Stadt beschließt Feuerwerks-Verbot an Burginsel – Gültig ab 2019 für Frühling und Frühsommer

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Der Umweltausschuss hat heute (29. Mai) einem Antrag zugestimmt, der Feuerwerke an und auf der Burginsel während der Brut- und Setzzeit verbietet. Damit sollen die dortigen Vögel und ihr Nachwuchs künftig nicht mehr dem Stress ausgesetzt werden, den ein Feuerwerk mit sich bringt. Allerdings beschloss der Ausschuss nach ausgiebiger Diskussion, eine Ausnahme zuzulassen.
 
Urheber des Antrages war Ratsherr Harald Schneewind (Grüne). Er monierte, dass für die Burginsel und das angrenzende Landschaftsschutzgebiet 1 in der Stadt mit den Feuerwerken zu Veranstaltungen wie dem Burginsellauf die Brut- und Setzzeit missachtet würde. Diese schützt die Vögel während der Zeit ihrer Jungenaufzucht vom 1. März bis zum 15. August.
 

Kramermarkt-Feuerwerk umstritten

Während grundsätzlich Einigkeit herrschte, dass künftig die Tiere nicht dem Feuerwerks-Stress ausgesetzt werden sollten, entzündete sich am Feuerwerk beim Frühjahrs-Kramermarkt – Ende April oder Anfang Mai – die Diskussion. Schneewind plädierte dafür, für den Markt keine Ausnahme zuzulassen. Es gäbe viele Beschwerden von Bürgern, dass die Tiere dadurch gestört würden.
 
Peter Stemmler (UAD) freute sich über Schneewinds Antrag: „Mich hat das schon sehr lange geärgert.“ Hartmut Rosch (Linke) argumentierte, dass Pflanzen und Tiere nicht für sich selbst sprechen könnten. Der Mensch müsse auch ihre Interessen im Blick behalten. Er plädierte auch für ein totales Feuerwerks-Verbot während der Brut- und Setzzeit. Eva Sassen (Bürgerforum) brachte als Alternative für abgesetzte Feuerwerke Feuershows (wie zu Graf Gerds Stadtgetümmel) ins Spiel.
 

Ratsherr Berger: Feuerwerk für Kramermarkt wichtig

Gar nicht mit einem Verbot des Kramermarkt-Feuerwerks konnte sich Ratsherr Gerhard Berger (SPD) anfreunden. „Das ist ein alter Brauch“, sagte er. Die Vögel würden einmal auffliegen, dann aber wieder zu ihren Ruheplätzen in der Graft zurückkehren. Zudem gäbe es so schon in der Stadt und der Natur viele Laute Geräusche, darunter bei Gewittern.
 
Dafür würde das Feuerwerk viele Besucher anlocken. Das sei wichtig für die Schausteller, die oft mit gestiegenen Kosten und Verwaltungsauflagen zu kämpfen hätten. Berger selbst war selbst Schausteller, seine Familie unterhält noch heute einen Stand. Murat Kalmis (SPD) schloss sich ihm an: „Es geht um die Schausteller.“
 

Ausnahme findet Ratsmehrheit

Einer weiteren Idee von Schneewind, das Verbot schon dieses Jahr in Kraft treten zu lassen, erteilte die Verwaltung eine Absage. Der Burginsellauf sei schon geplant und genehmigt – inklusive Feuerwerk.
 
In der Abstimmung wurde das totale Feuerwerksverbot schließlich von vier Ausschussmitgliedern unterstützt, der Rest stimmte dagegen. Für die Ausnahme mit dem Kramermarkt im Frühjahr gab es dafür nur eine Enthaltung und sonst Zustimmung. Das Verbot tritt damit kommendes Jahr im März in Kraft. Feuerwerke außerhalb der Brut- und Setzzeit (wie zum Herbst-Kramermarkt) sind nicht betroffen.
 
Foto oben: Der Burginsellauf gehört zu den Veranstaltungen, die kommendes Jahr auf ein Feuerwerk (hier ein Bild von 2017) verzichten müssen.
 
Foto unten: Ratsherr Gerhard Berger (SPD) plädierte dafür, für den Frühjahrs-Kramermarkt eine Ausnahme vom Feuerwerks-Verbot zu machen.
 

 

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