Nicht infizierte Bewohner der Seniorenresidenz in Wildeshausen werden in Bookholzberg untergebracht

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Erst vergangenes Wochenende wurden in der Seniorenresidenz Atrium in Wildeshausen mehrere Bewohner positiv auf eine Infektion mit dem Coronavirus getestet. Mittlerweile beschloss die Kreisverwaltung des Landkreises Oldenburg, die Einrichtung teilweise zu evakuieren. Das bedeutet, dass eine räumliche Trennung der Bewohner vollzogen wurde. Infizierte Bewohner verblieben dort, aber negativ getestete Bewohner wurden unverzüglich nach Bookholzberg verlegt.
 
Als neue Unterkunft für die Bewohner, die nicht infiziert sind, dient das neue Gästehaus des Berufsförderungswerkes (BfW) Weser-Ems in Bookholzberg. Der Transfer wurde entweder per Bus oder für Liegend-Transporte mit Unterstützung der Rettungsdienste abgewickelt. Im BfW werden die Senioren nach wie vor unter Quarantäne gestellt und kommen in Einzelzimmern unter. Sämtliche Vorkehrungen für eine umfassende Pflege wurden getroffen. 15 Personen betrifft die Verlegung.
 

Zwölf weitere Bewohner wurden positiv getestet

Bei diesen 15 Personen ist die Wiederaufnahme eines Bewohners, der einen längeren Krankenhausaufenthalt absolvierte, eingerechnet. Ehe das Coronavirus SARS-CoV-2, Auslöser der Lungenkrankheit Covid-19, dort ausbrach, befand sich dieser Bewohner bereits nicht mehr in der Einrichtung. Negativ getestete Pflegekräfte der Seniorenresidenz leisten vorerst ihre Pflege.

Gestern, 1. April, wurde von jeglichen bis dahin negativ getesteten Bewohnern und Mitarbeitern ein erneuter Abstrich genommen, um ihren Infektions-Status zu überprüfen. Per Eilboten gingen die Proben in ein Speziallabor, wo sehr schnelle und kostenintensive Analysen erstellt werden. Das Bedrückend fiel das Testergebnis aus, denn von insgesamt 26 getesteten Bewohnern wurden zwölf weitere positiv getestet. Diese Bewohner müssen in der Einrichtung verweilen.
 

Freitag finden die nächsten Nachtests statt

Sobald die Probenergebnisse vorlagen, wurden die Angehörigen entsprechend informiert und die sofortige Verlegung eingeleitet. Unter 20 getesteten Mitarbeitern wurden sieben Mitarbeiter als positiv und dreizehn als negativ getestet. Heute (2. April) wurden noch acht weitere Mitarbeiter abgestrichen, die gestern nicht angetroffen wurden.

Die hohe Zahl neuer Infektionen kann als Anzeichen dafür herhalten, dass die Personen bereits am Freitag oder Samstag infiziert waren, sich aber noch in der zwei- bis 14-tägigen Inkubationszeit befanden und daher noch nicht als infiziert herausgefiltert werden konnten. Im Durchschnitt beträgt die gewöhnliche Inkubationszeit fünf Tage.

Aus diesem Grund ließ die Kreisverwaltung exakt am fünften Tag Nachtests machen. Möglichst gilt es zu vermeiden, dass das Virus mitgeschleppt wird. Damit verbleibende Restrisiken, die beim Infektionsgeschehen zwangsläufig sind, ausgeschlossen werden können, wird am morgigen Freitag, 3. April, erneut nachgetestet. Eine Alternative zum drastischen Entschluss der Verlegung hatte die Kreisverwaltung nicht parat.
 

Einrichtung hielt sich nicht vollumfänglich an Vorgaben

Immerhin besitzen der Schutz und die Gesundheit aller Beteiligten absoluten Vorrang. Zwar wurden eindeutige Vorgaben und Auflagen definiert, aber diese nicht 100-prozentig umgesetzt. Vielfach informierte die Verwaltung deutlich über die verhängten Maßnahmen wie Kohorten-Trennung, Quarantäne für alle Bewohner und Mitarbeiter oder auch Schutzkleidung.

Während einer wiederholten Kontrolle zur Einhaltung der verhängten Maßnahmen stellte die Kreisverwaltung fest, dass es nicht zu 100 Prozent umgesetzt wurde und entschied sich die für die Teil-Evakuierung. „Wir sehen uns gezwungen so zu handeln. Die Vorgaben wurden durch die Einrichtung nicht umfänglich eingehalten. Das kann unser Gesundheitsamt so nicht mehr verantworten. Unsere Verantwortung ist es, alle Bewohner zu schützen“, erklärt Landrat Carsten Harings.
 

Verlegung ist dem Bemühen um das allseitige Wohlergehen geschuldet

Er führt weiter aus: „Wir möchten die negativ getesteten Personen weiterhin schützen und deswegen werden sie verlegt. Das ist wirklich nur zu ihrem Wohl, auch wenn Sie aktuell aus der gewohnten Umgebung müssen. Ein Transport der positiv getesteten Bewohner wäre mit unverhältnismäßig viel Aufwand verbunden. Darum haben wir uns so entschieden.“

Insbesondere bei den Bewohnern und deren Angehörigen bittet der Landrat um Verständnis für diese einschneidende aber notwendige Verlegung. „Es wird alles getan, damit sich die verlegten Bewohner in Bookholzberg den Umständen entsprechend wohlfühlen. Den positiv getesteten Bewohnern und Mitarbeitern wünsche ich weiter einen milden Verlauf der Infektion und schnelle Genesung“, bekundet Harings.
 
Bild: In der Seniorenresidenz Atrium in Wildeshausen gibt es weitere Infektionsfälle, weshalb die negativ getesteten Bewohner heute nach Bookholzberg ausweichen mussten. Bildquelle: NonstopNews

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