Sky dreht eine Doku-Serie über die Delmenhorster und Oldenburger Klinikmorde – Marbach ist involviert

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Nachdem die Taten des Patientenmörders und ehemaligen Krankenpflegers Niels Högel an den Kliniken Delmenhorst und Oldenburg schon erfolgreich den Weg ins Theater fanden, wird sich demnächst eine dokumentarische Fernsehserie damit befassen. Unter dem Titel „Schwarzer Schatten – Serienmord im Krankenhaus“ nimmt sich der Pay-TV-Sender Sky der Sache an. Als Sprecher der Angehörigen der Opfer wurde Christian Marbach von den Machern auch ins Boot geholt.
 
Insgesamt vier Teile umfasst die True-Crime-Serie, die Zeugnis von den Taten eines Serienmörders ablegt. Ein bedeutender Platz kommt diesen innerhalb der deutschen Kriminalgeschichte zu und rein quantitativ suchen sie ihresgleichen. Niels Högel verbringt nach dem Urteil von 2019 eine lebenslängliche Haftstrafe im Gefängnis. Allein in 85 Fällen wurde er des Mordes für schuldig befunden. Schätzungen der Dunkelziffer gehen von einem Vielfachen davon aus.
 

Dreharbeiten liegen in den Händen zweier Bremer Unternehmen

Zum Opfer fielen dem Ex-Krankenpfleger Patienten, bei denen dieser unter Zuhilfenahme von Medikamenten lebensgefährliche Zustände hervorrief, damit er in der Folge durch gelungene Wiederbelebungsversuche als Retter dastehen konnte. Wissentlich ging Högel das Risiko ein, dass dadurch zahlreiche Patienten den Tod fanden.

Angesichts der großen Faszination und Beliebtheit, der sich wahre Kriminalfälle im Fernsehen erfreuen, ist es nicht verwunderlich, dass sich Sky für Produktion einer Dokumentation der Delmenhorster und Oldenburger Klinikmorde entschieden hat. Für die Aufnahmen zeichnet sich nach Angaben von Stephanie Teicher, Senior Manager External Communication bei Sky Deutschland,
die Bremer Produktionsfirma Kinescope Film verantwortlich, die dabei von Radio Bremen unterstützt wird.
 

Im Herbst soll der Vierteiler auf Sendung gehen

Teicher zufolge soll die Miniserie, bei der Hinterbliebene von Opfern, Ermittler und Fachleute das Ausmaß der einmaligen Mordserie offenlegen, ab diesem Herbst ausgestrahlt werden. Auf Delmenews-Anfrage kann Christian Marbach als Sprecher der Interessengemeinschaft (IG) Klinikmorde bestätigen, dass er eng am Projekt beteiligt ist und aktiv daran mitwirkt, sämtliche Aspekte der Tragödie zu berücksichtigen.
 

Hoffnung auf besseren Einblick in die Hintergründe

Persönlich greift er nach eigener Aussage der Produktionsfirma bei der Recherche, Kontaktaufnahme und Handlung unter die Arme. Außerdem leistet Marbach in Gestalt eines Interviews einen eigenen Filmbeitrag. „Ich bin sehr froh darüber, dass durch derartige seriöse und professionelle Dokumentationen die tieferen Hintergründe um die Klinikmorde in Oldenburg und Delmenhorst weit über das bisher strafrechtlich relevante des Täters beleuchtet werden“, befindet er.
 

Bedingung für Marbachs Kooperation ist, dass Högel keine Bühne geboten wird

Lag der Fokus bislang ausschließlich auf dem Täter, besteht aus seiner Sicht nun Raum für die Opfer und Angehörigen. Sowohl die laut Marbach klägliche Auseinandersatzung mit den Opfern seitens der Polizei, Justiz, Stadtverwaltung und Politik als auch die noch immer nicht existierende Erinnerungskultur sollen thematisiert werden.

Für ihn steht fest: „Diese Mordserie darf nicht vergessen werden, sondern wir können und müssen daraus sehr viel lernen und ändern.“ Marbach weist darauf hin, dass das Team der Produktionsfirma sich unter anderem aus bekannten Journalisten zusammensetzt, die den Sachverhalt seit dem Prozess 2014 verfolgen und gut damit vertraut sind.

„Eine Voraussetzung für diese Zusammenarbeit ist die Tatsache, dass der Mörder ausdrücklich nicht Inhalt dieser Produktion sein und ihm somit keine Plattform gegeben wird“, merkt er an. Als vergangene Woche mit Drohnen Aufnahmen auf dem Gelände des Josef-Hospitals Delmenhorst (JHD) getätigt wurden, geschah das in seinem Beisein. Marbach bekundet: „Ich finde es sehr positiv, dass die jetzige Geschäftsführung des Klinikums so eine Aufbereitung inzwischen aktiv unterstützt und ermöglicht. Das schafft Vertrauen und eine Basis für eine zukünftige Aufbereitung und ein würdiges Gedenken.“
 
Bild: Dreharbeiten zu einer vierteiligen True-Crime-Serie auf Sky über die Klinikmorde in Delmenhorst und Oldenburg erfolgen auch am JHD.

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