SPD wirft CDU mangelnden Weitblick bei Schulentwicklung vor

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Nachdem sich der Bildungsausschuss am letzten Donnerstag, 7. Februar, überraschend für eine von der CDU eingebrachte Variante der Schulentwicklungsplanung aussprach, kontert heute die SPD. In einer Mitteilung von Bettina Oestermann, Fraktionschefin der SPD & Partner in Stadtrat, werfen die Sozialdemokraten den Konservativen mangelnden Weitblick vor. Die SPD sieht weiteren Diskussionsbedarf.
„Mit der vorläufigen Entscheidung zugunsten der Real- Und Hauptschulen können wir umgehen“, heißt es in der Mitteilung. „Doch erschreckt es uns, wie wenig wichtig die gesamte Schulentwicklung der CDU/FDP/AFD/UAD zu sein scheint.“ Die genannten Parteien hatten Donnerstag für den CDU-Vorschlag gestimmt.

Grundschulen ebenfalls im Fokus

Die SPD selbst hatte hingegen dafür plädiert, erst weitere Fakten vor einer Entscheidung einzuholen. Diesen Ansatz verteidigen die Sozialdemokraten: „Zu sagen, es gäbe nichts mehr zu diskutieren, ist wohl das schlechteste Argument, denn es wurden nur punktuelle Entscheidungen dazu getroffen, ob Realschule und Hauptschule erhalten bleiben, ob es eine weitere Oberschule geben wird, und wie wir mit der Situation G8/G9 umgehen sollen.“ Die Verlängerung des Abiturs um ein Jahr (G9) wird nach dem Sommer vermutlich für zusätzlichen Raumbedarf an den Gymnasien sorgen.
Der CDU-Vorschlag lasse den Weitblick vermissen, den die Planung der künftigen Delmenhorster Schullandschaft erfordere. Auch die Situation an den Grundschulen solle dafür unter die Lupe genommen werden. Ebenfalls auf der Agenda der SPD steht die Förderschule. Hier solle Klarheit herrschen, welche Zielgruppen wie und wo künftig die Schule besuchen werden. Mit der Förderschule will sich die Verwaltung später beschäftigen, während für die Grundschulen kein erhöhter Raumbedarf ausgemacht wurde.

Neue Elternbefragung gewünscht

Auch die Berufsschulen, bisher in der Planung ebenfalls ausgeklammert, fehlen den Sozialdemokraten. Die letzte Elternbefragung zur Auswahl weiterführender Schulen sei zudem anderthalb Jahre alt und überholt. Eine aktuelle Befragung wünscht sich die SPD noch für dieses Jahr. Auch im Hinblick auf die Vermutung, dass eine zweite integrierte Gesamtschule in der Stadt nicht genug Schüler bekäme. Vor allem zugewanderte Neubürger würden das deutsche Bildungssystem nicht kennen – und damit auch nicht integrierte Gesamtschulen. „Lieber Weitblick als Kurzsichtigkeit“, lautet der Schluss der Erklärung.
Am Donnerstag hatte Frauke Wöhler (CDU) der SPD ein Spiel auf Zeit vorgeworfen. Murat Kalmis (FDP) wiederum sprach sich gegen einen weiteren Aufschub für die Schulentwicklung aus. Der Verwaltungsausschuss und Stadtrat müssen der CDU-Variante noch zustimmen. Dann würde unter anderem die Realschule in zwei eigenständige Realschulen an den heutigen Standorten umgewandelt und die Hauptschule erhalten bleiben.

CDU sieht Entscheidung positiv

Positiver wird die am Donnerstag getroffene Entscheidung derweil bei der CDU gesehen. Bereits am Freitag teilte Frauke Wöhler, die schulpolitische Sprecherin der Delmenhorster CDU, in einer Mitteilung mit: „Es freut uns sehr, dass wir die Variante 1a als Grundlage für die künftige Schulentwicklung in der Ausschusssitzung auf den Weg gebracht haben.“
Wie berichtet, hatte am Donnerstag die CDU gemeinsam mit der FDP und der UAD der Verwaltung den Auftrag geben, diese Variante zu prüfen. Mit dieser Variante soll die Schulvielfalt erhalten bleiben, sie entspräche auch dem Elternwillen,  ist Wöhler überzeugt. Die Verwaltung könne nun konkret etwas erarbeiten und man liege im Zeitplan in Bezug auf G8/G9. Durch die Umstellung werde 2020/2021 keine Abiturklasse die Schule verlassen, aber neue 5-Klässler das Schuljahr beginnnen. Am 20. Februar entscheidet der Stadtrat über das Thema.
Foto: Die Delmenhorster SPD rund um ihre Fraktionsvorsitzende Bettina Oestermann verteidigt ihr Anliegen, für die Schulentwicklung erst weitere Daten zu sammeln.

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