Mit dem Neubau der Syker Straße wird Montag losgelegt – Projektleiterin gewährt Einblicke

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Kommenden Montag, 13. September, startet der Neubau der Syker Straße mit dem ersten Bauabschnitt. Dieser erstreckt sich von der Auffahrt zur B75 bis hinter die Einmündung Barrienstraße. Heute (8. September) gaben Projektleiterin Petra Hintz vom Fachdienst Straßen- und Brückenbau, Stadtbaurätin Bianca Urban und Maximilian Donaubauer, Fachbereichsleiter für Planen, Bauen, Umweltschutz, Landwirtschaft und Verkehr, dazu umfassend Auskunft.
 
Politische Beschlüsse zum Bauvorhaben sind gefasst und Fördermittel für den ersten Bauabschnitt wurden erfolgreich beantragt, wie Stadtbaurätin Bianca Urban darlegt. Sie attestiert der Projektleiterin Petra Hintz vom Fachdienst Straßen- und Brückenbau sehr gute Vorarbeit geleistet zu haben. „Die Syker Straße ist eine der wichtigen Hauptstraßen in Delmenhorst“, sagt Urban. Über diese lässt sich die Innenstadt erreichen. Für selbige spielt die Syker Straße daher eine wichtige Rolle.
 

Investition in die Zukunft

Von der Stadtbaurätin wird betont: „Es geht um eine zukunftsfeste Planung.“ Entsprechend müssen jegliche Aspekte abgewogen werden. Urban spricht davon, dass „ein hoher Gestaltungsanspruch“ vorherrscht. Immerhin handelt es sich um einen öffentlichen Raum und dort sind jeden Tag zahlreiche Verkehrsteilnehmer unterwegs.

Als „eine Visitenkarte für die Stadt“ betrachtet die Stadtbaurätin die Syker Straße, die über einen gewissen Allee-Charakter verfügt. So befinden sich daran Einzelhandel, Gewerbe und Wohnraum. Wert legt Urban darauf, dass die Anlieger nicht darunter leiden müssen. „Durch die Vielfalt und Nutzungsdichte gibt es auch Konfliktpotential“, ist ihr bewusst.

Urban weist darauf hin, dass Sicherheitsaspekte und der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ebenfalls miteinbezogen werden müssen. Angestrebt wird, auch in Zukunft eine hohe Aufenthalts- sowie Gestaltqualität und sämtliche Funktionen bieten zu können. Die Stadtbaurätin teilt mit: „Eine ästhetische und stadtfunktionale Lösung ist uns wichtig.“
 

Vor zehn Jahren mangelte es am politischen Konsens

Maximilian Donaubauer, Fachbereichsleiter für Planen, Bauen, Umweltschutz, Landwirtschaft und Verkehr, verweist auf eine lange Vorgeschichte der Syker Straße. Er erachtet es für bedeutsam, dass die Logistik so wenig Lärm wie möglich verursacht. Im Hinblick auf die Rodung der meisten Bäume macht er darauf aufmerksam, dass der Raum begrenzt und Wandlungen unterworfen ist.

„Wir versuchen, bestmöglich einen Kompromiss im Sinne der Nachhaltigkeit zu erzielen“, beteuert Donaubauer. Außerdem ist ihm daran gelegen, auf die Anlieger einzugehen. Hintz erinnert sich: „Ich habe diese Maßnahme im Herbst 2019 auf den Tisch gelegt bekommen“. Beauftragt wurde sie damit, Fördermittel für die Erneuerung der Syker Straße einzuholen. Im Jahr 2011 war schon der Neubau erwogen worden, aber damals war keine politische Einigung zustande gekommen.
 

Unterirdische Arbeiten und Gestaltung des neuen Freiraums wurden separiert

Eingereicht wurde ihr Vorschlag im Dezember 2019 mit dem Vermerk, dass zeitnah politische Entscheidungen folgen müssten. „Ohne die geht gar nichts“, versichert Hintz. Wesentlich kommt es demnach auf den Zeitpunkt an, weil für Anträge Fristen gesetzt werden. Aufgrund des erzeugten Wirbels in der Kommunalpolitik wurde laut Hintz eine Zweiteilung vorgenommen.

Zunächst wurde eine Beschlussvorlage zu unterirdischen Arbeiten im Stadtrat verhandelt. Im Zentrum standen hierbei die Fragen, ob Kanäle neu montiert werden können und inwiefern der Wurzelbestand Schaden davonträgt. Nach Angaben von Hintz war 2010 eine erste Baumanalyse erstellt worden, die zu jener Zeit bereits kritisch ausgefallen war.

