Realschule Delmenhorst an Lilienstraße ab Herbst dreizügig

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung

Seit Jahren erfreut sich die Realschule Delmenhorst großer Beliebtheit bei Schülern und Eltern. um dem Rechnung zu tragen, sollen dort ab Herbst drei statt zwei sechste und achte Klassen am Standort Lilienstraße bestehen. Dies beschloss heute, 15. Februar, der Bildungsausschuss. Trotz des einstimmigen Ergebnisses ging der Entscheidung eine ausgiebige Diskussion voraus.
 
Mit dem Antrag nahmen die Ausschussmitglieder die Realschule aus der bisherigen Regelung heraus, die für alle weiterführenden Schulen (Sekundarstufe eins) nur eine Zweizügigkeit vorsieht.
 

Wöhler: 200 Eltern bei Realschul-Infoabend

Eingereicht hatte den Antrag die CDU-Fraktion, genauer die Ratsleute Michael Adam, Frauke Wöhler und Bastian Ernst. Nach Ansicht von Wöhler kommt der hohe Andrang nicht nur durch in die fünfte Klasse aufsteigende Viertklässler. Auch viele Schüler, die ursprünglich ins Gymnasium kämen und dort nicht mithalten können, würden gern auf die Realschule wechseln – und nicht die Oberschulen, die sowohl einen Real- als auch Hauptschulzweig besitzen. Daher kommt auch die Dreizügigkeit in den siebten Klassen.
 
Wöhler meinte, sie habe selbst erlebt, dass zu einem Infoabend der Realschule gleich zweihundert Eltern gekommen wären. Der Bedarf sei also da.
 

SPD nach Ergänzung für Antrag

Antje Beilemann (SPD) sprach sich ebenfalls für den Antrag aus. Ihre Fraktion verlangte aber eine Ergänzung: Änderungen aus dem noch von der Verwaltung zu erstellenden Schulentwicklungsplan sollten berücksichtigt werden und die Entscheidung dann gegebenenfalls revidiert werden.
 
Zuständig für den Schulentwicklungsplan ist Markus Pragal, seit zwei Wochen neuer, erster Stadtrat. Für ihn habe dieser höchste Priorität, ist er doch Grundlage der städtischen Schulplanung. Er wird aber erst nach den Sommerferien fertig gestellt. Berücksichtigt werden sollen dabei unterschiedliche Szenarios, wie sich die Delmenhorster Schullandschaft entwickeln könnte, und Elternwünsche. „Da werden wir auch eine Befragung durchführen“, versprach er.
 

Dähne: Oberschulen nicht vergessen

Dass der Schulentwicklungsplan noch nicht vorliegt, störte Ratsherr Uwe Dähne (UAD). Auch die Dreizügigkeit der Realschule kritisierte er: Dies würde die Oberschulen benachteiligen: „Wenn wir die Realschule weiter erstarken lassen, leiden die Oberschulen. Die sind das Stiefkind der niedersächsischen Bildung“, beklagte er.
 
Ähnlich sah es Edith Belz (Linke): Wenn alle besseren Schüler zur Realschule gingen, blieben für die Oberschulen nur noch die Schüler im Hauptschulzweig übrig. Anders sah Adam die Lage: Die Nachfrage nach der Realschule sei so groß, weil die Eltern sie wollten. Und dem sollte die Politik Rechnung tragen.
 
Wie lange die Dreizügigkeit der Realschule erhalten bleibt, wird sich im Herbst zeigen, wenn der Schulentwicklungsplan vorliegt.
 

Anzeige
Anzeige
0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert