Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch: Warnung vor Baller Liquid (Görke)
Nachdem bereits andere Dienststellen der Polizei Niedersachsen kürzlich vor der synthetischen Droge „Görke“, auch bekannt als Baller Liquid, gewarnt haben, schließt sich nun die Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch an.
Hintergrund ist ein Vorfall an einer Schule in Sandkrug, der sich am 29. Januar zutrug: Eine 16-jährige Schülerin aus der Gemeinde Hatten war nach dem Konsum einer Substanz akut behandlungsbedürftig geworden.
Zwischenzeitlich schwebte die junge Frau sogar in Lebensgefahr und musste mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gefahren werden. Die zuständige Polizeiinspektion hat Ermittlungen eingeleitet und geht davon aus, dass es sich bei der Substanz aller Wahrscheinlichkeit nach um „Görke“ gehandelt hat.
Was ist die Substanz „Görke“?
Wie die Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch mitteilt, sieht die Droge auf den ersten Blick wie eine herkömmliche Flüssigkeit für E-Zigaretten aus, enthält jedoch eine gefährliche Mischung aus stimulierenden und halluzinogenen Substanzen. Diese Mischung (die häufig synthetische Cannabinoide enthält) kann zu schweren körperlichen und psychischen Schäden führen.
Wie wird die Droge konsumiert?
Oft werde die Droge über Vape-Geräte oder E-Zigaretten eingenommen, was den Konsum schwer erkennbar mache. Da diese Geräte legal und weit verbreitet seien, gebe es kaum eine Möglichkeit, den Konsum zu bemerken. Schon ein einziger Zug könne jedoch zu Halluzinationen, Bewusstseinsveränderungen und, im schlimmsten Fall, zu lebensgefährlichen Vergiftungen führen.
Zu den negativen Auswirkungen des Konsums der Droge „Görke“ zählen zusammengefasst:
– Akute Halluzinationen
– Psychische Störungen wie Psychosen oder Angststörungen
– Herz-Kreislauf-Probleme wie Herzrasen oder Kreislaufkollaps
– Abhängigkeit
Information für Eltern und Erziehungsberechtigte
„Sollten Sie vermuten, dass Ihr Kind oder jemand in Ihrem Umfeld mit der Droge ‚Görke‘ in Kontakt gekommen ist, suchen Sie sofort ärztliche Hilfe. Kontaktieren Sie auch die Polizei, um bei der Aufklärung und Eindämmung dieser Substanz zu helfen“, so die Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch.
Weil viele junge Menschen sich der Risiken nicht bewusst seien und leicht in Versuchung geraten können, rät die Polizeiinspektion Eltern und Erziehungsberechtigten, mit ihren Kindern und Jugendlichen über die allgemeinen Gefahren von Drogenkonsum zu sprechen.
Eltern und Beziehungsberechtigte sollten zudem auf verändertes Verhalten, ungewöhnliche Stimmungsschwankungen oder körperliche Symptome wie Schwindel oder Übelkeit achten. Nutzen Kinder und Jugendliche E-Zigeretten oder Vapes sei besondere Vorsicht geboten, wenn diese plötzlich neue Liquids oder Aromen enthalten.
„Sprechen Sie offen und ohne Vorwürfe mit Ihren Kindern über die Gefahren“, so die Polizeiinspektion.
UPDATE: Tatverdächtiger in Haft
Laut Polizeiinspektion Delmenhorst/Oldenburg-Land/Wesermarsch haben Ermittler der Polizei Oldenburg noch am 29. Januar bei einem 19-jährigen Tatverdächtigen eine Wohnungsdurchsuchung durchgeführt. Die Wohnungsdurchsuchung wurde auf Antrag der Staatsanwaltshaft Oldenburg durch das Amtsgericht Oldenburg angeordnet, nachdem Hinweise und polizeiliche Erkenntnisse darauf hindeuteten, dass der 19-Jährige im Verdacht steht, die Substanz an eine Schülerin verkauft zu haben.
Im Zuge der Ermittlungen fanden die Einsatzkräfte eine größere Menge sogenannter „Liquids“, die vermutlich in Zusammenhang mit der Substanz „Görke“ stehen. Die Substanzen seien umgehend sichergestellt worden und und werden derzeit kriminaltechnisch untersucht, um ihre genaue Zusammensetzung und Gefährlichkeit zu bestimmen.
Unmittelbar nach der Sicherstellung wurde der Tatverdächtige vorläufig festgenommen. Heute, am 30. Januar, wurde der 19-jährige einem Richter am Amtsgericht Oldenburg vorgeführt. Da gegen ihn bereits ein Haftbefehl vorlag, wurde dieser in Vollzug gesetzt.
Symbolbild: Auf den ersten Blick sieht die Droge wie eine herkömmliche Flüssigkeit für E-Zigaretten aus.
Foto: AdobeStock / librakv
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