SPD Ortsverein plädiert für sozialen Wohnungsbau auf DELMOD-Areal – Bürgerinitiative wird unterstützt

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Im Zuge der aktuellen Debatten um die Bebauungspläne des DELMOD-Areals äußerte sich zuletzt auch der SPD Ortsverein Deichhorst-Stadtmitte in dieser Angelegenheit. Über die Gestaltung des Bebauungsgebiets besitzt er eindeutige Auffassungen, die weitgehend mit der Kritik der ansässigen Bürgerinitiative übereinstimmen. Außerdem mahnt der Ortsverein dazu, die dort geplanten Wohnquartiere für bezahlbare Mietwohnungen zu nutzen.
 
Zu Zeiten des deutschen Wirtschaftswunders nach dem Zweiten Weltkrieg hatte die Mode-Industrie einen der wichtigsten Arbeitgeber in Delmenhorst dargestellt. Nicht zuletzt war dafür das Mode-Unternehmen DELMOD verantwortlich gewesen, das Kleidungsstücke von höchster Qualität für Damen in der Textilfabrik an der Brauenkamper Straße produziert hatte. Entgegen der Strategie vieler Modekonzerne, dass Kunden jeweils zur Frühjahrs- oder Herbstkollektion eine Einkleidung mit neuen Klamotten vornehmen sollen, hatte die Kleidung des Labels DELMOD über etwas Zeitloses verfügt.
 

Vor einem Jahrzehnt wurde der Betrieb eingestellt

Der Marke DELMOD hatte ein eher biederes Image angehaftet, weil die Waren hauptsächlich von Frauen der Altersgruppe über 60 Jahren gekauft worden waren. Zwar hatte sich das Unternehmen während der letzten Jahre seines Bestehens um einen Imagewandel bemüht, aber dieser war fehlgeschlagen. Vom Management waren zusätzliche Fehler begangen worden.
All das und die Tatsache, dass die Herstellung für Mode in Deutschland insgesamt zu teuer geworden war und sich die Modeindustrie nach Osten – in diesem Fall nach Lettland – verlagert hatte, hatte 2009 zur Stilllegung der Textilfabrik in Deichhorst geführt. Fortan war deren Gelände verwaist gewesen, ehe die Stadt 2016 das Grundstück erworben hatte. Im vergangenen Jahr begann am 23. Februar der Abriss der Textilfabrik, wo künftig Wohnungsquartiere eingerichtet werden sollen.
 

Wohnblöcke sind zu vermeiden, Pflanzen zu schützen und Tiefgaragen zu bauen

Bei den Anwohnern erregten die Bebauungspläne Diskussionsbedarf. Ihre Positionen dazu teilt auch überwiegend der SPD Ortsverein Deichhorst-Stadtmitte. Nach Ansicht der Sozialdemokraten gilt es, möglichst auf große Blockbauten zu verzichten. Zudem sehen sie vor, dass die zu errichtenden Gebäude den umliegenden Häusern angeglichen werden.
Damit ökologische Akzente gesetzt werden, spricht sich der Ortsverein ebenfalls für den Erhalt des Baumbestands sowie der Wallhecken aus. Abgerundet werden soll das neue Wohngebiet seinen Vorstellungen zufolge mit Tiefgaragen und einem sinnvollen Verkehrskonzept. „Hier gibt es noch Optimierungsbedarf“, urteilt Thore Wintermann, Vorsitzender des SPD Ortsvereins Deichhorst-Stadtmitte.
 

Sozialer Wohnraum, Barrierefreiheit und Energieeffizienz sind gefragt

Insbesondere die bereits existierende kritische Lage rund um die Brauenkamper und Oldenburger Straße sowie dem Neuen Deichhorst müsse stark berücksichtigt werden. Was die Wohnungen betrifft, beziehen die Sozialdemokraten klar Stellung zu ihren Erwartungen.
Wintermann betont: „Wir brauchen, nicht nur in Delmenhorst, einen hohen Zuwachs an sozialem Mietwohnungsbau. Alleinerziehende, Alleinstehende, Rentner und Menschen mit Beeinträchtigungen finden kaum noch bezahlbaren Wohnraum. Hier stehen wir als Gesellschaft in der Verantwortung.“ Eine sozial gesunde Mischung müsse deshalb in den Planungen zwingend Beachtung finden.
Zum einen seien sozial homogene Nachbarschaften utopisch und zum anderen auch städtebaulich kontraproduktiv. Barrierefreiheit und energieeffizientes Bauen müssten im Gebiet genauso bedacht werden. Mit Blick auf den demografischen Wandel und die Klimadebatte seien beide Aspekte nicht wegzudiskutieren. „Städtebau ist immer auch Sozialplanung. DELMOD ist in dieser Hinsicht eine Chance für Delmenhorst“, bringt Wintermann seine Hoffnung zum Ausdruck.
 
Bild: Zur Bebauung des ehemaligen Geländes der DELMOD-Textilfabrik äußerte sich jüngst der SPD Ortsverein Deichhorst-Stadtmitte.

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