Rundweg an Mili noch immer gesperrt – Bäume morsch – Dauer der Sperrung ungewiss

Im August ist es ein halbes Jahr her, dass der Rundweg um die Mili – auch als Delmegrundsee bekannt – gesperrt wurde. Noch immer blockieren dicke Baumstämme den Zugang vom Weg Im Delmegrund und auf der anderen Seite. Der Grund dafür liegt in den Bäumen, die den Rundweg umgeben.
 
Eigentlich ist die Milli ein schöner Platz für einen Rundweg: Idyllisch gelegen ein Stück südlich der Graft, umgeben Wiesen und ein kleines Wäldchen den See. Doch seit Februar ist der Zugang gesperrt. Schuld daran sind 18 Pappeln, die im Wald stehen. Deren Kronen wurden in der Vergangenheit stark zurückgeschnitten.
 

Umsturzgefahr

Die Schnittstellen nutzten wiederum holzzersetzende Pilze aus, um in die Pflanzen einzudringen. Durch die Pilze wurden die Pappeln innen hohl und morsch. Sie könnten umfallen und so Leute verletzen. Das erklärt der Fachdienst Stadtgrün und Naturschutz auf Nachfrage.
 

Heim für Fledermäuse

Zwar sei es möglich, die Bäume zu fällen, um so Anglern und Spaziergängern wieder den Zugang zum Rundweg zu ermöglichen. Aber für viele Tiere stellten die absterbenden Bäume einen gesuchten Lebensraum dar. Nutzungsspuren von Vögeln und Fledermäusen seien an diesen erkennbar, so der Fachdienst weiter. Und da deren Unterkünfte durch das Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt sind, dürfen sie nicht zerstört werden. Daher sei die Fällung der Bäume verboten. Am Seeufer selbst wachse außerdem Schilf, das ebenfalls einen hohen Schutzstatus genieße.
 

 
Nur drei der Pappeln wurden – nach artenschutzrechtlicher Kontrolle – gefällt. Ihre Stämme liegen jetzt als Absperrungen an den Zugängen zum Rundweg. So ist es nur noch mit Mühe möglich, den gesperrten Bereich zu betreten. Wer das tut, begibt sich in Lebensgefahr. Herabstürzende Äste und Stämme bergen ein ernstes Verletzungsrisiko. Darauf wird mit Warnschildern aufmerksam gemacht. Der Weg bis zum ersten Angelplatz an der Ostseite ist nach wie vor frei. Mit dem Fischereiverein Delmenhorst, der das Gewässer gepachtet hat, sei die Sperrung abgesprochen gewesen.
 

Neue Bäume nächstes Jahr

In der Pflanzsaison 2017/18 sollen standortgerechte Bäume am Rundweg nachgepflanzt werden, um mittelfristig die morschen Pappeln zu ersetzen. Wie lange die Wegesperrung erhalten bleibt, soll der Verwaltungsausschuss bestimmen. Der Fachdienst selbst sieht keine großen Beeinträchtigungen für Spaziergänger, da der gesperrte Rundweg keine Verbindung zu anderen Wegen sei. Die Untere Naturschutzbehörde habe zudem vorgeschlagen, Hinweisschilder zur Erklärung der Hintergründe neben die Warnschilder aufzustellen.
 
Der gesperrte Rundweg führt auf der Nordseite um den See. Es handelt sich um einen nicht ausgebauten Trampelpfad. Der Weg, der ein Stück entfernt vom See um die andere Hälfte führt, ist weiterhin passierbar.
 
Foto oben: Der Rundweg um die Mili ist noch immer gesperrt. Schilder warnen vor Lebensgefahr.
 
Foto Mitte: Mit diesen Baumstämmen ist der Rundweg blockiert.
 

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