Neubauplanung des Krankenhauses steht – Kostenrahmen und weitere Details vorgestellt

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In einem Pressegespräch machten vor kurzem Oberbürgermeister Axel Jahnz (SPD), der Geschäftsführer des Josef-Hospitals Delmenhorst (JHD) Florian Friedel und der Delmenhorster SPD-Landtagsabgeordnete (MdL) Deniz Kurku erste Angaben zum geplanten Neubau des Krankenhauses. Das mit 150 Millionen Euro vom Niedersächsischen Sozialministerium geförderte Bauvorhaben soll aktuellen Schätzungen zufolge rund 168 Millionen Euro Gesamtkosten umfassen.
 
„Das ist zurzeit das Größte und Wichtigste, was die Stadt Delmenhorst je erreicht hat“, zeigt sich Oberbürgermeister Axel Jahnz stolz und erfreut über die große Fördersumme für den Neubau des Krankenhauses. Seiner Ansicht nach dringe die Stadt damit in eine neue Dimension vor. JHD-Geschäftsführer Florian Friedel reichte zusätzliche Informationen zum Neubau an die Hand. Auf dem aktuellen Parkplatzgelände solle der 110 mal 70 Meter große Komplex entstehen.
 

Parkhaus, Einbindung des Höger-Baus und Umbau des Stationsbaus Süd

Zum Höger-Bau hin werde der neue Haupteingang angelegt. Parkplätze sollen in Form eines Parkhauses auf dem Areal der ehemaligen Kinderklinik, das sich von der Wildeshauser Straße aus gesehen links neben dem Höger-Bau befindet, eingerichtet werden.
Außerdem sei auch vorgesehen, Teile des Höger-Baus zu nutzen, zum Beispiel für die Verwaltung. Von Vorteil sei das, weil dadurch laut Friedel auch die Sanierung förderfähig werde. Daneben finde noch der hinter dem Höger-Bau anschließende Stationsbau Süd Verwendung. Hier sei ein Umbau nötig, da das Gebäude weiter nach vorn verlagert werden solle. Untergebracht werden sollen darin die Palliativ- und die Schmerzstation sowie die Krankenpflegeschule.
 

Neubau beinhaltet vier Stockwerke

Nicht bebaut werden soll dagegen die derzeitige Zufahrt, über die Krankenwagen im hinteren Bereich zur neuen Notaufnahme gelangen sollen. Für den Neubau selbst sind dem JHD-Geschäftsführer zufolge vier Stockwerke angedacht.
Im Erdgeschoss seien demnach die Notaufnahme und das Besucher-Café angesiedelt. Der OP-Bereich und die Intensivstation würden die erste Etage bilden. Ein Großteil der Technik fülle den zweiten Stock aus. Grund dafür sei hauptsächlich, dass für gewöhnlich das Lüftungssystem über dem OP angeordnet sei. Platz für die allgemeine Pflege böten schließlich die dritte und vierte Etage. Aus Bedarfsmangel würden Keller und Lagerräume nicht auf die ganze Fläche des Neubaus verteilt.
 

Erste Kostenschätzung geht von 168 Millionen Euro als Investitionssumme aus

Besonders froh ist Jahnz darüber, dass kein neuer Bebauungsplan erforderlich ist, weil dessen Aufstellung und Absegnung üblicherweise bis zu einem Jahr dauern könne. 800.000 Euro betragen laut Friedel bislang die Planungskosten. Damit überhaupt Fördermittel beantragt werden konnten, musste vorab eine Kostenidee mittels einer Vorplanung ermittelt werden.
Sämtliche Fachplaner seien schon dabei involviert gewesen und anhand der Flächen sowie des Stands der technischen Ausstattung hätten die Verantwortlichen einen vorläufigen Kostenplan erstellt. Friedel erklärt: „Das vorrangige Ziel war immer, Fördermittel in der Höhe zu erhalten, dass der Eigenanteil von uns zusammen mit der Stadt gedeckt werden kann.“
Knapp 154 Millionen Euro sieht der Plan für den Neubau einschließlich der Abbrucharbeiten und den Ausgaben für die Medizintechnik vor. Hinzu kommen mehrere Millionen für Sanierungen und Umbaumaßnahmen sowie etwa sechs Millionen Euro für das Parkhaus. Insgesamt beläuft sich die Kostenschätzung auf circa 168 Millionen Euro. Sowohl nach unten als auch nach oben könnten sich die Kosten noch entwickeln, worauf der JHD-Geschäftsführer hinweist.
 

Stadt steht hinter dem Projekt

Als Baubeginn ist für diese Kostenschätzung das vierte Quartal 2020 angedacht. Von einem Kostenrahmen spricht daher der Oberbürgermeister in diesem Zusammenhang. Bereits Ende 2020 soll das Parkhaus eröffnet werden. „Der größte Dank gilt der Mitarbeiterschaft“, betont Jahnz und begründet das damit, dass sie das Krankenhaus überhaupt erst betriebsfähig gemacht hätten.
Zudem hebt er hervor: „Das ist ein Wir-Projekt“. Ohne Gesellschafter oder Teilhaber werde es auf die Beine gestellt und sei folglich zu 100 Prozent der Stadt Delmenhorst zuzuordnen. „Es handelt sich um ein rekommunalisiertes Krankenhaus und das wird es bleiben“, versichert der Oberbürgermeister. MdL Deniz Kurku sagt: „Die Entscheidung von 150 Millionen für das Krankenhaus ist ein echter Knaller und ein Erfolg für den Gesundheitsstandort Delmenhorst und Umgebung. Gleichzeitig ist es auch ein Erfolg für den Wirtschaftsstandort und vor allem für die Mitarbeiter.“ Sein ausdrücklicher Dank geht an den Niedersachsens Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD).
 

Pläne werden dem Stadtrat am 3. Juli vorgelegt

Kurku zitiert die Worte der zuständigen niedersächsischen Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung Dr. Carola Reimann (SPD): „Das ist ein Neuanfang für Delmenhorst.“ Nun werde nach Angaben von Friedel ein Zeitplan erstellt, dessen Veröffentlichung erfolge, sobald er feststehe. Bei der nächsten Ratssitzung am Mittwoch, den 3. Juli, sollen die Pläne dem Stadtrat präsentiert werden. Für die Baumaßnahmen wurde das Bremer Unternehmen GSP Gerlach Schneider Partner Architekten verpflichtet.
 
Bild: Ein Massemodell zeigt den farblich hervorgehobenen künftigen Neubau des Krankenhauses links neben dem Höger-Bau.

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1 Kommentar
  1. Dagmar W. sagte:

    Sehr schön, dass so was großes erreicht wird.
    Aber im Gegensatz dazu werden ambulante Hilfen für psychisch Erkrankte nicht angegangen – sogar ausgesessen. Die Tagesstätte braucht dringend größere und mehr Räumlichkeiten – niemand kümmert sich darum. Psychisch Erkrankte brauchen schnelleren Zugang zu Hilfen VOR Ort, was durch das NPsychKG durch den Bund und das Land auch gefördert wird, aber es geschieht nichts. Es wird sogar komplizierter.
    Jeder kann psychisch erkranken (Beispiel: BurnOut)! Je schneller Hilfen erreicht werden können, desto weniger groß sind die Folgen. Es gibt vor Ort noch nicht mal Soziotherapie, obwohl die zur Regelversorgung gehört. Es wird nicht mal verschrieben, dann könnte man darauf pochen und was in Bewegung bringen, denn auch die Krankenkassen sind in der Pflicht.

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