Personal der Stadtbücherei soll nicht länger Kontakte zurückverfolgen – Grüne stellen Eilantrag

Werbung
Werbung
Werbung

Monatelang unterstützen Mitarbeiter der Stadtbücherei, Lange Straße 1 a, die eigens dafür abgestellt werden, die Stadtverwaltung bei der Kontaktnachverfolgung. Dass sie davon befreit werden sollen, dafür macht sich die Stadtratsfraktion der Grünen stark. Einen entsprechenden Antrag reichte zuletzt Ratsherr Uwe Dähne (Grüne) ein. Ratsfrau Frauke Wöhler (CDU) pflichtete dem als Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Sport bei.
 
Gerichtet ist der Antrag direkt an Oberbürgermeister Axel Jahnz (SPD). Zur Begründung wird darin auf die letzte Sitzung des Kulturausschusses am vergangen Dienstag, 20. April, verwiesen, bei der die Tätigkeiten und die positiven sozio-kulturellen Einflüsse der einzelnen Delmenhorster Kultureinrichtungen präsentiert wurden. In diesem Rahmen hat sich klar gezeigt, dass sämtliche Einrichtungen durch die Corona-Pandemie erheblichen wirtschaftliche Einbußen verkraften mussten.
 

Bildungsfunktion der Stadtbücherei soll gewahrt werden

Allerdings wurde mit Rücksicht auf die coronabedingten generellen Einschränkungen für die Bürger offensichtlich, wie maßgeblich diese Einrichtungen für den sozialen Zusammenhalt und das gesellschaftliche Wohlbefinden sind. Nicht zuletzt hat das aus Sicht der Ratsfraktion der Grünen Gültigkeit für die Stadtbücherei, die zusätzlich einen eindeutigen Bildungsauftrag aufweist.

So hält die Stadtbücherei ein Programm bereit, das dem Rechnung trägt, denn Schüler wird damit die Gelegenheit geboten, in der Pandemie aufgekommene Lernrückstände wettzumachen. Von den Grünen wird dem insbesondere in einer Stadt wie Delmenhorst mit ihrer besonderen Sozialstruktur große Bedeutung beigemessen.

Nach ihrer Meinung kann die Delmenhorster Bildungslandschaft, die ohnehin schon von Ressourcenknappheit auf allen Ebenen geprägt ist, nicht auf das derzeitige Programm der Stadtbücherei verzichten. Die Grünen fürchten, dass die Abstellung der Beschäftigten der Stadtbücherei zu einem verminderten Angebot oder sogar zur Schließung führen könnte. Zur Folge hätte das die Aussetzung der Bildungsfunktion, worunter benachteiligte Schüler auf Dauer am meisten zu leiden hätten.
 

Wöhler teilt die Sorgen der Grünen

Als Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Sport nimmt Ratsfrau Frauke Wöhler (CDU) dieselbe Haltung ein. Sie wandte sich mit einem Appell an den Oberbürgermeister, in dessen alleinige Zuständigkeit derartige Abordnungen fallen, um abzuwenden, dass die Stadtbücherei deshalb geschlossen werden muss. „Die Bücherei hat einen klaren Bildungsauftrag und gerade in dieser schweren Zeit, muss der Bürger sie auch nutzen können“, teilt Wöhler mit.
 

CDU will für Kultureinrichtungen mehr Geld im Haushalt herausschlagen

Für sie und Stadtratsfraktion der CDU bildet auch dieser Teil der Kultur eine kostbare Bereicherung des Alltagslebens. Aus dem Jahresbericht 2020 gehe hervor, in welcher Weise es die Kultureinrichtungen trotz zahlreicher Restriktionen und Auflagen vollbracht hätten, hohe Veranstaltungs- und Teilnehmerzahlen zu generieren.

Obwohl die Corona-Krise ein dauernder Begleiter war, konnten neue Projekte verwirklicht werden. Explizit lobt Wöhler die dabei involvierten Mitarbeiter der Stadtverwaltung, denen sie nicht genug Dank dafür entgegenbringen kann: „Ich ziehe meinen Hut vor ihnen.“ Wöhler zufolge wird die CDU-Fraktion alles in die Waagschale legen, um in Zukunft bei Haushaltsberatungen dahingehend zu wirken, dass mehr Mittel für die Kultureinrichtungen bereitgestellt werden
 
Bild: Nach dem Willen der Grünen soll die Belegschaft der Stadtbücherei bei der Kontaktnachverfolgung nicht mehr aushelfen.

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert