Mutmaßlicher Blindgänger im Stadtosten entdeckt – Entschärfung der Fliegerbombe für Freitag geplant – Evakuierung notwendig

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Im Boden eines Grundstücks an der Langenwischstraße wurde eine nicht detonierte Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt. Ein entsprechender Verdacht habe sich bei vorbereitenden Routineuntersuchungen für eine Baustelle dort ergeben und sei bei einer gezielten Überprüfung weiter erhärtet, teilte die Stadt Delmenhorst heute, 16. Mai, mit. Die Evakuierung des betroffenen Bereichs soll am Freitag ab 8 Uhr erfolgen.
Ein Zeitzeuge hatte den Hinweis auf einen möglichen Blindgänger auf besagtem Grundstück gegeben. Eine Untersuchung durch den Kampfmittelräumdienst bestätigte den Verdacht. Die Fliegerbombe befindet sich laut Verwaltung in mehreren Metern Tiefe. Eine unmittelbare Gefahr für die Bevölkerung bestehe jedoch nicht.

Evakuierung ab 8 Uhr am Freitag

Ab 8 Uhr am Freitag beginnt die Evakuierung, bis 9 Uhr müssen alle Bewohner das Gebiet verlassen. Ab 12 Uhr soll, wenn alles nach Plan läuft, die Unschädlichmachung der Bombe erfolgen. Dafür setzt die Stadt etwa zwei Stunden Dauer an. Eine Sprengung kann nicht ausgeschlossen werden. Frühestens ab 14 Uhr soll dann die Rückkehr der evakuierten Bewohner möglich sein. Die Stadt rechnet, dass diese Maßnahme gut vier Stunden in Anspruch nehmen wird.
Der Fundort der Bombe liegt in der Langenwischstraße, genauere Angaben machen Polizei und Stadtverwaltung nicht, um keine Gaffer anzulocken. „Die brauchen wir nicht“, hob Oberbürgermeister Axel Jahnz (SPD) hervor. Der Evakuierungsradius beträgt einen Kilometer – falls die Bombe gesprengt werden muss, besteht so ein ausreichender Sicherheitsabstand. Im Sperrbereich liegen damit unter anderem Teile der Syker Straße, Kieler Straße und der Iprumper Dorfweg.

Starke Verkehrsbehinderungen erwartet

Der Zugverkehr auf der Bahnlinie nach Bremen wird nicht eingestellt. Dafür werden die Züge nach acht Uhr früh nicht mehr am Bahnhof in Heidkrug halten. Autofahrer, die die Syker Straße, Langenwischstraße, Bremer Straße oder einen anderen Verkehrsweg im Sperrgebiet nutzen wollen, müssen sich auf Umwege und Verkehrsbehinderungen einstellen. Auch in der übrigen Stadt wird mit Behinderungen gerechnet.
Oberbürgermeister Axel Jahnz (SPD) und Thomas Stalinski, Brandoberamtsrat in Delmenhorst, raten allen Bürgern, den Bereich weiträumig zu umfahren oder falls möglich gleich Urlaub am Freitag zu nehmen. Und auf Fahrten falls möglich zu verzichten.
 

Buslinien 201 und 204 mit Einschränkungen

Ebenfalls betroffen sind die Buslinien 201 und 204. So wird die Linie 201 vom ZOB nur noch bis zur Haltestelle „Feldstraße“ fahren, die weiteren Haltestellen bis einschließlich Rolandcenter entfallen. Die Haltestelle Feldstraße wird zudem in den Lübecker Weg verlegt. Die Linie 204 wiederum fährt vom ZOB noch bis zur Haltestelle „Lüneburger Straße“. Auch hier entfallen die darauf folgenden Haltestellen inklusive des Rolandcenters.
 
4.100 Menschen betroffen
Das Gewicht der Bombe wird auf mindestens zehn Zentner geschätzt. Von der Evakuierung betroffen sind ca. 4.100 Menschen, darunter auch Einrichtungen wie das Seniorenheim „Haus am Park“, die Grundschulen Iprump und Stickgras, die Kitas an der Langenwischstraße und der Hohensteiner Straße sowie das Jugendhaus Casa Blanca. Am heutigen Abend werden betroffene Anwohner per Flugblatt im Briefkasten informiert, Freitag kommen Lautsprecherdurchsagen vor Ort hinzu.
Der städtische Krisenstab unter Leitung von Stadtkämmerin Petra Gerlach tagt rund um die Uhr. Bewohner ohne eigene Transportmöglichkeit – ausgenommen die Altenheim-Bewohner, die selbstverständlich abgeholt werden – können Freitag ab 8 Uhr zu einer Sammelstelle gehen. Von dort fahren Busse die Bewohner in die Aufenthaltsstellen.
Insgesamt werden vier Sammelstellen eingerichtet:
– Netto Bremer Straße 276,
– Hotel Thomsen,
– Shell-Tankstelle an der Syker Straße 226 (gegenüber Kfz Logemann),
– Bushaltestelle An der Riede.
Von den Sammelstellen fahren Busse zu diesen Aufenthaltsstellen, an denen sich die Evakuierten während der Zeit der Evakuierung aufhalten können.
– IGS (Mensa),
– Willms-Gymnasium,
– BBS I, Sporthalle Weberstraße,
– Gemeindezentrum der syrisch-orthodoxen Gemeinde (Elsflether Straße 2),
– geprüft werden zudem die Markthalle und die Divarena.

Ab Donnerstag: Bürgertelefon wird eingerichtet

Ein Bürgertelefon wird eingerichtet, es ist am Donnerstag, 17. Mai, von 8 bis 18 Uhr sowie am Freitag, 18.5.2018, ab 8 Uhr geschaltet. Die Rufnummer lautet (04221) 99 1600. Bewohner, die das Gebiet nicht selbst verlassen können, werden gebeten, sich unter der Nummer zu melden. Wer das nicht kann, soll ein weißes Tuch gut sichtbar in sein Fenster hängen und wird dann Freitag abgeholt. Evakuierte sollten ihre wichtigsten Dokumente wie Ausweise mitnehmen. Auch Medikamente, Säuglings- und Spezialnahrung für einen Tag empfiehlt die Stadt einzupacken.
Tiere dürfen nicht in die Evakuierungszentren mitgenommen werden. Die Betroffenen sollten sich daher darum kümmern, ihre Haustiere anderweitig unterzubringen, rät die Stadt. Elektrogeräte sollten zudem vor dem Verlassen der eigenen Wohnung oder des eigenen Hauses ausgeschaltet und Wasserhähne zugedreht werden. Fenster sollten gekippt werden, falls die Bombe gesprengt werden muss, damit die Druckwelle nicht die Scheiben zerstört. Türen sollten hingegen verschlossen werden. Die Polizei wird das Gebiet sichern.
Die Müllabfuhr wird Freitag im Evakuierungsbereich ausgesetzt. Zudem steht das Bürgerservicebüro im City-Center wegen der angespannten Lage nur eingeschränkt zur Verfügung.
Hier geht es zum Plan des Evakuierungsgebietes in größerer Auflösung (pdf-Datei):
 

Foto Mitte: Der Fundort der Bombe ist abgesperrt.
Foto unten (v.l.): Carsten Hoffmeyer (Polizeiinspektion Delmenhorst), Thomas Stalinski (Brandoberamtsrat Delmenhorst), Oberbürgermeister Axel Jahnz (SPD), Petra Gerlach (Krisenstab-Leiterin) und Ute Winsemann (Stadt Delmenhorst Kommunikation und Medien) informierten heute über den Blindgänger.

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