Pultern-Antrag sorgt für Chaos im Rat – Entscheidung vertagt

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Bei der Ratssitzung am gestrigen Mittwoch, 20. Juni, entschied der Rat über die Zukunft des alten Pultern-Areals – und das gleich mehrfach: Da die SPD den Antrag so oft änderte, dass am Ende keiner mehr wusste, wie er eigentlich lautet. Entschieden wurde dann trotzdem nicht.
 
„Wir hatten das schon häufig auf der Tagesordnung“, resümierte Detlef Roß von der SPD. Heinrich-Karl Albers von der CDU fand: „Es wird Zeit, dass bei Pultern was passiert.“ Die SPD forderte, die Verwaltung mit einer Machbarkeitsstudie zu beauftragen, um mögliche Nutzungen des Gebietes zu prüfen. Darunter auch eine teilweise Erschließung als Gewerbegebiet.
 

Grüne: Kein Gewerbe vor Ort

Eine Erschließung des hinteren Teils als Gewerbegebiet lehnten die Grünen ab. „Gewerbegebiete gehören nicht in eine ökologisch intakte Landschaft“, sagte Marianne Huismann. Zudem würden sich die Erschließungskosten durch die Schaffung von Ausgleichsflächen für die Natur so sehr verteuern, dass es sich nicht lohne, dort Gewerbe anzusiedeln. Auch Edith Belz (Linke) hoffte, dass es kein Gewerbe vor Ort geben wird.
 
Andreas Neugebauer von den Piraten, die mit der SPD eine Fraktion bilden, erklärte: „Wir wollen Naherholung bei Pultern und Natur.“ Es sollte möglich sein, vor Ort auch mal ein Bier zu trinken. Den Sinn einer Machbarkeitsstudie zog Eva Sassen (Bürgerforum) in Zweifel. Mit dem Abriss des Hauses am Pultern seien zeitgleich viele alte Bäume gefällt worden. Dadurch habe das Gebiet bereits an Wert verloren. Zudem sei schon bekannt, dass das Gebiet ökologisch wertvoll sei.
 

Chaotische Abstimmung

Die folgende Abstimmung verlief chaotisch. Die SPD hatte ihren Antrag so oft verändert, dass selbst die Partei nicht mehr wusste, wie der eigentliche Wortlaut am Ende ausfiel. Daher unterbrach Ratsvorsitzende Antje Beilemann (ebenfalls SPD) die Sitzung, damit ihre Genossen die Frage klären konnten. Danach folgte die Abstimmung, auf Antrag von Ratsherr Albers im geheimen. Ergebnis: Antrag abgelehnt.
 
Anschließend folgte eine weitere Abstimmung, diesmal über die Version, die der Verwaltungsausschuss vorher beraten hatte. Den Vorschlag von Bettina Oestermann (SPD), diese von der Tagesordnung zu nehmen, lehnte der Rat ab. Daher zog Oestermann den Antrag ihrer Partei zurück. Abzuwarten bleibt, ob die nächste Pultern-Abstimmung nach der Sommerpause des Rates wieder so chaotisch ausfallen wird.
 
Foto: Bettina Oestermann und der Rest der SPD-Ratsfraktion sorgte mit mehreren Versionen eines Antrags zum Pultern-Gelände für Chaos im Stadtrat.
 

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1 Kommentar
  1. Jochen Hanenkamp sagte:

    Werden denn normale Bürger eigentlich noch gehört oder verliert sich alles in Vergessenheit. Es ist jetzt ungefähr zwei Jahre her wo die Interessengemeinschaft hundefreundliches Delmenhorst mit in ihrem Antrag gestellt hat das Pultern Gelände zu einem großen Freilaufgelände umzugestalten. Mit See natürlich um endlich mal ein Zeichen zu setzen für die Hundebesitzer und Steuerzahler in Delmenhorst. Zu guter Letzt haben wir uns bei der letzten Diskussionen noch mal kurz in Erinnerung gerufen bei der Verwaltung in der Hoffnung dass man wenigstens im Gespräch bleibt. Was nach diese Sitzung aber nicht unbedingt so erscheint. Schade drum das es ein nehmen aber kein geben gibt. Vielleicht gibt es bei der Verwaltung und einer Machbarkeitsstudie ja doch noch die Chance so einen Vorschlag auf ein Freilaufgelände zu bekommen. Das Gelände ist optimal und hat ein Wasseranschluss. Die Sanierung dürfte durchaus machbar sein und die ganze Geschichte würde Delmenhorst, denken wir, in ein sehr positives Licht rücken. Ich persönlich denke dass dieser Ort nicht unbedingt als Naherholungsgebiet wiederum geeignet ist und das wirklich nur mit einer Verpflegung oder Bier Ausschank Gelegenheit angenommen werden würde. Also setzt ein Zeichen für delmenhorst und für die Hundesteuerzahler und das sind nicht wenig!!!! i.V. IGhfD Jochen Hanenkamp

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