Nachbarschaftsbüro feiert 20-jähriges Jubiläum – Gemeinwesenarbeit in Delmenhorst wurzelt darin

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Zu einer Feier lud das Nachbarschaftsbüro (NBB) Düsternort aufgrund seines 20-jährigen Bestehens am gestrigen Freitag, 23. August, in die Elbinger Straße 8 ein. Auch die Gemeinwesenarbeit in Delmenhorst geht darauf zurück und hat somit ebenso lang Bestand. Vor zahlreichen Gästen wurde aus diesem Anlass auf die bisherige Historie der Einrichtung zurückgeblickt.
 
Gegen 12 Uhr hieß Sozialpädagogin Bea Brüsehoff, die seit 14 Jahren im NBB Düsternort tätig ist, alle Anwesenden herzlich willkommen. Folgendes sagt sie zur Begrüßung : „Heute haben wir hier überall Sterne aufgehängt. Das Wort Düsternort versprüht nicht gerade einen schönen Eindruck. Darin ist aber auch das Wort Stern enthalten. Jeder der heute hier ist, dem liegt Düsternort am Herzen. Einmal angenommen, dass jeder von uns ein Stern ist, dann sind wir ganz schön viele.“
 

Gratulation kam vom Oberbürgermeister höchstpersönlich

Im Anschluss übernahm Oberbürgermeister Axel Jahnz (SPD) das Wort, der ausdrücklich den ehemaligen Oberstadtdirektor Dr. Norbert Boese begrüßte, der einst den Antrag für das NBB Düsternort gestellt hatte. „Ich gratuliere im Namen des Rates und der Bürgerinnen und Bürger zu 20 Jahren Nachbarschaftsbüro Düsternort. Es ist ein Vorbild für andere Nachbarschaftsbüros geworden. Dafür möchte ich mich gern bedanken, erklärt Jahnz.
 

Bedeutung der Gemeinwesenarbeit wurde verdeutlicht

Zudem bekundet er: „Sie haben hier in den vergangenen Jahren ganz viel vorangebracht. Sie haben hier auch ein Stadion, was kein anderer Stadtteil vorzuweisen hat. Ich freue mich immer, wenn ich hier Leuten begegne.“ Da der Oberbürgermeister selbst mit dem Fahrrad angefahren sei, habe er allein auf dem Weg dorthin viele Personen getroffen.
„Dieser Stadtteil mit seinem Nachbarschaftsbüro ist etwas Herausragendes! Sie haben heute jeden Glückwunsch verdient und können stolz auf sich sein“, teilt Jahnz abschließend mit. Nach ihm sprach noch die Geschäftsführerin des Diakonischen Werkes , dem Träger des NBBs, Saskia Kamp ein Grußwort. Sie begrüßte zuallererst die Nachbarn und die ehrenamtlichen Helfer.
Darauf folgten der Erste Stadtrat Markus Pragal, der Leiter des zuständigen Fachbereichs für Jugend, Familie, Senioren und Soziales Rudolf Mattern, ebenfalls Dr. Boese sowie alle Beteiligten, die Anteil am Gelingen des NBBs haben. Kamp betont: „Gemeinwesenarbeit ist wichtig. Sie dient zur Verbesserung von materiellen, strukturellen und immateriellen Voraussetzungen für die Bewohner unter deren Einbindung. Immer ist sie sozial- und lokalpolitisch ausgerichtet sowie ressortübergreifend.“
 

Bisherige Arbeit des NBBs Düsternort wurde in einer guten Stunde zusammengefasst

Ergänzend fügt sie hinzu: „Die Bewohner stehen im Zentrum. Ich bin mir sicher, dass sich vor 20 Jahren viele gefragt haben, was Gemeinwesenarbeit überhaupt ist.“ Ihr herzlicher Dank gelte den Mitarbeitern des NBBs. Außerdem wies Kamp darauf hin, dass auch das Team der ersten Stunde zur Feier des Tages gekommen sei.
„Die Arbeit hier vor Ort ist wichtig und hat einen Mehrwert für alle, die hier leben. Auf die nächsten 20 Jahre!“, merkt sie zuletzt an. In der Folge berichteten Menschen, die das NBB Düsternort während der vergangenen zwei Jahrzehnte begleitet, besucht und unterstützt haben, in Form einer aufrollbaren Time-line etwa eine Stunde über die Entwicklung der Einrichtung. Zu Wort kamen Ehrenamtliche, Mitarbeiter, Nachbarn, Politiker und Kooperationspartner. Sie stellten Angebote, Projekte und Schwerpunkte vor.
 

