Stadt warnt vor Verzehr von Ochtum-Fischen – Delme nicht mehr belastet als sonst

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Vor dem Verzehr von Fischen aus der Ochtum warnt die Stadt. Betroffen ist der Bereich des Flusses unterhalb des Flughafens Bremen. Dies umfasst den Bereich etwa ab den Kladdinger Wiesen. Grund dafür ist die Belastung der Fische mit Perfluoroctansulfonsäure (PFOS). Die Delme wiederum scheint nicht zusätzlich belastet zu sein.
 
PFOS gilt als gesundheitsschädlich. Quelle des Stoffes ist Löschschaum, der auf dem Bremer Flughafen früher eingesetzt wurde. Rückstände sind offenbar ins Flusswasser gelangt. Bereits im März hatte Bremen eine Verzehrwarnung ausgesprochen. Die niedersächsischen Anrainer fühlten sich von ihren Kollegen schlecht informiert.
 

Belastung weit über empfohlenen Höchstwerten

Nach der Verzehrwarnung in Bremen untersuchte das Institut für Fische und Fischereierzeugnisse (IFF) des Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) in Cuxhaven für Niedersachsen 146 Fische aus mehreren Ochtum-Abschnitten. Nach ersten Ergebnissen war PFOS in allen Proben nachweisbar.
 
Große Unterschiede gab es zwischen den verschiedenen Fangstellen und Fischarten Aal, Rotauge, Flussbarsch und Brasse. Durchschnittlich lag die PFOS-Konzentration bei 11,22 Mikrogramm pro Kilo Muskelfleisch. Nahe der Grollander Ochtum betrug der Schnitt sogar bei 57,18. Zwar gibt es keinen Grenzwert, doch die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) empfiehlt nicht mehr als 0,36 Nanogramm der Substanz pro Kilo Muskelfleisch einzunehmen. Da der Stoff in der Umwelt nur sehr langsam abgebaut wird, könnte die Warnung längere Zeit bestehen.
 

Delme ohne Extrabelastung

Nicht betroffen ist die Delme. Ein Wasseraustausch zwischen beiden Flüssen finde nicht statt. Allerdings fließt die Delme in die Ochtum. Zahlreiche Fische und andere Organismen haben dort ihr Zuhause. Die Wasserqualität sei mäßig bis schlecht. Dies liege an der urbanen Umgebung des Flusses, die zu zahlreichen Belastungen führe.
 

Wasserstand niedrig

Schon seit Jahresanfang ist der Wasserstand der Delme niedrig, heißt es weiter von der Verwaltung. Grund seien die geringen Niederschläge bei hoher Verdunstung. Der aktuelle Wasserstand sei sommerbedingt niedrig. Er liegt bei knapp 2,8 Meter oder 12,80 Meter über Normalnull. Der niedrigste Wasserstand er letzten zehn Jahre lag bei 2,43 oder 12,41 Meter. Die Messstation liegt in Holzkamp in Ganderkesee.
 
Der Wasserabfluss pro Sekunde liegt bei etwa 1,8 Kubikmeter, was etwa zehn kleinen, gefüllten Badewannen entspricht. Zum Vergleich: Bei der Weser an der Mündung sind es 383 Kubikmeter. Auch das Wasser, dass aus der Graft abgepumpt wird, um eine Versumpfung zu verhindern, landet im Fluss. Etwa 200 Kubikmeter sind das pro Stunde, pro Sekunde 0,06.
 
Foto: Vor dem Verzehr von Fischen aus der Ochtum warnt die Verwaltung. Die Delme hingegen ist nicht übermäßig belastet.
 

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