Trotzdem wurde erneut ein Baumgutachter herangezogen. Daraus ging bekanntlich hervor, dass 158 Bäume gefällt werden und bloß sieben Eichen erhalten bleiben. Hintz berichtet: „Im Endeffekt konnte die Politik vollständig folgen.“ Beim zweiten Schritt wurde dem Rat eine weitere Beschlussvorlage zum Umgang mit dem neugeschaffenen Freiraum unterbreitet. Die Verbreiterung der Fuß- und Radwege sowie der Erhalt der Park- und Grünstreifen werden von Hintz genannt.
 

Mit Anliegern wurde im Juli 2020 erstmals das Gespräch gesucht

Unmissverständlich wurde der Politik die gesamte Überlegung präsentiert. Ganz wie es sich die Stadt zur Pflicht gemacht hat, soll der Verkehr sowohl fußläufiger als auch umweltverträglicher werden. Durchgebracht wurde der zweite Beschluss Hintz zufolge im Mai 2020. Anschließend konnte der Entwurf entwickelt werden.

„Eigentlich ist das die größte Maßnahme, die man uns im Fachdienst Straßen- und Brückenbau vorgelegt hat“, räumt Hintz ein. Daraus erklärt sich auch, weshalb die Aufteilung in zwei Bauabschnitte erfolgt. Im Juli des vergangenen Jahres fand die erste Anliegerversammlung statt, bei der die Anlieger darüber informiert wurden, was auf sie zukommt.

Von Hintz wird angemerkt: „Sie konnten der Sache sehr gut folgen und freuen sich insbesondere auf den Kreisverkehr am Reinersweg.“ In der Folge wurde das Sicherheitsaudit durchgeführt, was eine Qualitätskontrolle darstellt. Der Sicherheitsauditor fertigt nach dem Entwurf sowie der Ausführungsplanung ein Gutachten an, welches mit dem Förderantrag eingereicht wird. Er prüft datengestützte Unterlagen. Hierzu zählen die Verkehrsdaten, also wie viele Verkehrsteilnehmer durchfahren, der Anteil des Schwerverkehrs, topografische Gegebenheiten und die urbane Struktur.
 

3,6 Millionen Euro an Fördermitteln fließen in den ersten Bauabschnitt

Letztere bezieht sich darauf, ob die Straße eine Anliegerstraße oder durchs Gewerbegebiet führt, wer Ansprüche anmelden kann und sich auf Nebenanlagen aufhält, so Hintz. Erhoben werden all die genannten Daten, bevor mit der Planung begonnen wird, wozu die Verkehrsströme an sämtlichen Einmündungen gezählt werden müssen. Danach wird ein Planungsschema vorgenommen.

Abschließend ergibt sich daraus ein Querschnitt. Die Querschnittsplanung bildet das Fundament für Kontrollen des Sicherheitsauditors, die sogar die Abstände zwischen Lücken und Strichbreiten beinhalten. Positiv beschieden wurde im Dezember des Vorjahres die Anmeldung zum Jahresbauprogramm 2023.

Daraufhin wurde der Förderantrag gestellt, der im März beantwortet wurde. Aus einem Förderprogramm des Landes Niedersachsen werden 75 Prozent der förderfähigen Kosten für den ersten Bauabschnitt gedeckt, wie Hintz verkündet. Üblich sind 60 Prozent. Die Projektkosten für den ersten Bauabschnitt belaufen sich auf 5,7 Millionen Euro. Bei 3,6 Millionen Euro liegt die Fördersumme. Für die komplette Baumaßnahme wird mit 12,7 Millionen Euro kalkuliert.
 

Für den Bau ist eine Firma aus Hude zuständig

Bis zur Langenwischstraße wird der Querschnitt circa 13,50 Meter betragen. Im Bereich zwischen der Langenwischstraße und dem Hoyersgraben, in dem sich eine Vielzahl von Bäumen befindet, soll dieser 21,50 Meter umfassen. Neben den Fahrbahnen setzt er sich aus den Kanalrinnen, Sicherheitsstreifen, Geh- und Radwegen sowie Park- und Grünstreifen zusammen.

Zuallererst ist nach Aussage von Hintz eine Aufnahme in ein Mehrjahresprogramm zu beantragen. Dafür bedarf es eines Querschnitts, Argumenten für die Maßnahme, der Erklärung, dass alle politischen Beschlüsse vorliegen, und eines Finanzierungsnachweises. Im Rahmen der Ausschreibung wurde der Auftrag des Straßen- und Kanalbaus an die Huder Firma Würdemann vergeben.

Von ihr muss zudem die verkehrsrechtliche Genehmigung für Straßensperren und Umleitungen angefragt werden, wobei die Stadtverwaltung sie eng begleitet. Hinzugezogen werden müssen in diesem Fall die Autobahn GmbH sowie die Stadt Bremen und die Gemeinde Stuhr, da die Syker Straße über die Stadtgrenzen reicht. Das Abtragen und die Beseitigung von Tragschichten, die mit Teer belastet sind, gehören ebenfalls zu Würdemanns Aufgaben. Alte Rohre werden von ihr versiegelt.
 

