Schlag gegen nigerianisches Verbrechersyndikat

Gegen 13 Beschuldigte aus Bremen und Delmenhorst laufen schwer wiegende Ermittlungverfahren, in denen die Polizei gestern einen Erfolg erzielen konnte.  Der Vorwurf lautet Mitgliedschaft in einer ausländischen kriminellen Vereinigung, gewerbs- und bandenmäßiger Betrug bzw. Geldwäsche sowie Zwangsarbeit und Menschenhandel.

Die Tatverdächtigen im Alter von 40 bis 62 Jahren sollen über Jahre hinweg eine Vielzahl an Straftaten begangen und so über eine Million Euro ergaunert haben. Dabei nutzten sie vor allem moderne Formen des Internetbetruges: Zum einen sollen sich die Beschuldigten über Datingplattformen und soziale Medien das Vertrauen von Geschädigten erschlichen haben, um anschließend Notlagen und Schicksalsschläge vorzugaukeln, die die Opfer zur Überweisung größerer Geldbeträge verleiteten (sog. Love-Scam). Zum anderen sollen die Beschuldigten gefälschte Rechnungen versandt haben, um auch insoweit von der Gutgläubigkeit der Empfänger zu profitieren.

Moderne Sklaverei

Mehrere der Männer stehen zudem im Verdacht, Mitglieder der Confraternity Black Axe auch bekannt als Neo Black Movement of Africa zu sein. Die Taten sollen unter Ausnutzung des Netzwerkes und zur Förderung der Zwecke dieser Bruderschaft begangen worden sein. Daher ermittelt die Staatsanwaltschaft Oldenburg auch wegen des Verdachts der Geldwäsche, des Betruges und der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung. Einzelne Beschuldigte sollen zudem ihre beruflichen Aufgaben durch Menschen ohne Aufenthaltstitel oder Arbeitserlaubnis haben ausüben lassen. Den Lohn sollen sie anschließend vollständig selbst einbehalten haben.

Gestern vollstreckten Polizeikräfte drei Haftbefehle in Deutschland sowie in Österreich und durchsuchten insgesamt zwölf Wohnobjekte in Niedersachen und Bremen. Die Durchsuchungen führten zum Auffinden diverser Beweismittel. Die Beamten sicherten außerdem erhebliche Vermögenswerte, unter anderem einen mittleren fünfstelligen Bargeldbetrag. Durch die erste Auswertung beschlagnahmter Beweismittel ließ sich gegen einen weiteren Beschuldigten ein dringender Tatverdacht erhärten – auch gegen ihn stellt die Staatsanwaltschaft Oldenburg einen Antrag auf  Untersuchungshaft. Zahlreiche Behörden und Polizeidienststellen insbesondere aus Bayern, Eurojust sowie internationale Strafverfolgungsbehörden unterstützen die seit Juli 2024 intensiv geführten Ermittlungen.

Bild: Bei Wohnungsdurchsuchungen wurden diverse Beweismittel und hohe Geldbeträge sichergestellt.

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