Stadtbücherei schafft öffentlichen 3D-Drucker an – Schallplatten lassen sich künftig im Haus digitalisieren

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Freunde des Medienpädagogischen Zentrums in der Stadtbücherei und neugierige Technik-Enthusiasten können sich freuen: Die Stadt hat einen öffentlichen 3D-Drucker angeschafft. Ab dem 11. Juni dürfen Kunden das Gerät gegen eine Gebühr nutzen.
 
Für Anika Schmidt, Leiterin der Stadtbücherei und des Medienpädagogischen Zentrums, gehört auch der Umgang mit moderner Technik zum Bildungsauftrag ihres Hauses: „Das ist ein ganz wichtiges Thema.“ Zumal digitale Bildung auch Bestandteil des Koalitionsvertrages der Bundesregierung ist. „Es ist nichts ungewöhnliches, in einer Bücherei einen 3D-Drucker anzubieten.“ Als Beispiel nannte sie die Stadtbücherei in Vechta.
 

Acht Farben zur Auswahl

Mit dem 3D-Drucker haben Besucher die Möglichkeit, Objekte bis 20 mal 20 Zentimeter zu drucken. Anders als andere Geräte ist der Drucker nicht ausleihbar. Wer etwas drucken lassen will, bringt das entsprechende 3D-Modell auf einem Datenträger zur Bücherei. Programme zum Erstellen von 3D-Modellen gibt es dort nicht, die muss der Kunde zu Hause selbst einsetzen – oder ein fertiges Modell aus dem Internet herunterladen. „Da haben Leute schon Modelle gebastelt“, weiß Alana Gerigk vom Medienpädagogischen Zentrum. Sie kümmert sich künftig auch um den neuen Drucker.
 
Dann wird der Kunststoff – Filament genannt – in dünnen Schichten so aufgetragen, dass das gewünschte Objekt entsteht. Das kann maximal zwei Farben haben. Zur Auswahl stehen blau, rot, grün, orange, gelb, weiß, schwarz und silbern. Das Ergebnis lässt sich auf Wunsch vom Kunden noch selbst zu Hause bemalen. Je größer das Objekt und dessen Detailgrad ist, desto länger dauert dar Druck. Dabei können schon mehrere Stunden anfallen. Die Mitarbeiter drucken auch über Nacht – sofern Anfragen innerhalb der normalen Öffnungszeiten kommen.
 

Druckgebühr nach Zeitdauer berechnet

Um die Materialkosten für den Kunststoffverbrauch zu kompensieren, verlangt die Bücherei eine Gebühr von einem Euro je Druckstunde. Der Drucker selbst hat übrigens 3.500 Euro gekostet. Inbegriffen im Preis war eine Schulung für Schmidts Mitarbeiter, um das Gerät zu bedienen. Falls der 3D-Drucker gut ankommt, kann sich Schmidt auch vorstellen, noch einen 3D-Scanner anzuschaffen. Erst will sie aber die Resonanz auf das neue Gerät abwarten. Schon jetzt habe es erste Anfragen gegeben.
 
Zugleich böte das Gerät auch die Chance, neue Kunden anzusprechen. So habe die Bücherei in Vechta inzwischen auch Firmen, die dort Modelle drucken lassen. Auch Prototypen können mit den Geräten gedruckt werden.
 

Digitalisierender Plattenspieler ebenfalls neu

Auch ein digitalisierender Plattenspieler ist neu. Damit können Besucher ihre alten Kassetten oder Schallplatten in eine Datei umwandeln. Dabei bleiben die alten Knackgeräusche erhalten. Wer darauf verzichten will, kann die Datei mit einem passenden Programm nachbearbeiten. Es ist auch möglich, nur bestimmte Tracks oder Abschnitte zu digitalisieren. Das passende Speichermedium – ein USB-Stick mit maximal 32 GB Speicher und im Dateisystem FAT32 formatiert – müssen Kunden selbst mitbringen.
 
Wer Fragen zu den neuen Geräten hat, bekommt passende Infos auf zwei Merkblättern oder in der Make-it-Sprechstunde unter vier Augen durch die Mitarbeiter. Laut Schmidt ist das vielen Kunden lieber, als öffentlich Fragen zur Bedienung zu stellen. Die erste Make-it-Sprechstunde findet am 11. Juni von 14.30 Uhr bis 16.30 Uhr statt, die nächsten folgen jeden weiteren Montag.
 

Medienpädagogisches Zentrum mehr als ein Archiv

Das Medienpädagogische Zentrum ist Nachfolger des Stadtbildzentrums. Dort sind zum einen Bilder und Filme aus der Delmenhorster Stadtgeschichte gelagert. Diese werden digitalisiert, damit sie auch mit heutigen Abspielgeräten noch genutzt werden können. Zum anderen können Schulen, Vereine und andere öffentliche Einrichtungen dort verschiedene Geräte ausleihen, darunter Tablets und programmierbare Roboter-Sets. Weitere Infos zum Medienpädagogischen Zentrum gibt es auf dessen Homepage.
 
Foto oben: Der 3D-Drucker (links) und digitalisierender Plattenspieler werden von Alana Gerigk (Medienpädagogisches Zentrum) zusammen mit einer Schallplatte (blaues Cover) und einer gedruckten Figur präsentiert.
 
Foto unten: So sieht eine mittels Drucker hergestellte Eule aus.
 

 

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