Politik fordert: Stadt soll Finanzierung des Kindermittagstischs selbst übernehmen – Stars for Kids plant Frühstücksprojekt

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Bei „Stars for Kids“ ist derzeit viel los. Nachdem der Antrag des Vereins auf Kostenbeteiligung durch die Stadt Delmenhorst für das Kinderstadtfest für Wirbel gesorgt hat, gibt es nun weiteren Antrag. Darin fordern die Ratspolitiker von Bündnis 90/Die Grünen, SPD und Piraten die Stadtverwaltung auf, dass die Stadt die Finanzierung des Kindermittagstischs künftig wieder selbst übernimmt. Es sei ihre ureigene Aufgabe, so die Antragsteller.
 
„Aus unserer Sicht ist es die originäre Pflicht der Kommune, dafür Sorge zu tragen, dass auch die jüngsten Mitglieder unserer Gesellschaft einmal am Tag eine warme Mahlzeit erhalten. Die Kommune darf sich diesbezüglich nicht in Abhängigkeit eines Vereins oder eines Verbandes geben, sondern muss selbst die Verantwortung dafür übernehmen“, heißt es in dem Antrag der Fraktionen von SPD/Piraten und Bündnis90/Die Grünen, in den Delmenews bereits Einblick bekommen hat.
 

Summe für 2017 bereits überwiesen

Der Antrag sei ausdrücklich nicht gegen die Arbeit von „Stars for Kids“ gerichtet, wie die Antragsteller betonen: „Mit diesem Antrag wollen wir keinesfalls die Arbeit des Vereins „Stars for Kids“ schmälern, sondern sagen ausdrücklich herzlichen Dank dafür und hoffen, dass der Verein in den nächsten Jahren andere Kinderhilfsprojekte unterstützt.“ Die Antragsteller wünschen sich, dass bereits in diesem Jahr der Kindermittagstisch durch die Stadt finanziert werde. Knackpunkt dabei: Stars for Kids hatte bereits vor circa drei Wochen die für 2017 nötige Summe überwiesen, wie die Vereinsvorsitzende Britta Burke auf Nachfrage mitteilt. „Auch wenn ich den Antrag grundsätzlich gut finde, bin ich überrascht, dass vorher niemand mit uns gesprochen hat“, sagt sie.

Breite Zustimmung

Eingereicht worden war der Antrag, der von mehreren Fraktionen getragen wird, gestern von den Grünen, doch auch bei den Sozialdemokraten gab es ähnliche Gedankengänge. „Wir hatten beide die gleiche Idee“, sagt Marianne Huismann, Fraktionsvorsitzende der Grünen. „Wer Bildung Ernst nimmt, muss dafür sorgen, dass auch für ein ordentliches Mittagessen gesorgt wird.“ Bettina Oestermann, die Fraktionsvorsitzende der SPD sieht es ähnlich. „Es gehört zu den Basisaufgaben einer Kommune“, sagt die Fraktionschefin der SPD. „Zudem steht es der Stadt gut zu Gesicht.“ Entsprechend erwartet sie sich eine Zustimmung auch der anderen Ratsfraktionen. „Ich glaube, das wird ziemlich einstimmig“, sagt sie. Kristof Ogonovski, der Fraktionsvorsitzende der CDU konnte sich noch nicht dazu äußern, wie seine Fraktion zu dem Thema denkt. „Wir beraten das erst am kommenden Montag in der Fraktion“, sagt er. Murat Kalmis, Fraktionschef der FDP, steht dem Antrag positiv gegenüber. „Ich befürworte diesen Antrag“, sagt er. „In einer Stadt, in der es einen Anteil an Kinderarmut von 28 Prozent gibt, finde ich das sehr begrüßenswert.“
 

Antrag wird im Verwaltungsausschuss beraten

Eigentlich hätte der Antrag bereits gestern (15.2.2017) im Fachausschuss 2S beraten werden sollen, doch aufgrund der Kurzfristigkeit habe er es nicht mehr auf die Tagesordnung geschafft, wie Marianne Huismann auf Nachfrage sagt. Nun soll über den Antrag in der Verwaltungsausschusssitzung vom 22. Februar gesprochen werden.
 

Frühstück statt Mittagstisch: Stars for Kids widmet sich einem neuen Projekt

Wenn der Antrag eine Mehrheit in der Politik findet, was nach derzeitigem Stand der Dinge wahrscheinlich ist, fällt für den Verein Stars for Kids eine wichtige Aufgabe weg. Zwar unterstützt der Verein inzwischen auch andere Kinderhilfsprojekte in Delmenhorst, doch ursprünglich war der Ende 2013 für die Aufrechterhaltung der Finanzierung des Kindermittagstischs in den Kinder- und Jugendhäusern gegründet worden, nachdem die Stadt Delmenhorst selbst die Finanzierung eingestellt hatte. Doch die Vereinsvorsitzende Britta Burke hat bereits ein neues Projekt in der konkreten Planung. „Es ist der zweite Teil des Gesamtprojekts“, sagt sie. Weil viele Kinder ohne Frühstück zur Schule gehen müssen, will sich der Verein künftig darum kümmern, bedürftigen Schulkindern vor der Schule ein Frühstück zu ermöglichen, sagt sie. Die Details dazu, wie etwa die zu veranschlagenden Kosten werde der Verein bereits in Kürze intern ermitteln.
 
Bild: Archiv

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