Retter in der Not für Zivilcourage ausgezeichnet – Jüngster Preisträger neun Jahre alt

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Am gestrigen Donnerstag (21. März) zeichnete die Stadt wieder Menschen aus, die anderen Leuten in Notlagen halfen. Zehn Bürger standen diesmal auf der Liste. Der jüngste Preisträger war neun Jahre alt.
 
Für Oberbürgermeister Axel Jahnz (SPD) ist der Preis ein wichtiger Baustein für die Präventionsarbeit in der Stadt und eine Auszeichnung für gegenseitiges Hinschauen. „Ich bin stolz, was unsere Stadt hier leistet“, sagte er vor den Preisträgern und zahlreichen Gästen im Rathaus.
 

Kind vor Vater beschützt

Auch Carsten Hoffmeyer, Direktor der Polizeidirektion Delmenhorst/Oldenburg-Lang/Wesermarsch, freute sich über die Veranstaltung. Sie sei inzwischen gute Tradition. Er bekannte: „Zivilcourage zeigen ist leicht gesagt, aber schwer gemacht.“ Dabei könne der Begriff auch heißen, Hilfe zu organisieren. „Die Preisträger haben das soziale Gesicht unserer Stadt erlebbar gemacht. Das war wirklich Klasse.“
 
Dann wurden die Preise verliehen. Ali Hasanain erhielt den Preis, weil er einen Raubüberfall vereitelt hatte. Die Brüder Sofiane und Ousama Amrani und Rene Bischof wurden ausgezeichnet, weil sie ein Kind vor seinem Vater schützten, der während eines Anfalls aggressiv wurde und es würgte.
 

Junge bemerkt Notlage

Im dritten Fall war es der damals achtjährige (heute neunjährige) Linus Leonhardt, der sah, wie eine Autofahrerin komisch fuhr und dann anhielt. „Ich hab gedacht, dass die Frau einen Herzinfarkt hat“, erklärte der Junge. „Ich wusste, dass die Situation nicht normal war.“ Er verständigte seine Mutter Britta, die zusammen mit ihrem Nachbarn Wolfgang Kreuzer und dem vorbeifahrenden Autofahrer Jan-Matthias Ogiewa bemerkte, dass die Frau nicht mehr atmete. Ogiewa begann daraufhin sofort mit erster Hilfe.
 
Die Maßnahmen hatten Erfolg, Angelika Franz Howski ist dem Jungen und den anderen Helfern für die Hilfe sehr dankbar: „Ich kann mein Leben noch bewältigen ohne eine Lähmung.“ Ohne die rasche Hilfe hätte das anders ausgehen können. Für Julis Mutter war es selbstverständlich, zu helfen. „Es war klar, dass wir helfen müssen“, fand sie.
 

Schwangere hilft Großvater und Enkel

Auch im vierten Fall war eine ungewöhnliche Helferin im Einsatz. Nurhan Yalin und ihr Mann Hüseyin bemerkten, dass auf dem Parkplatz der AOK an den Graften ein Rentner einen Anfall hatte. Das Ehepaar kam ihm zu Hilfe. Dabei setzten sie nicht nur einen Notruf ab, sondern kümmerten sich vorübergehend auch um den zweijährigen Enkel des Mannes. Da war Nurhan bereits schwanger.
 
Trotz ihrer Umstände überlegte Nurhan nicht: „Ich habe nicht darüber nachgedacht, sondern geholfen. Die Person war in einer Notlage, da muss man ganz schnell handeln.“ Ähnlich sieht es ihr Mann, der bei der Preisverleihung ihren Sohn Kiyan im Arm hält. „Die Entscheidung zu helfen war sehr einfach“, meinte er. „Ich habe mich nicht gefragt, ob wir was machen, sondern reagiert.“ Mit Linus Mutter teilt er die Meinung, dass der Preis andere dazu animieren könne, in Notlagen selbst helfend einzugreifen.
 

Preis mit 250 Euro ausgestattet

Neben einer Urkunde erhielt jeder Preisträger ein Preisgeld von 250 Euro, eine Blume und das Grundgesetz als Magazin „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Denn das Grundgesetz wird dieses Jahr 70 Jahre alt. Für Linus gab es statt des Magazins ein Lego-Ninjago-Spielzeug.
 
Es war bereits die 18. Preisverleihung. Sie findet jedes Jahr statt, das erste Mal 2001. Der Kommunale Präventionsrat wählt die Preisträger aus Vorschlägen zu Bürgern, die in Notlagen helfen. Letztes Jahr wurden sechs Leute für ihr Handeln ausgezeichnet.
 
Foto oben: Zehn Preisträger freuten sich über die Auszeichnung (v.l.): Jan-Matthias Ogiewa, Wolfgang Kreuzer, Britta und Linus Leonhardt, Rene Bischoff, Ousama Amrani, Ali Hasanain, Sofiane Amrani, Hüseyin und Nurhan Yalin mit Sohn Söhnchen Kiyan.
 
Foto unten: Sänger Kiarash Safargholi sorgte für die musikalische Unterhaltung, unter anderem mit dem Song „Wind of Change“.
 

 

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