Miniversion des Wasserturms dient als Spielgerät – Sprachheilkindergarten erweitert sein Angebot

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Ab sofort wartet der von Arbeiterwohlfahrt (AWO) getragene Sprachheilkindergarten, Pommerstraße 19, mit zwei besonderen Spielgeräten auf. Heute (1. November) wurden ein Rutschenturm, bei dem sich um eine verkleinerte Nachbildung des Wasserturms handelt, und ein Kletterparcours auf dem Gelände der Einrichtung offiziell eingeweiht. Für diesen Zweck stellten der Rotary Club Delmenhorst, eine Stiftung und die Glücksspirale 23.000 Euro zur Verfügung.
 
Bettina Gienapp, Leiterin des AWO Sprachheilkindergartens Delmenhorst, begrüßte als Gäste vom Rotary Club Delmenhorst dessen Past Präsident Marco Toschka und Mitglied Dr. Klaus Bohnemann sowie Thore Wintermann, Vorstand für Verband und Politik des AWO Bezirksverbands Weser-Ems. „Seit 2016 hatten wir keine Rutschmöglichkeit mehr im Außenbereich“, gibt sie zum Hintergrund der neuen Spielgeräte preis. Von ihr wird ergänzt: „Wir führen jährlich eine Befragung unter den Kindern durch.“
 

Design des Rutschenturms war eine bewusste Wahl

Anfangs wurde Gienapp zufolge nichts bemängelt, doch über die Zeit wurden zunehmend eine Rutsche und eine Klettermöglichkeit vermisst. In den vergangenen fünf Jahren wurde dieser Bedarf insofern gedeckt, dass auf andere Spielplätze ausgewichen wurde. Nun wurde in Form eines neuen Rutschenturms und eines neuen Kletterparcours‘ Abhilfe geschaffen.

„Für uns war relativ schnell klar, dass wir etwas mit großem Wiedererkennungswert in der Stadt haben wollen“, teilt die Kindergartenleiterin mit. Rechnung getragen wurde dem beim Rutschenturm, der ein Abbild des Delmenhorster Wahrzeichens, dem Wasserturm, in deutlich geringerem Maßstab ist. Errichtet wurde der imposante Turm von der Möbeltischlerei Ghepetto aus Bremen.

Deren Spezialität besteht in der Produktion von auf bestimmte Wünsche zugeschnittenen und sorgfältig gestalteten Kinderspielanlagen. Außer zum Rutschen, kann der Turm auch zum Klettern und Verstecken genutzt werden. Variierende Schwierigkeitsgrade weisen die verschiedenen Aufstiege auf. Sogar mit einer Hängebrücke ist der Turm ausgestattet. Mit einer Sitzecke ist sein Inneres ausgestattet, wo Rollenspiele möglich sind, und unter ihm ist eine Art Garage zu finden.
 

Geschick wird beim Klettern gefordert und gefördert

Ein paar Schritte weiter ist der Kletterparcours angelegt. Baumstämme, Netze und Seile gehören zu seinem Repertoire und die Schwierigkeit variiert auch in diesem Fall, damit die Kinder ihre Geschicklichkeit verbessern können. „Die Kinder hier sind eher hypoton, das heißt, ihre Muskulatur ist schwächer ausgeprägt“, lässt Gienapp durchblicken. Zur Anschaffung beider Spielgeräte war der Sprachheilkindergarten auf finanzielle Hilfe angewiesen.
 

Aus Plänen wurde innerhalb eines Dreivierteljahres Wirklichkeit

Ihren ausdrücklichen Dank bekundete die Kindergartenleiterin gegenüber dem Rotary Club Delmenhorst und einer diesem nahestehenden Stiftung für ihre gemeinsame Spende im Umfang von 15.000 Euro sowie der Glücksspirale, die eine Förderung in Höhe von 8.000 Euro zugutekommen ließ. „Wir tun Gutes und freuen uns, wenn das entsprechend angenommen wird“, erklärt Dr. Bohnemann.

Weiter führt er aus: „In vielen der von uns geförderten Projekte legen wir einen Schwerpunkt auf Kinder- und Jugendarbeit. Daher war es uns schnell klar, dass wir den Sprachheilkindergarten bei der Anschaffung solch toller Spiel- und Lernmöglichkeiten unterstützen.“ Nachdem der Rotary Club im Dezember des Vorjahres zugesagt hatte, dafür zu spenden, lief die Planung diesen Januar an, so Gienapp.

Aufgestellt wurden der Rutschenturm und der Kletterpracours demnach im September. Die Bauabnahme ließ noch drei Wochen auf sich warten. „Danach waren die Kinder nicht mehr zu bremsen“, schildert Gienapp. Binnen eines so kurzen Zeitraums eine Baugenehmigung zu erhalten und die Konstruktion abzuschließen, erachtet Dr. Bohnemann in Anbetracht der Delmenhorster Verhältnisse für überaus bemerkenswert.
 

Corona-Pandemie belastet Kinder

Wintermann wies darauf hin, dass die Corona-Pandemie insbesondere Kindern schwer zu schaffen macht. „Die Kinder brauchten jetzt Bewegung und soziale Kontakte“, ist er überzeugt. Zudem vertritt er die Ansicht, dass im heilpädagogischen Bereich als Raum Kindern mehr Freiheiten gewährt werden sollten. Nach wie vor gilt in der Einrichtung das Zwei-Kohorten-Prinzip, damit nicht sämtliche Kinder in Quarantäne geschickt werden müssen, wenn jemand positiv getestet wird.
 

32 Kinder mit Sprachproblemen werden betreut

Von der Betreuung im AWO Sprachheilkindergarten Delmenhorst profitieren aktuell insgesamt 32 Kinder mit komplizierten medizinischen Problemen bei der Spracherlernung. Aufgeteilt sind diese auf vier Gruppen, sodass sich jeweils acht Kinder in einer Gruppe befinden. Ein recht hoher Anteil, nämlich drei Viertel der Kinder, hat einen Migrationshintergrund.

Das Erkennen der Sprachschwäche fällt bei ihnen häufig noch schwerer und erfolgt zumeist über das Gesundheitsamt, den Kinderarzt oder durch Befragung der Eltern zu Auffälligkeiten beim Gebrauch der Muttersprache. Überwiegend werden den Kindern, die auch psychologisch begleitet werden, logopädische und therapeutische, aber auch motopädische Angebote zuteil gebracht. „Erwachsene sind oftmals viel zu ungeduldig, was den nächsten Schritt betrifft“, stellt Gienapp fest.
 
Bild oben: Der Wasserturm im Kleinformat als Rutschenturm ist das neueste Highlight im AWO Sprachheilkindergarten.

Bild 2: Über die neuen Spielgeräte freuten sich Dr. Klaus Bohnemann (v. l.), Mitglied des Rotary Clubs Delmenhorst, Alexander und Mahir (beide 6), Kindergartenleiterin Bettina Gienapp sowie Marco Toschka, Past Präsident des Rotary Clubs.

Bild 3: Eine Rückansicht vom Rutschenturm.

Bild 4: So so sieht der neue Kletterparcours aus.

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