Neuer Beratungskurs für getrennt lebende Eltern ab Oktober – Psychologische Beratungsstelle bietet Angebot kostenlos an

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Getrennt voneinander lebende Eltern haben gelegentlich Probleme im Umgang miteinander und ihren Kindern. Um ihnen zu helfen, bietet die Psychologische Beratungsstelle ab Oktober erstmals den neuen Kurs „Unser Kind im Fokus“ an. Die Teilnahme ist kostenlos.
Dabei werden die Eltern auf zwei Gruppen aufgeteilt, die getrennte Termine haben. Für die erste Gruppe ist der Start am 15. Oktober, für die andere am 22. Durch die gemischte Geschlechterzuteilung wird es möglich, unterschiedliche Erfahrungen zwischen den Geschlechtern auszutauschen. Auch Wissensvermittlung und Rollenspiele sollen den Teilnehmern helfen, mit ihrer Situation umzugehen. Ein Ersatz für eine Therapie ist der Kurst unterdessen nicht.

Scheidungskinder haben teilweise Schwierigkeiten

Dass der Erfahrungsaustausch den Eltern gut tut, weiß Andreas Dirks, Mitarbeiter der Beratungsstelle. Einige Scheidungskinder würden ein herausforderndes Verhalten zeigen. Das reiche vom totalen Zurückziehen bis zu aggressiven Reaktionen. Für Andreas Höhn, Leiter der Beratungsstelle, nimmt der Anteil von Scheidungseltern, die mehrere Probleme auf einmal haben, zu. Und gut die Hälfte aller Fälle in seinem Haus hätten mit Scheidungen zu tun.
Zugleich sieht Höhn damit eine Lücke geschlossen. So gibt es bereits für Kinder aus Scheidungsfamilien einen eigenen Kurs, wo sie sich mit Gleichaltrigen austauschen. Sie treffen sich dazu achtmal hintereinander, um ihre „Achterbahn der Gefühle“ zu bewältigen. „Wie geht es mir? Darf ich Mama und Papa beide noch lieb haben?“, seien dabei zwei Fragen, die Kinder oft beschäftigen.
Gerade in den Fällen, in denen beide Elternteile versuchen, ihre Kinder zu instrumentalisieren, hätte der Nachwuchs Probleme, ergänzt Annette Schlüter, ebenfalls Mitarbeiterin der Beratungsstelle: „Ich glaube, das ist etwas, was viele Eltern sich nicht klar machen, was sie ihren Kindern damit langfristig antun.“ Zu den Spätfolgen solcher Verhaltensweisen würden Probleme gehören, Beziehungen einzugehen. Zwar sei der Anteil solch extremer Scheidungsfälle mit zehn Prozent eher gering. Doch jeder Fall sei einer zu viel, findet Höhn.

Beratungsstelle schon 51 Jahre alt

Für Höhn ist sein Haus eine wichtige Anlaufstelle nicht nur in Delmenhorst, sondern auch im Landkreis Oldenburg, für den er auch zuständig ist. Neben Delmenhorst hat auch Wildeshausen eine Niederlassung. Eltern, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 21 Jahren werden in den Häusern beraten. Die Beratungsstelle selbst gibt es seit 51 Jahren. Etwa 800 bis 900 Fälle werden dort jedes Jahr bearbeitet. Da oft ganze Familien involviert sind, ist die Zahl der beratenen Kunden höher als die Fallzahl.
Wie oft jemand zur Beratung komme, sei sehr unterschiedlich, betont Schlüter. Einigen würden ein bis zwei Termine reichen, andere kämen häufiger. Heute sei die Hemmschwelle, sich Hilfe zu holen, viel kleiner, fügt Höhn hinzu. Seine Beratungsstelle ist unabhängig vom Jugendamt. Zudem unterliegen die Gespräche mit Kunden der Schweigepflicht.

Anmeldungen bis zum 17. September erbeten

Interessenten werden gebeten, sich bis zum 17. September für den Kurs anzumelden. Dabei wird gleich in einem Vorgespräch geklärt, ob die Teilnahme sinnvoll ist.
Eine Kontaktaufnahme ist per E-Mail an psychologische-beratungsstelle@delmenhorst.de oder telefonisch unter (04221) 14141 möglich. Das Telefon ist für Anmeldungen werktags zwischen 9 und 11 Uhr besetzt, montags, dienstags und donnerstags zusätzlich von 14 bis 16 Uhr. Für Eltern, die über eine Trennung nachdenken, ist der Kurs nicht geeignet.
Kurstermine sind alle zwei Wochen zwischen 19 und 21 Uhr. Insgesamt hat jede Gruppe sechs Sitzungen. Eine Siebte zum Thema Patchwork-Familie wird auf Wunsch nach Absprache angehängt. Die Leitung der Kurse übernehmen Schlüter und Dirks.
Kurs „Unser Kind im Fokus“
Zeit: 19 bis 21 Uhr
Termin: ab 15./22. Oktober, sechs Sitzungen alle zwei Wochen
Ort: Psychologische Beratungsstelle, Bismarckstraße 26, Delmenhorst
Teilnahme: kostenlos

Foto (v.l.): Andreas Höhn, Leiter der Psychologischen Beratungsstelle, und seine Mitarbeiter Annette Schlüter und Andreas Dirks bieten den neuen Beratungskurs für Eltern ab Oktober an.

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