Es wird hinterher mehr Bäume geben

Obendrein übernimmt die Firma Tauber die Kampfmittelsondierung. Mit den Leitungen und der Versorgung ist die Firma Petershagen beschäftigt. Zusätzlich wird eine Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator (SiGeKo) vor Ort sein. 16 Bäume fallen dem ersten Bauabschnitt zum Opfer. Allein 60 Stück werden in diesem Bereich nachgepflanzt.

Laut Hintz wird bei jedem Fahrbahnteiler ein neuer Baum eingesetzt. Die Wahl fiel auf eine Mischung, die sowohl klima- als auch standortfest ist, und zwar Feldahorne sowie ungarische Stiel- und Zerreichen, die sogar trockenheitsresistent sind. Versorgt wird jeder dieser Bäume mit zwölf Kubikmeter Substrat, einer Tragschicht mit Nährstoffen, sodass die Wurzeln in der gewünschten Form wachsen.

Auch die sieben Eichen erhalten Hintz zufolge eine Substratverwässerung. Ferner werden die Bäume von oben mit einer Belüftung versehen, lässt sie wissen. Pro Baum, der weichen muss, werden von der Stadt zwei neue Bäume gepflanzt. 233 der 316 Bäume sollen einen Platz an der Syker Straße finden, was deutlich mehr sind als die aktuell 165 Bäume. Die übrigen werden an anderen Orten in der Stadt eingesetzt.
 

Zuerst spüren weniger als 25 Anlieger die Folgen

Auf dem Kreisverkehr sollen Stauden gepflanzt und auf den Trennstreifen bienenfreundliche Blumenwiesen angelegt werden. Zum Auftakt bei den Pflanzungen wird nach Auskunft von Hintz die Saat der Blumen erfolgen. Noch ist nicht absehbar, wann die neuen Bäume an der Reihe sind. Hintz hält April schon für zu spät, weil es dann zu warm und trocken sei.

Was die Anleger betrifft, wird im ersten Bauabschnitt vor allem auf unmittelbare Anlieger geschaut, deren Zufahrt betroffen ist, lässt Hintz durchblicken. Ihre Zahl liegt dort unter 25. Gewerbliche Eigentümer wurden im ersten Halbjahr dieses Jahres aufgesucht, um mit ihnen darüber zu sprechen, wie sich das gestalten wird. „Zu unserer großen Freude sind sie sehr zugänglich gewesen“, tut Hintz kund.

Auf der Baustelle wird die Baufirma mit den Anliegern in der kommenden Woche ein Gespräch führten. Hintz hofft, dass auch zwischen ihnen gutes Einvernehmen bestehen wird. Mit Flugzetteln oder E-Mails wurden Anwohner und Betriebe ab der Nienburger Straße und dem Reinersweg in Kenntnis gesetzt. Vornehmlich wird mit Vollsperrung operiert. Begründet wird das von Hintz folgendermaßen: „Bei den Straßenbreiten, wie wir sie haben, ist das nicht anders möglich.“
 

Abschnittsweiser Bau erfolgt aus Rücksicht vor der Zugänglichkeit

Obendrein gilt der Arbeitssicherheit hohe Priorität. Dass sieben Teilbauabschnitte festgelegt wurden, liegt an zwei Aspekten, die beachtet wurden: die Verkehrsberuhigung und die Zufahrten. Hinter der Barrienstraße nimmt die Zahl der Anlieger stark zu. „Für jeden Teilbauabschnitt wird es eine andere Lösung der Umfahrung geben“, kündigt Urban an.

Vorerst wird die Einfahrt stadteinwärts nicht möglich sein. Zur Hälfte wird der Kreisverkehr über der Diagonale errichtet. An einem späteren Zeitpunkt wird dieser vom Reinersweg ausgehend vervollständigt. Sobald die Vollsperrung in Kraft tritt, sollte sie mit Schildern ausgewiesen werden. Urban äußert: „Uns geht es darum, dass man die Straße noch in 10 oder 20 Jahren gut nutzen kann. Sie ist eine Stadtstraße trotz aller Gewerbetreibenden. Der Allee-Charakter hat sich bewährt.“
 
Bild: Projektleiterin Petra Hintz (Fachdienst Straßen- und Brückenbau)(Mitte), Maximilian Donaubauer (Fachbereichsleiter Planen, Bauen, Umweltschutz, Landwirtschaft und Verkehr) und Stadtbaurätin Bianca Urban stellten den ersten Bauabschnitt der Syker Straße ausführlich vor.

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