Neubaupläne am Josef-Hospital: Kompletter Neubau geplant – Großteil der Finanzierung noch ungewiss

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Nachdem es zuletzt im November Neuigkeiten zum geplanten Neubau des Josef-Hospitals Delmenhorst (JHD) an der Wildeshauser Straße gab, sind die Pläne inzwischen weiter fortgeschritten. So ist inzwischen ein fast kompletter statt nur teilweiser Neubau des Hauses geplant. Nur zwei bestehende Gebäude sollen eingebunden werden. Doch noch ist nichts in trockenen Tüchern, das Projekt steckt erst in einer Machbarkeitsstudie.
 
Das bestätigte Pressesprecherin Stefanie Geisler vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung. Ursprünglich sei jeweils nur ein Teilneubau vorgesehen gewesen. Der sollte direkt an ein Gebäude mit Pflegeteil des Hauses anschließen. „Durch diese Anbindung war die Konzeption in seiner Gesamt-Grundrissform erheblich in seiner Funktion eingeschränkt“, erklärt die Pressesprecherin. „Die sich daraus ergebenen Zwänge waren nicht akzeptabel.“
 

Bedingungen sprechen gegen Teilneubau

Mehrere Faktoren bereiten beim Projekt demnach Schwierigkeiten. Da ist zum einen der Höhenunterschied innerhalb des Geländes. Ein Teil ragt wie ein Hügel aus der übrigen Landschaft. Das Baufeld vor Ort sei schwierig, einige Gebäude stehen unter Denkmalschutz. Auch das rückwärtig gelegene Bettenhaus über eine Brücke an einen Teilneubau anzubinden fand offenbar nicht die Zustimmung des Ministeriums.
 

Verwaltung in Högerbau

„Der vollständige Neubau der Kernfunktionen des Krankenhauses lässt einen idealen Betrieb zu“, heißt es weiter von Geisler. Dazu gehöre ein moderner Behandlungspfad, der eine schnelle Versorgung der Patienten von der Notaufnahme und Diagnostik bis zur Therapie und Pflege ermögliche. Im Högerbau könnten Teilbereiche, die nicht der Akutversorgung der Patienten dienen, untergebracht werden. Als Beispiel führte sie die Verwaltung auf.
 
Dasselbe gelte für das Bettenhaus, wo unter anderem die Palliativstation ihren Platz finden könnte. Die ist aktuell im Högerbau (denkmalgeschützt) untergebracht. Damit falle der Neubau nicht unbedingt größer aus, als erste Entwürfe für einen Teilneubau, hebt die Pressesprecherin hervor. Dies bestätigte Aline Becker, Pressesprecherin des Krankenhauses. Und ergänzt: „Als Baufeld kommt der jetzige Parkplatz in Betracht.“ Vor Baubeginn würden neue Stellflächen geschaffen.
 

Erste Kostenschätzungen bei 110 Millionen Euro

Ein Problem dürften die Baukosten sein. Ursprünglich sollte der Neubau am Standort Mitte – anstelle des leeren Sankt Josef-Stiftes – entstehen. Mit der Insolvenz der Stiftung Sankt-Josef kam stattdessen der Platz des JHD an der Wildeshauser Straße ins Gespräch. Ein Förderbescheid über 70 Millionen Euro vom Land Niedersachsen und dem Bund wurde vom Standort Mitte auf den neuen Bauplatz übertragen.
 
Doch dort sei mit mehr als den bisher veranschlagten 83 Millionen Gesamt-Baukosten aus dem Jahr 2015 zu rechnen, erklärt Geisler: „Der erste Entwurf am Standort Deichhorst lag bei circa 110 Millionen Euro. Bei diesem Entwurf waren aber weder Gründung, Statik noch technische Gewerke und Planungsleistungen wie Heizungs-, Lüftungs-, Klima- und Sanitärtechnik oder Elektro in der notwendigen Planungstiefe berücksichtigt.“ Und jährlich würden die Baukosten um sechs Prozent steigen.
 

Verhandlungen mit Bundesversicherungsamt geplant

„Das Land wird im März Gespräche mit dem Bundesversicherungsamt in Bonn aufnehmen, um die Möglichkeiten der erweiterten Förderung für das Projekt der Zusammenführung der Delmenhorster Kliniken aus dem Strukturfonds II zu erörtern“, stellt Geisler in Aussicht. Für die Fusion von Josef-Stift und Städtischen Klinikum zum JHD sollen also weitere Gelder angefragt werden.
 
Trotz der Ungewissheit sei eine Zusammenarbeit mit einem privaten Investor im Hospital nicht gedacht. Am 8. November letzten Jahres wurden in einer Sondersitzung des Stadtrates der damalige Entwurf für den Neubau vorgestellt. Bis März sollen die Pläne entscheidungsreif ausgearbeitet werden.
 
Foto: Der Högerbau soll auch nach einem Neubau des übrigen Krankenhauses erhalten und genutzt werden.
 

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