Nach DelmeNews-Artikel: Kritik am stellvertretenden Feuerwehrchef nimmt zu – Offener Brief zur Verteidigung geplant

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Der Delmenews-Beitrag „Chaos im Feuerwehrbüro“ hat für Wirbel gesorgt. Nach dem Bericht haben sich Feuerwehrleute an die Redaktion gewendet und berichtet, dass der stellvertretende Feuerwehrchef betriebsintern schon jahrelang massiv in der Kritik stehe – nicht nur im Hinblick auf seine Ordnung. Der städtische Personalrat setzt sich derzeit für ihn ein und hat einen „Offenen Brief“ der Berufsfeuerwehrleute zu seiner Verteidigung angeregt – obwohl anscheinend genau dort jahrelang Mitarbeiterbeschwerden von Berufsfeuerwehrleuten ins Leere liefen.

Auf Anraten des Personalrates der Stadt Delmenhorst erarbeiten derzeit Mitarbeiter der ebenfalls zur Stadt gehörenden Berufsfeuerwehr einen „Offenen Brief“. In dem Entwurf, der Delmenews vorliegt, wird kritisiert, dass seitens der Delmenews-Redaktion das Büro des stellvertretenden Feuerwehrchefs fotografiert wurde und sein Name genannt wird. Der Inhalt der Berichterstattung wird in dem Schreiben allerdings explizit nicht kritisiert. Jedoch wollen (noch) längst nicht alle Berufsfeuerwehrleute bislang den Brief unterschreiben.

„Aufgabe der Presse ist es, Missstände aufzudecken.“

„Es ist Aufgabe der Presse, Missstände aufzudecken“, sagt Carsten Borgmeier, geschäftsführender Alleingesellschafter der Borgmeier Media Gruppe GmbH und Herausgeber von Delmenews. „Wir haben in unserem Artikel nicht über das Büro eines einfachen Feuerwehrmannes berichtet, sondern über das des stellvertretenden Leiters der Berufsfeuerwehr, eine Führungskraft. Das ist erst recht von öffentlichem Interesse, wenn das Büro in einer anderen Sache sogar schon mal in einem Gerichtsprozess thematisiert wurde und dadurch Kosten für die Stadt Delmenhorst entstehen.“

„Um solche Sachen überhaupt aufdecken zu können, betreten wir selbstverständlich auch ein öffentliches und unverschlossenes Gebäude wie das der Feuerwehr, das mit Steuermitteln bezahlt wurde. Und natürlich nennen wir auch den Namen dieser Führungskraft. Im Anschluss haben wir sehr viel Resonanz auf den Artikel bekommen, die uns auf weitere Problematiken aufmerksam gemacht hat“, sagt Steffen Peschges, Redaktionsdirektor der Borgmeier Media Gruppe GmbH.

Kritik am Verhalten

Nach unserem Bericht über die chaotischen Zustände im Büro von Andreas Händler trauen sich zunehmend mehr Leute, sich zu Wort zu melden. Denn der stellvertretende Feuerwehrchef hat anscheinend nicht nur ein Problem mit seinem Büro: Bei seinem Team steht er massiv in der Kritik, unter anderem aufgrund seines Führungsstils. So soll er im Einsatz herumschreien, sogar eine Notärztin soll bereits Opfer einer Tirade geworden sein. „An der Einsatzstelle benimmt er sich wie ein Diktator“, sagt ein Feuerwehrmann, der nicht namentlich genannt werden kann, da er andernfalls erheblich seinen Job riskieren würde. Darüber hinaus schalte und walte der Feuerwehrvizechef wie er wolle, sagt der Mann, beispielsweise was die Ausgabe von Geldern angehe, etwa beim Ankauf von Einsatzmaterial oder bei der Höhergruppierung von Kollegen.

Mitarbeiter bemängeln mangelnde Unterstützung

Vom Chef der Feuerwehr sei das Verhalten von Andreas Händler ignoriert worden, trotz Beschwerden aus der Mannschaft, sagen mehrere Gesprächspartner. Und auch vom städtischen Personalrat kam keine Hilfe:  „Wir hätten uns eine stärkere Unterstützung vom Personalrat gewünscht“, sagt der Feuerwehrmann. Demnach gingen dorthin bereits diverse Beschwerden über die Nummer Zwei der Feuerwehr, allerdings ohne Erfolg. Für mehr Wirkung wurden neuere Beschwerden von Feuerwehrleuten nicht als „Beschwerde“, sondern gleich als „Dienstaufsichtsbeschwerde“ deklariert.

Eigener Feuerwehr-Personalrat in Vorbereitung

Die Feuerwehrmitarbeiter sind derzeit übrigens dabei, einen eigenen Personalrat zu gründen – zur Sicherstellung der Unterstützung, die sie seit Jahren gebraucht hätten. Ob es klappt, gilt es abzuwarten.

 

Foto oben: Bei der Berufsfeuerwehr häufen sich die Probleme.

 

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2 Kommentare
  1. Hannes Schnack sagte:

    Butter bei die Fische!
    Hier werden Vermutungen über einen Beamten der Stadt geäußert die erst einmal bewiesen werden müssen! In meinen Augen eine öffentliche Demontage des Beamten und eine Hetzjagd auf seine Person! Von „soll“ und „hätte können“ werden hier vermutete Tatsachen geschaffen, die dann so von den Lesern für Bewiesen und Wahr gehalten werden! Eine Vorverurteilung die mehr als Ehrenrührig ist!
    Der Zustand seines Dienstzimmers mag ja Anlass zu Kritik geben, es ist aber kein Grund jetzt aus allen Ecken mit Anschuldigungen und Vorwürfen öffentlich über die „Presse“, unbewiesene Kritik zu üben! Zudem sei gesagt, über Höhergruppierungen im öffentlichen Dienst entscheidet nicht ein Stellvertreter eines Behördenleiters, sondern ein Auswahlverfahren nach einer Stellenausschreibung! Dazu gehört die dienstliche Beurteilung des Bewerbers und ein Bewerbungsgespräch vor einer Kommission aus Behörde und Personalrat! Das ist jedenfalls für Beamte in verschiedenen Gesetzen so festgelegt!
    Ich möchte die „DelmeNews“ darum bitten, künftig von einem Schnellschuss bei Veröffentlichungen Abstand zu nehmen, und vielleicht erst einmal eine Nacht darüber zu schlafen und sich die Folgen zu überlegen!
    Ach ja, eine Anmerkung noch.
    Der Name des Leitenden Beamten der Feuerwehr kann und wird hier ohne Rücksicht auf seine Person und die Folgen für seine berufliche Laufbahn genannt, der Mitarbeiter in der Feuerwehr, der diese Anschuldigungen und wohl auch die Fotos an die Presse übermittelt hat, wird zum Schutz seines beruflichen Fortkommens Geheim gehalten! Da ist in meinen Augen mehr als Fragwürdig!

    Antworten
    • Redaktion sagte:

      Herr Schnack, seien Sie versichert, dass sich aufgrund unserer Berichterstattung die Stadtverwaltung derzeit intern bereits intensiv mit dem ganzen Themenbereich beschäftigt. Geäußerte Vorwürfe werden überprüft und Missstände abgestellt. Für uns gibt es daher derzeit keinen weiteren Handlungsbedarf.

      Antworten

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