Neue Schulformen für die BBS II angenommen – AfD gegen Neuregelung der Pflegeausbildung

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Nicht nur die Wahl eines neuen Bürgermeisters und einer neuen Ratsvorsitzenden beschäftigte den Stadtrat gestern (4. September). Auch drei Anträge zum Thema Schule und Ausbildung an der Berufsbildenden Schule II (BBS II) standen auf der langen Tagesordnung. Dabei war ein Teil umstritten.
 
In der Schule sollen zum Schuljahr 2020/21 drei neue Schulformen eingeführt werden. Während die kein Streitthema bildeten, kam der neue Ausbildungslehrgang Pflegefachmann nicht gut an. Damit werden die drei bisher getrennten Ausbildungen zum Kranken-, Alten- oder Kinderpfleger vereinheitlicht.
 

Befürchtung: Fachkenntnisse kommen zu kurz

AfD-Ratsherr Holger Lüders monierte, dass mit der neuen Ausbildung die Vermittlung der nötigen Fachkenntnisse in der Ausbildung zu kurz käme. Nötig sei, dass die Bundesregierung bei der neuen Ausbildung nachbessere. Mehr Auszubildende würde es dadurch auch nicht in der Pflege geben. Er selbst komme aus dem Bereich und kenne die Lage dort. Der Erste Stadtrat Markus Pragal konterte, dass die vereinheitlichte Pflegeausbildung wegen einem Bundesgesetz zustande kam. Die Stadt müsse das Beste daraus machen, statt untätig zu sein.
 

Groth verteidigt Einheitsausbildung

Eine Lanze für die vereinheitlichte Pflegeausbildung brach SPD-Mitglied Harald Groth. Es habe eine lange Debatte über das Gesetzt gegeben. Die neue Ausbildung und der Beruf sollten durchlässiger als die getrennten Vorgänger sein. Allerdings warnte er davor, Pfleger in unterschiedlichen Einrichtungen unterschiedlich zu bezahlen. Falls aus dem niedersächsischen Pflegefonds nicht genug Geld fließe, müsse Delmenhorst dann selbst nachbessern.
 
Harald Schneewind (Grüne) sprach sich ebenfalls für die Vereinheitlichung aus. Er käme auch aus dem Pflegebereich, betonte er. Die Mehrheit dort sei für die neue Ausbildung. Ein Antrag von Lüders, über die neuen Schulformen einerseits und die neue Ausbildung andererseits einzeln abzustimmen, fand keine Mehrheit. Daher wurden alle zusammen abgestimmt. Nur die AfD sprach sich dagegen aus.
 

Technischer Wandel bedingt neue Schwerpunkte

Neben der vereinheitlichten Ausbildung werden damit zum Schuljahr 2020/21 auch drei neue Schulformen in der BBS II eingerichtet. Da ist zum einen der neue Schwerpunkt Mechatronik im Beruflichen Gymnasium Technik. Der ersetzt die bisherigen Schwerpunkte Metall- und Elektrotechnik, die 2021/22 auslaufen. Zusätzlich Module erneuern das bisherige Angebot, um die Schüler fit für die Digitalisierung zu machen.
 
Auch mit dem Schwerpunkt Gestaltungs- und Medientechnik am selben Gymnasium soll dem technischen Fortschritt Rechnung getragen werden. Neben der Erzeugung von Druckerzeugnissen und Filmproduktion lernen die Schüler dabei auch die digitalen Kommunikationswege eines Betriebes kennen. Anders als in der Mechatronik entstehen dadurch Kosten für die Schule, die teilweise durch den Digitalpakt des Bundes gedeckt werden. Der Rest soll aus dem städtischen Haushalt fließen. Die Differenzhöhe steht noch nicht fest.
 

Zusatzqualifikation für Erzieher

Ebenfalls neu ist der Schwerpunkt Sozialpädagogik im Beruflichen Gymnasium Gesundheit und Soziales. Laut Antrag gibt es einen hohen Bedarf an sozialpädagogischen Assistenzen und Erziehern. Die können mit dem Schwerpunkt eine Zusatzqualifikation erreichen. Personal und Ausstattung besitzt die Schule bereits.
 
Foto: Im nächsten Schuljahr starten neue Schwerpunkte und die vereinheitlichte Pflegeausbildung an der BBS II.
 

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