Nachnutzung für alte Hasberger Feuerwehr: Unterbringung von Rettungswagen geplant – Dorfcafé noch nicht vom Tisch

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Die Einsätze des Rettungsdienstes in Delmenhorst steigen. Um dem gestiegenen Bedarf Rechnung zu tragen, soll ein Wagen vorübergehend in der alten Hasberger Feuerwehr untergebracht werden. Damit beschäftigte sich der der Gesundheitsausschuss am gestrigen Donnerstag, 28. März. Pläne, die Immobilie für ein Dorfcafé zu nutzen, sind aber noch nicht vom Tisch.
 
Nötig wird die Unterbringung, damit die Stadt ihren Bedarfsplan für den Rettungsdienst erfüllen kann. Denn Zeit ist entscheidend für den Erfolg der Einsätze, entsprechend auch kurze Wege für die Retter. Gleichzeitig nimmt die Belastung der Mitarbeiter zu.
 

Über Rettungswageneinsatz von Fall zu Fall entscheiden

Ein Grund für die Mehrbelastung ist die gesunkene Hemmschwelle. Viele Menschen würden schon bei Bagatellen den Notruf wählen, zum Beispiel, wenn ihr Hausarzt geschlossen hat und sie nur eine Spritze wollen. Dabei werde vom Einsatzleiter von Fall zu Fall entschieden, ob ein Rettungswagen losgeschickt wird. betonte Feuerwehrchef Thomas Stalinski. Eine rein maschinelle Einschätzung sei nicht möglich: „Es ist immer noch der Mensch gefordert.“
 
Damit die Retter dem Herr werden, soll ein neues Notarzteinsatzfahrzeug angeschafft werden. Zusammen mit einem verlagerten Rettungswagen, dessen Einsatzzeiten erweitert werden, soll der für anderthalb bis zwei Jahre in der alten Feuerwehr unterkommen.
 

Alte Feuerwehr gut für Retter geeignet

Die Immobilie hat nach Verwaltungsansicht mehrere Vorteile. Zum einen ließe sich das Obergeschoss leicht für die Rettungsmannschaften umbauen. Denn die müssen ebenfalls untergebracht werden. Auch die Trennung zwischen Arbeits- und Privatkleidung – nach dem Kontakt mit Kranken sehr wichtig – sei in der Feuerwache gut einzurichten.
 
In der neuen Feuerwache in Hasbergen gehe das nicht so einfach. Der bisherige Rettungswagenstandort in der Rudolf-Köninger-Straße bietet nicht mehr genug Platz. Laut Stalinski müssen sich einige seiner Kollegen sogar in einem Container auf dem Hof umziehen.
 

Dorfcafé weiterverfolgen

Laut Markus Pragal, Erster Stadtrat, kommen andere Stadtimmobilien nicht so schnell für die Unterbringung in Frage. Der Mehrbedarf sei erst durch die Bedarfsplanung für 2019 – die gestern ebenfalls vorgelegt wurde – klar geworden. „Die Bedarfe sind jetzt da“, hob er hervor. Daher müsse jetzt gehandelt werden.
 
Dass bisherige Pläne, die alte Feuerwehr mit einem Dorfcafé neu zu beleben, vom Tisch seien, verneinte er. Das Genehmigungsverfahren würde sowieso anderthalb bis zwei Jahre dauern. Er bot an, dieses Vorhaben und Pläne für eine Dauerlösung gleichzeitig zu bearbeiten.
 

Ex-Schule Sandhausen als mögliche Langzeitlösung

Denn langfristig sollen die Fahrzeuge und ihre Mannschaften anderswo untergebracht werden. Laut Pragal komme unter anderem die ehemalige Schule Sandhausen an der Stedinger Straße in Frage, eine städtische Immobilie. Dort müsste aber noch ein Anbau für die Fahrzeuge her. Auch hier rechne er mit anderthalb bis zwei Jahren Dauer.
 

Viele Ausschussmitglieder skeptisch

Inge Böttcher (SPD) befürchtete, dass aus der Interims- eine Dauerlösung in der alten Feuerwehr Hasbergen werde. Stefan Kappe (AfD) fragte, ob Lehrfahrten der Einsatzfahrzeuge vermeidbar seien. Laut Stalinski sei erst am Einsatzort zu hundert Prozent einschätzbar, ob ein Patient ins Krankenhaus transportiert werden müsse. Zudem würden die Mannschaften meist von einem Termin direkt zum nächsten fahren.
 
Axel Unger (Bürgerforum/Freie Wähler/Unger) wiederum schlug vor, in den Notaufnahmen Patienten in wichtige und Bagatellfälle zu unterteilen. Bürgermeister Hermann Thölstedt (CDU) hatte Zweifel, dass die veranschlagten 50.000 Euro für den Umbau der alten Feuerwehr ausreichen. Denn auch am Dach müssten Arbeiten vorgenommen werden.
 

Ortsrat soll über Nachnutzung entscheiden

Der Ausschluss stimmte schließlich einstimmig für die neue Bedarfsplanung. Über die Nachnutzung der alten Feuerwehr fällte er dagegen kein Urteil. Zunächst soll der Ortsrat Hasbergen darüber abstimmen. Der tagt kommenden Donnerstag, 4. April. passenderweise in der neuen Feuerwehr. Danach diskutieren noch der Verwaltungsausschuss und der Stadtrat das Thema.
 
Foto oben: Die alte Feuerwache in Hasbergen soll erstmal als Standort für den Rettungsdienst dienen. Der braucht dringend mehr Platz.
 
Foto unten: Dass die Verwaltung erst jetzt nach anderen Gesprächen über die Feuerwehrnachnutzung dort den Rettungsdienst unterbringen will, verteidigte der Erste Stadtrat Markus Pragal.
 

 

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