Ratsherr Jürgen Waßer bietet Nachbarschaftsbüro Düsternort Druck fremdsprachiger Plakate an

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Auf die in der Facebook-Gruppe „Kommunalpolitisches Forum Delmenhorst“ geteilte Polizeimeldung des doppelten Polizeieinsatzes bei einer Geburtstagsfeier in der Jägerstraße reagierte Ratsherr Jürgen Waßer (CDU) mit einem Vorschlag. Er machte dem Nachbarschaftsbüro (NBB) Düsternort das Angebot, in seinem Laden photo! Waßer beim inkoopmarkt, Bremer Straße 78, 200 Plakate in Fremdsprachen zur Aufklärung über die Corona-Regeln gratis auszudrucken. Delmenews hakte nach.
 
Dass es in jüngster Vergangenheit im Stadtteil Düsternort wiederholt zu Verstößen gegen die Corona- Verordnung kam, hält Ratsherr Jürgen Waßer nicht für einen Zufall. Seiner Ansicht nach müsste das NBB Düsternort diese Angelegenheit energischer angehen und mit Plakaten an jeder Haustür in den verbreiteten Fremdsprachen auf die geltenden Corona-Maßnahmen hinweisen, insbesondere die Kontaktbeschränkungen, die Treffen mit nur einer Person aus einem anderen Haushalt erlauben.
 

Verstöße ergeben sich nach Waßers Meinung aus unwissender Gleichgültigkeit

Wie aus dem Kommentar von Waßer unter dem Beitrag hervorgeht, nehmen viele Migranten das Medienangebot hierzulande überhaupt nicht wahr. Darauf angesprochen ergänzt er, dass wichtige Informationen oftmals nicht richtig verstanden werden, wofür er als Beispiel den Hinweis bei den Verkehrsnachrichten im Radio nennt, dass sich ein Stauende hinter einer Kurve befindet.

Außerdem ermöglichen es Satellitenschüsseln den Zuwanderern, Sender aus ihren Herkunftsländern einzuschalten, die dann bevorzugt genutzt werden. Waßer sagt: „Diese Menschen kommen aus einem anderen Kulturkreis und sind sich der Tragweite der bundesweiten Entscheidungen nicht bewusst.“

Indes ist er davon überzeugt, dass Migranten nicht aus böswilliger Absicht oder im vollen Bewusstsein die Corona-Regeln missachten, sondern vielmehr aus „unwissender Gleichgültigkeit“. Ob die Stadt oder das NBB Düsternort dem etwas entgegenzusetzen vermögen, fragt der Ratsherr in seinem Kommentar und bietet Letztgenanntem sogar an, in seinem Geschäft kostenlos 200 Plakate im DIN-A3-Format dafür ausdrucken zu lassen. „Mein Angebot steht“, teilt Waßer auf Nachfrage mit.
 

Nachbarschaftsbüro Düsternort will Angebot annehmen

Zum NBB Düsternort hat er aber keinen Kontakt aufgenommen, sondern wartet, dass sich dessen Verantwortlichen bei Interesse bei ihm melden. Mit der Problematik und dem Angebot von Waßer konfrontierte Delmenews Bea Brüsehoff und Sarah Stellamanns vom NBB Düsternort. Sie erklären sich dazu bereit, dankend auf sein Angebot einzugehen.

„Wir begrüßen immer ehrenamtliches Engagement und würden die Plakate in Düsternort verteilen“, teilen Brüsehoff und Stellamanns mit. Dazu kann sich Waßer gern bei ihnen melden. Ihre Befürchtung ist jedoch, dass diejenigen, die sich vermutlich absichtlich über die geltenden Bestimmungen hinwegsetzen, sich auch nicht mit Plakaten oder vom NBB beeinflussen lassen.

