Stadt und Stadtwerke veröffentlichen Trinkwasserbericht

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Das städtische Gesundheitsamt hat am 12. Oktober in Zusammenarbeit mit der StadtwerkeGruppe einen Trinkwasserbericht für die Stadt Delmenhorst vorgestellt. Er enthält Hinweise zur Trinkwassergewinnung, der behördlichen Kontrolle und eine Übersicht der Grenzwert-Parameter.

 
Wenn Dr. Helge Schumann, der Chef des Delmenhorster Gesundheitsamt über das Delmenhorster Trinkwasser spricht, kommt er ins Schwärmen. „Mineralwasser aus der Flasche ist unsinnig, Wasser aus dem Wasserhahn ist besser“, befindet er. Besser untersucht sei es auch, fügt er an. Vor gut einem halben Jahr habe es aus der Lokalpolitik im Gesundheitsausschuss Fragen gegeben, wie sich die Trinkwassersituation in Delmenhorst darstelle, besonders auf auch in Bezug auf die die aktuell diskutierten Nitrat- und teilweise auch Glyphosatwerte. „Es war der Anlass, um mal darzustellen, wie die Wasserversorgung betrieben wird“, sagt Stadtwerke-Prokurist Dieter Meyer.
 

“Es soll Spaß machen, ihn zu lesen“

„Es soll ein Bericht für die Öffentlichkeit sein, es soll Spaß machen ihn zu lesen“, sagt Stadtwerke-Prokurist Dieter Meyer über das 34-seitige Werk. Salopp formuliert ist der Bericht eine Art lesbare „Sendung mit der Maus zum Thema Trinkwasser“ für Erwachsene.
 
Erklärt wird, welche gesetzlichen Anforderungen es an Trinkwasser gibt, wie die Trinkwasserversorgung funktioniert, was zum Schutz der Trinkwasserqualität getan wird. Zudem wird ein Einblick in langfristig gemessene Werte wie die für Eisen, Nitrat, Nitrit, Glyphosat, und, und, und gegeben. „Die Grenzwerte werden eingehalten oder weit unterschritten“, sagt Dr. Schumann.
 

Störfall im Januar 2015

Natürlich ist noch im kollektiven Gedächtnis der Störfall am Brunnen I in Stuhr im Januar 2015. Durch den Eintrag landwirtschaftlicher Fäkalien waren kurzzeitig Darmbakterien in das Trinkwasser-Leitungsnetz gelangt. Das erklärt auch, warum in den im Bericht vorgelegten Parametern, die das Jahr 2012 bis 2016 in der Langzeitbetrachtung abdecken, der Grenzwert für Coliforme überschritten ist. „Das ist auf den Störfall von Anfang 2015 zurückzuführen“, sagt Dieter Meyer. Anders als einst kommuniziert, weisen die im Bericht veröffentlichten Messwerte für E.Coli-Bakterien jedoch keine Überschreitung auf. Dieter Meyer erklärt dies damit, dass es Coliforme und keine E.Coli gewesen seien, die damals kurzzeitig das Wasser verunreinigt hätten.
 

Abwehrmaßnahmen getroffen

Doch im Anschluss wurden Maßnahmen getroffen, um eine Wiederholung eines solchen Vorfalls zu verhindern. Dies ist auch im Trinkwasserbericht dokumentiert. So wurde am Ausgang des Wasserwerks in Annenheide eine UV Desinfektionsanlage eingebaut, die in der Lage ist, Mikroorganismen oder Viren abzutöten. Auch die sogenannte Schutzzone II um die Trinkwasserbrunnen wurde von 130 auf 200 Meter rund um die Brunnen erweitert. In diesem Bereich ist keine organische Düngung (z. B. mit Gülle o.Ä.) erlaubt, ebenso keine Beweidung, kein Kartoffel- oder Rapsanbau, kein Getreideanbau mit nachfolgender Zwischenfrucht. Zudem sind weitere wassergefährdende Dinge untersagt.
 
Grundsätzlich ist bei der Wassergewinnung stets ein Ausgleich mit der Landwirtschaft zu suchen, wenn sich in der Nähe Weide- oder Anbauflächen befinden. Eine Kompensation für dadurch entgangene Erträge erfolgt durch Ausgleichszahlungen der Stadtwerke. Doch die Kooperation mit den Landwirten sei gut, sagt Meyer, beide Seiten könnten zufrieden sein.
 

Kein Nitrat- oder Nitrit-Problem

Apropos Landwirtschaft: Bei den in Delmenhorst gemessenen Parametern gibt es keine Auffälligkeiten in Bezug auf Nitrat oder Nitrit. Liegt der Grenzwert für Nitrat bei 50 mg/Liter, zeigten die insgesamt 29 vom Gesundheitsamt genommenen Proben Werte zwischen 0,5 < 4,08 mg. Ähnliches gilt für Nitrit (Grenzwert bei 0,5 mg/l, alle 27 genommenen Proben zeigten Messwerte zwischen 0,007 < 0,05 mg/l). Bei Glyphosat liegt der Grenzwert bei 100 µg/l, die insgesamt 26 Proben ergaben Werte < 0,04 µg/l.    

Den Trinkwasserbericht gibt es inzwischen als PDF-Datei auf der Seite der Stadtwerkegruppe hier.

Ein gedrucktes Exemplar ist im Gesundheitsamt der Stadt Delmenhorst oder im Servicecenter der StadtwerkeGruppe erhältlich.
 
 
Foto oben:
Dr. Helge Schumann (li.), Leiter des städtischen Gesundheitsamtes, Gesundheitsaufseherin Christine Lövenich vom Gesundheitsamt, die für das Foto einen Schluck probiert sowie auch Stadtwerke-Prokurist Dieter Meyer sind von der Qualität des Delmenhorster Trinkwassers überzeugt.
 

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