Politik trifft Praxis: MdB Susanne Mittag im Gespräch mit örtlichen Handwerkern
Um sich über die Situation im Handwerk vor Ort auszutauschen, traf sich die SPD-Bundestagsabgeordnete Susanne Mittag gemeinsam mit dem SPD-Handwerksbeauftragten Hannes Walter mit örtlichen Handwerksvertretern.
An dem Gespräch nahmen der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Delmenhorst/Oldenburg-Land, Sven Jochims, die Kreishandwerksmeisterin Melanie Heuer, das Vorstandsmitglied der Kreishandwerkerschaft Torben Pirr sowie der Geschäftsführer der J. Kruse Metallbau GmbH, Jörg Kruse, teil.
Das übergeordnete Thema waren die Unmengen an bürokratischen Auflagen, die das Handwerk belasten. Alle Beteiligten waren sich einig, dass es praktikablere Lösungen geben müsse.
Belastung durch Bürokratie
Anhand von zwei Praxisbeispielen erläuterte Jörg Kruse, wieviel bürokratischer Aufwand im Rahmen eines Auftrages anfällt. Angefangen bei statischen Berechnungen bis hin zur Gefährdungsbeurteilung seien häufig Dokumentationen notwendig, die um die hundert Seiten umfassen. Die Betriebe könnten sich dadurch nicht mehr auf ihre Arbeit, die Ausübung des Handwerks, konzentrieren, sondern müssten immer mehr Büroarbeit leisten und die aktualisierten Auflagen im Blick haben. Sven Jochims: „Mit der Menge an Bürokratie gängelt die Politik Betriebe, die es sowieso schon richtig machen.“
Kritik am geplanten Gesetz
Auch am geplanten Jahressteuergesetz wurde beim Gespräch Kritik laut. Den Umsatzsteuerfreibetrag bei Kleinunternehmen von 22.000 auf 25.000 Euro jährlich zu erhöhen, wäre das falsche Signal, so die Handwerksvertreter. Damit unterstütze die Bundespolitik, dass sich immer mehr Betriebe, gerade bei den Friseuren, für eine Soloselbstständigkeit entscheiden würden, jedoch nicht den Weg in die Selbstständigkeit mit eigenem Friseursalon mit Angestellten und Ausbildertätigkeit gehen würden.
Darüber hinaus waren unter anderem die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, das Arbeitszeitgesetz, das Lieferkettengesetz, die neue Gefahrstoffverordnung sowie die Gleichwertigkeit von akademischer und beruflicher Bildung Themen des Austausches.
Die beiden SPD-Politiker zeigten sich interessiert an den Kritikpunkten und fragten gezielt nach Verbesserungsvorschlägen aus der praxisorientierten Sicht.
Susanne Mittag erklärt abschließend: „Der direkte Kontakt ist für meine politische Arbeit wichtig, um in Berlin für meinen Wahlkreis einzustehen. Die Ideen und Verbesserungsvorschläge nehme ich mit, um sie bei anstehenden Verhandlungen und Gesetzesverbesserungen anzubringen. Deswegen werde ich mit den Anwesenden auch in Zukunft in Kontakt bleiben.“
Bild oben: Die Politiker MdB Susanne Mittag (li.) und Hannes Walter (2.v.r) mit den Handwerksvertretern Melanie Heuer, Sven Jochims, Torben Pirr und Jörg Kruse.
Foto: Lara Krölls
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