Stadt, Diakonie und GSG brachten den Stein 1999 gemeinsamen ins Rollen

Vor exakt 20 Jahren schloss die Stadt mit dem Diakonischen Werk und der Delmenhorster Wohnungsbaugesellschaft GSG einen Vertrag zur Gemeinwesenarbeit im Stadtteil Düsternort ab. Gefördert wurden die Vorreiter mithilfe einer auf fünf Jahre festgelegten Anschubfinanzierung des Landes Niedersachsen.
Seit dem Sommer 1999 verschreibt sich das NBB Düsternort im Quartier zwischen der A28 und der Cramerstraße dem Motto „Nicht Fisch austeilen, sondern Angeln lehren“. Bereits im damaligen Frühsommer setzten die Vertragspartner der Gemeinwesenarbeit das Ziel, „die Lebensbedingungen der Menschen in ihrem Stadtteil gemeinsam mit ihnen zu verbessern.“ Genau das hatte das Quartier südlich der Innenstadt auch dringend nötig.
 

Lebensqualität ist klar gestiegen

Wegen der Wirtschaftskrisen der 1980er Jahre, zunehmender Arbeitslosigkeit Anfang der 1990er Jahre und deren Konsequenzen hatte sich Düsternort zusehends in einen sozialen Brennpunkt verwandelt. Zusätzlich ist das Quartier schon ab den 1950er Jahren ein Ankunftsort für Neuankömmlinge in Delmenhorst.
Für den Inhalt des Vertrags war Rudolf Mattern als damals stellvertretender Leiter des Sozialamts mitverantwortlich und verfolgt daher das Geschehen um das NBB Düsternort von Beginn an. Des Weiteren kennt er sich bestens im Quartier, weshalb er die Lage so beurteilt: „Ende der Neunziger ging die Entwicklung Düsternorts abwärts. Über die vergangenen 20 Jahre ist die Lebensqualität deutlich besser geworden. Und – ganz wichtig – die Menschen haben Interesse an ihrem Stadtteil.“
 

Beiräte ernteten Lob und Dr. Boese gedachte der Stadtteilkonferenz

Dass Düsternort trotz immer wieder neuen Herausforderungen so gut dastehe, sei der Gemeinwesenarbeit des Diakonischen Werks, der Mitarbeiter des NBBs, der Bewohner sowie des Beirates zu verdanken. Mattern zufolge würden nämlich sämtliche Beiräte hervorragende Arbeit in Düsternort leisten. Seinerseits erinnerte noch Dr. Boese daran, dass die Idee zur Schaffung des NBBs Düsternort in einer Stadtteilkonferenz entstanden sei, deren erste Sitzung 1997 stattgefunden habe.
 

Standort bewegte sich schon mehrfach im Quartier

Ursprünglich hatte sich das NBB Düsternort in der Düsternortstraße 117 befunden, aber vor allem aufgrund eines Brandes im Jahr 2014 wanderte es quer durchs Quartier. Zunächst wurde dafür ein Chorraum der 12-Apostel-Kirche bereitgestellt, ehe übergangsweise drei Jahre eine kleine Wohnung in der Breslauer Straße bezogen wurde.
Es habe nicht bloß am großen Zulauf neuer Nachbarn durch Flüchtlingswelle im Sommer 2015 gelegen, dass der Bedarf an dringend erforderlichen, größeren Räumlichkeiten offensichtlich geworden sei. Schließlich erfolgte der Umzug in die umgebauten und renovierten Räume der GSG in der Elbinger Straße 8 mitten in Düsternort. Sozialpädagogin Sarah Stellamanns, die seit diesem Jahr Bea Brüsehoff im NBB Düsternort zur Seite steht, informierte letztlich über die anschließenden Angebote.
 

Breite Auswahl an Mitmachaktionen

Als Nächstes stand den Besuchern ein Fingerfood-Buffet zur Verfügung, bevor es ab 14 Uhr Kaffee und Kuchen gab. Stellamanns schildert ihre erste Erfahrung mit der Einrichtung wie folgt: „Der erste Besuch beim Nachbarschaftscafé hat mir so gut gefallen, dass ich gleich dageblieben bin.“
Zu den zahlreichen Aktionen gehörten ein Fußballkäfig der Streetworker, eine Luftballonkünstlerin, das Basteln von Buggys und Buttons mit Polizeibeamtin Ute Dreyer, das Knoten von Armbändern, das Bemalen von Düsternsteinen, das Schreiben des eigenen Namens in arabischer Schrift oder auf die Sternenwand, das Ausfüllen von Gästekarten, sowie viele Bewegungs-, Kinder- und Mitmachspiele.
 
Foto oben: Oberbürgermeister Axel Jahnz (links) feierte zusamen mit den Mitarbeitern das Jubiläum des Nachbarschaftsbüros.
 

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