente austauschten.
 
Zu den Gegnern zählt Eva Sassen vom Bürgerforum. Sie vermisse, dass die Stadt bei ihrer Verkehrsplanung den Radverkehr für den Rest des Jahres nicht an die erste Stelle stellte – obwohl ein entsprechender Antrag von allen Fraktionen gestellt worden sei. „Wir müssen Vorteile für Radfahrer schaffen“, sagte Sassen. Die Vorlage zur Parkdeck-Prüfung berücksichtige die Radfahrer dagegen nicht.
 
Zudem sei es einst beim Bau des heute leerstehenden Hertie-Kaufhauses selbstverständlich gewesen, dass Hertie auch selbst ein Parkhaus baute. Warum Hertie-Entwickler Werner Uhde sich mit einem Parkdeck jetzt an die Stadt wende, verstehe sie nicht. „Wir sollten erst schauen, was er entwickelt.“
 

Belz: „Antrag ist Augenwischerei“

Auch Edith Belz von der Linken lehnt ein Parkdeck am Vorwerk ab. „Der Antrag aus Augenwischerei“, fand sie. Offenbar sieht sie keinen Unterschied zwischen dem geplanten Parkdeck und einem Parkhaus, gegen dass sich viele Ratspolitiker vor der Kommunalwahl letztes Jahr aussprachen. Zudem fügte sie hinzu: „Warum sollen wir am Ende wieder nur Am Vorwerk prüfen? Warum nicht am ehemaligen Hertie-Parkhaus?“
 

 
Einen ähnlichen Vorwurf erhob Jürgen Kühl (AfD): „Die Vorlage dreht sich nur ums Vorwerk.“ Die Stadt brauche kein weiteres Parkdeck, sondern solle erst den Neubau des City-Parkhauses abwarten. „Warum ein Prüfauftrag? Ich hab schon geprüft“, meinte sein Partei-Kollege Lothar Mandalka. Er habe Dienstagmittag dort geparkt und den jetzigen Parkplatz fast leer vorgefunden. Auch Uwe Dähne von den Unabhängigen Delmenhorstern sah keinen Bedarf für ein Parkdeck. Marianne Huismann (Grüne) sprach sich dafür aus, den jetzigen Zustand vor Ort zu erhalten.
 

Ogonovski und Urban verteidigen Antrag

„Es wird so getan, als ginge es schon um die Entscheidung über ein Parkdeck“, merkte dagegen Kristof Ogonovski (CDU) an. Dabei sei die Prüfung, ob ein solches nötig sei, Ziel des Antrages. „Es geht ausschließlich darum, ein Signal zu senden, dass wir die Kaufleute in der östlichen Innenstadt unterstützen.“ Viele davon hatten in den letzten Monaten für ein Parkdeck Am Vorwerk plädiert, darunter Heinz-Jürgen Buchholz, Inhaber des gleichnamigen Juwelier-Geschäftes.
 
Stadtbaurätin Bianca Urban sprach sich ebenfalls für ein Parkdeck aus: „Delmenhorst ist auf einem guten Weg. Ein gutes Miteinander, auch mit Investoren, ist wichtig.“ Eine Berücksichtigung von Radfahrern, wie von Sassen gefordert, unterstütze sie voll und ganz. Da es auch der östlichen Innenstadt viele Leerstände gäbe, müsse die Stadt reagieren. „Nicht alle Besucher kommen mit Fahrrad oder Zug.“ Daher müsse es für Kunden genug Parkplätze geben.
 
Und der Klärung der Frage, ob ein Parkdeck Am Vorwerk notwendig sei, um mehr Kunden in die Innenstadt zu locken, diene der Antrag. Am Ende stimmten 24 Ratsmitglieder mit ja und 16 nicht nein, sodass der Antrag angenommen wurde.
 

Viele Anwohner gegen Parkdeck

Die Idee zu einem Parkdeck Am Vorwerk stammt von Werner Uhde, der mit der Wiederbelebung der Hertie-Immobilie betraut ist. Für diesen Zweck muss er zusätzliche Parkplätze schaffen. Dafür soll das Parkdeck Am Vorwerk dienen. Viele Anwohner wollen das Bauwerk nicht, weil sie zusätzliche Belastungen durch den Verkehr fürchten.
 
Entwurfsbild von Hilmes Lamprecht oben: Kommt ein Parkdeck Am Vorwerk? Die Verwaltung prüft für die Stadt erst mal die Lage und Bedarfe vor Ort.
 
Unten: Edith Belz von der Linken zählt zu den Gegnern eines Parkdecks Am Vorwerk.
 

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