Spektakuläre Illumination zum Stadtjubiläum

Ein Oldtimer, der mitten im Ratssaal schwebt: Solche ungewöhnlichen Illusionen werden am Sonnabend, 17. September, auf die Fassade des Rathauses projiziert. Die spektakuläre Illumination des denkmalgeschützten Gebäudes ist ein Höhepunkt des Festakts zum Abschluss des Stadtjubiläums.

Das Finale beginnt am Nachmittag mit einem Empfang mit geladenen Gästen im Theater „Kleines Haus“. Nach der Begrüßung durch Oberbürgermeisterin Petra Gerlach spricht der Niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur Björn Thümler ein Grußwort. Einen Rückblick auf die Delmenhorster Stadtgeschichte, die formal mit der Verleihung der Stadtrechte vor 650+1 Jahren begann, liefert der Leiter des Nordwestdeutschen Museums für IndustrieKultur, Dr. Carsten Jöhnk. Für musikalische Intermezzi zeichnet das Städtische Orchester Delmenhorst verantwortlich. Um 19 Uhr schließt sich eine öffentliche Veranstaltung auf dem Rathausplatz an, bei der Oberbürgermeisterin Petra Gerlach ebenfalls sprechen wird. Die Moderation übernehmen zwei historische Gestalten: Graf Gerd und Jan Tut. In die Rolle des mittelalterlichen Raubritters schlüpft Frank Pfetzing, Besucherinnen und Besuchern von „Graf Gerds Stadtgetümmel“ bereits als Gaukler „Tumalon“ bekannt. Als sein schon etwas moderneres Gegenüber tritt der Schauspieler Johannes Mitternacht als verschmitzter Nachtwächter der wachsenden Industriemetropole Delmenhorst gegen Ende des 19. Jahrhunderts auf. In Rede und Gegenrede mit viel Witz und Aktion führen Gerd und Jan gemeinsam durch das abendliche Programm.

Eigens erstelle 3D-Illumination

Sofern Energisparmaßnahmen keinen Strich durch die Rechnung machen, bietet um 22 Uhr die eingesetzte Dunkelheit dann optimale Bedingungen für die Premiere der Rathaus-Illumination – sie wurde eigens für das Stadtjubiläum erstellt. Mit aufwendigen 3D-Animationen, historischen Fotos und Filmen sowie kurzen Interviewstatements von Menschen, die für verschiedene Facetten der Stadtgesellschaft stehen, spannt sie einen Bogen von der Verleihung der Stadtrechte im Jahr 1371 bis in die Gegenwart. Das Publikum kann sich dabei nicht nur auf beeindruckende optische Effekte freuen, sondern es erhält auch kurzweilige Einblicke in die Stadtgeschichte. Darin tauchen einerseits allgemein geläufige Themen und Personen auf: etwa Graf Gerd, die Burg, die Nordwolle, die Jute oder die heute noch existierenden Linoleumwerke. Andererseits werden aber auch weniger bekannte Aspekte der Delmenhorster Vergangenheit buchstäblich beleuchtet. So steht das Auto im Ratssaal etwa für den einst bedeutenden, mittlerweile aber fast vergessenen Karosseriebau in der Stadt. Nach einer Pause, die unter anderem Gelegenheit bietet, sich noch einmal am Getränke- und am Bratwurststand des Lions-Clubs Delmenhorst-Burggraf zu verköstigen, wird die rund viertelstündige Illumination um 22.45 Uhr ein weiteres Mal gezeigt. Gegen 23.30 Uhr schicken Graf Gerd und Jan Tut die Gäste schließlich auf den Heimweg.