Neues Sirenenwarnsystem für Delmenhorst – Aufstellung hat begonnen – 27 Standorte – Video 🎥
Die Stadt Delmenhorst bekommt ein hochmodernes Sirenenwarnsystem. Es wird aktuell montiert und soll 27 Standorte im Stadtgebiet umfassen. Sie sollen zukünftig im kompletten Stadtgebiet zu hören sein.
Den Beschluss, ein neues Sirenenwarnsystem in Delmenhorst zu installieren, gibt es schon länger. Zunehmende Klimaereignisse und die Kriegswirren in der Ukraine zeigen, dass die Zeiten der Sirenen anscheinend doch noch nicht vorbei sind. Mehr als ein Jahr musste die Stadt Delmenhorst warten, denn die Auftragsbücher bei der erfahrenen Firma Hörmann Warnsysteme, die bereits seit 60 Jahren Sirenen montiert, sind voll. Das Hochwasser an der Ahr hat viel Kommunen in Deutschalnd veranlasst, wieder Sirenen zu montieren.
Nun ist es in Delmenhorst soweit. „Es ist ein schöner Termin“, sagte daher Oberbürgermeisterin Petra Gerlach beim heutigen Pressetermin an der alten Feuerwache in Hasbergen, wo die erste Anlage montiert wurde.
Insgesamt werden in die Sirenen in den kommenden Wochen und Monaten an 27 Standorten montiert, darunter auf 15 Schulen, auf dem Krankenhaus, einem Jugendwohnhaus, und drei Feuerwehrstandorten. Die meisten Gebäude, die genutzt werden, sind öffentlich. Doch auch auf dem Wohnhaus in der Nähe von Zurbrüggen wird eine Anlage montiert, und auch auf mehreren Grünflächen, wo dann ein Mast als Träger Verwendung findet.
Insgesamt kommen drei verschiedene Typen von elektronischen Sirenen zum Einsatz, je nachdem, wieviel Lautstärke am jeweiligen Einsatzort benötigt wird Wie Roland Friesen von der Feuerwehr erklärt, macht die moderne Dreifachverglasung bei Wohngebäuden sowie die Akustikverglasung mancher Fahrzeuge eine entsprechende Lautstärke nötig. Die bereits auf der alten Feuerwache in Hasbergen montierte Anlage ist die zweitstärkste hat eine Lautstärke von 118 dB (A) bei einem Schalldruckpegel von 30 Metern.
10 Tage Akkubetrieb möglich
Oliver Entelmann vom städtischen Gebäudemangement erwähnt, dass die Anlagen über einen Akku verfügen und zehn Tage lange komplett ohne Stromnetz betrieben werden können. Das ist bei einem Stromausfall, wie er etwa beim Ahrhochwasser vorkam, sinnvoll.
Aktuell in den Ferien werden die Sirenen vor allem an den Schulstandorten montiert, später folgen die weiteren. „Wir hoffen, dass wir im September/Oktober durch sind mit der Montage“, sagt Jan Meyer, Projektleiter bei der Firma Hörmann.
Ansdhließend müssen die Anlagen noch miteinander vernetzt werden. Übrigens ist für jeden einzelnen Standort ein behördlicher Antrag nötig, ähnlich wie beim Aufbau einer Funkanlage. „Ob die Anlage bis zum nächsten Warntag funktioniert, steht noch nicht fest“, sagt Fachbereichsleiterin Sina Dittelbach.
Statt über 50 Standorte nur noch 27– günstiger als gedacht
Das ursprüngliche Sirenennetz der Stadt Delmenhorst aus dem alten Jahrhundert mit dem pilzkopfförmigen Modell verfügte über 50 Standorte. Mit der neuen Anlage sind nur noch 27 Standorte nötig. Das hängt damit zusammen, dass die alten Sirenen den Schall kreisförmig abgegeben haben, die neuen ihn jedoch gerichtet abgeben können. Durch die geringere Anzahlwerden auch die geschätzten Kosten sinken. Eingeplant sind 1,6 Millionen Euro, doch voraussichtlich wird es günstiger. Wie viel lässt sich aktuell aber noch nicht sagen.
Insgesamt gibt es am Ende eine Abdeckung von über 99 Prozent des Stadtgebiets. Das bedeutet aber nicht, dass es weiße Flächen gibt, sondern nur einen winzigen Teil, in dem eben nicht die vollen 100 Prozent erreicht werden.
„Die Sirenen kann man auch im Stillen testen“, nennt Roland Friesen von der Feuerwehr einen weiteren Vorteil der neuen Anlage. Das bedeutet, dass es keine monatlichen Tests geben muss, wie sie in früheren Jahrzehnten mitunter üblich waren.
Neben den digitalen Möglichkeiten wie Warn-Apps, Cell Broadcast, die städtische Homepage, die klassischen Medien kann die Stadt in Zukunft die Bevölkerung also mit dem modernen System in bestimmten Situationen rechtzeitig warnen. Die Anlage kann nicht nur Signaltöne abgeben, sondern es können auch individuelle Sprachdurchsagen damit getätigt werden. So wäre ein möglicher Einsatz des Systems zum Beispiel auch die zurückliegende Evakuierung aufgrund des Bombenfundes im Geibelweg gewesen.
Doch alle waren sich heute einig: Das Beste wäre es, wenn die neue Anlage zwar funktioniert, aber nie bei einem Ernstfall zum Einsatz kommen müsste.
Die Standorte der Sirenen:
Bild ganz oben:
Oberbürgermeisterin Petra Gerlach, Fachdienstleiter Roland Friesen (Feuerwehr), Fachbereichsleiterin Sina Dittelbach (Bürgerangelegenheiten und öffentliche Sicherheit) und Oliver Entelmann (Fachdienst Zivil- und Katastrophenschutz) vor der ersten montierten Sirene auf der alten Feuerwache in Hasbergen.
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