Sie blicken auf ihre bisherigen Bemühungen in der Pandemie zurück: „Bereits im März 2020, also zu Beginn der Pandemie, haben wir 500 Infoblätter verteilt und an etlichen Hauseingängen in Düsternort befestigt. Hierauf waren sowohl Verhaltensregeln (AHA-Regeln als Text und mit Piktogrammen) als auch ein Angebot der Nachbarschaftshilfe zu ersehen. In den Schaukästen hängen die Ansprachen zu den Corona-Bestimmungen vom Oberbürgermeister Axel Jahnz in verschiedenen Sprachen aus.“
 

Appell des Oberbürgermeisters wurde vom Nachbarschaftsbüro auf Rumänisch übersetzt

Weiter führen Brüsehoff und Stellmanns aus: Über unsere Facebook- und Instagram-Seiten informieren wir zeitnah über aktuelle Maßnahmen. Dort, aber auch in vielen Balkongesprächen mit Menschen im Quartier oder am Telefon klären wir über die geltenden Regeln auf, erläutern Veränderungen und werben gegebenenfalls um Verständnis.“

Außer den Übersetzungen zahlreicher Kooperationspartner aus Delmenhorst und Niedersachsen zeichneten sich die von der Diakonie betriebenen NBBs der Diakonie für eine Übersetzung des Appells ins Rumänische sowie die Mitarbeiter der Arbeiterwohlfahrt (AWO) für eine ins Bulgarische verantwortlich.

„Die Menschen, die bei uns am Büro klingeln, sind auf Abstand bedacht und tragen zu 99 Prozent einen Mund-Nasen-Schutz. Der Großteil der BewohnerInnen hält sich an die geltenden Regeln und verhält sich solidarisch. Sogar die Menschen auf der Straße tragen häufig eine Maske, wobei wir auch den Eindruck haben, dass die Straßen deutlich unbelebter sind“, berichten die Verantwortlichen vom NNB Düsternort.
 

Auch bei den Impfungen wird das Nachbarschaftsbüro Beistand leisten

Sie merken an: „Wir stehen täglich mit StadtteilbewohnerInnen im Austausch, die dieses Angebot nutzen. Nun steht die erste Phase der Impfungen unmittelbar bevor, auch hier werden wir und die KollegInnen der anderen Einrichtungen der Gemeinwesenarbeit den Menschen in den Quartieren unterstützend beiseite stehen. Aufklärung und das Werben um Verständnis sehen wir in unserem Aufgabenbereich und tun dies mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln.“
 

Mangel an Aufklärung wird als Ursache für Feiern bezweifelt

Für Brüsehoff und Stellamanns liegt es nicht an fehlender Aufklärung, dass die Feier in der Jägerstraße veranstaltet wurde. „Sicher hat dort die Polizei bei ihrem erstmaligen Eingreifen – was ja ihre Aufgabe ist – auch über die Bestimmungen informiert. Wir möchten darauf hinweisen, dass nicht nur in Düsternort, sondern auch anderswo Regelverstöße stattfinden“, stellen sie klar.

Von ihnen wird auf Ausnahmen verwiesen, die sich überall in Deutschland finden lassen, wobei es breites Spektrum vorhanden ist. Angefangen bei den Coronaleugnern reicht dieses über Trauernde auf Beerdigungen bis hin zu Feiernden, wie im besagten Fall.

„Dass der Vorfall in Düsternort äußerst negativ und in dieser Situation keinesfalls nachvollziehbar ist, darüber muss nicht diskutiert werden. Ob bei Verstößen aber wirklich die Unkenntnis über die derzeitigen Regeln im Vordergrund steht, halten wir, aufgrund unserer Wahrnehmung des Stadtteils, zumindest für fragwürdig“, beziehen Brüsehoff und Stellamanns Position.
 
Bild: Via Facebook schlug der CDU-Ratsherr Jürgen Waßer dem Nachbarschaftsbüro Düsternort infolge einer von der Polizei aufgelösten Feier in der Jägerstarße vor, bei ihm im Laden umsonst Plakate in Fremdsprachen zu drucken, um Bewohner mit Migrationshintergrund über die Corona-Regeln zu informieren.

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