Ministerpräsident Weil besucht Josef-Hospital – Weitere Unterstützung des Landes zugesagt – Video

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Heute, 16. März, konnten die Mitarbeiter des Josef-Hospitals Delmenhorst (JHD) einen besonderen Besucher empfangen: Stephan Weil (SPD), Ministerpräsident von Niedersachsen, besuchte das Krankenhaus. Dabei versprach er den Mitarbeitern und der Stadt, dass das Land auch künftig das Haus unterstützen will. Zudem stellte er in Aussicht, dass der Förderbescheid für einen Neubau nicht mehr automatisch an den Standort Mitte gekoppelt sei.
 
Urheber des Treffens war Betriebsrat-Mitglied Olaf Mehlis. Dieser hatte Weil vor einigen Monaten bei einem Treffen der Gewerkschaft verdi von der Situation im JHD erzählt. Dadurch entstand beim Landesvater der Wunsch, sich die Lage persönlich vor Ort anzuschauen.
 

Mehlis: Sonntagsreden auch Taten folgen lassen

Zunächst ging Mehlis auf die Situation ein. Dass erst letzten Freitag 130 Kollegen wegen der Insolvenz entlassen werden mussten, schmerze die verbliebenen Mitarbeiter: „Es fühlt sich für alle wie ein Verlust an.“ Die Ursache für die Insolvenz sah er in früheren Fehlern im Management und verschiedenen Gremien. Trotz der Probleme wollten er und seine Kollegen ihren Patienten die bestmögliche Versorgung ermöglichen.
 
Gleichzeitig sah er in der ungleichen Vergütung von Behandlungen in verschiedenen Bundesländern einen Nachteil für Niedersachsen, da hier für viele Dienstleistungen geringere Pauschalen bezahlt würden. „Dieses fehlende Geld bedeutet, dass mehr Häuser in Niedersachsen rote Zahlen schreiben“, mahnte er. Zudem sei für Pflegeleistungen mehr Geld notwendig. Zudem bat er Weil, etwas gegen den Mangel an Fachkräften im Pflegebereich zu tun. Und mahnte: Politiker sollten ihren „Sonntagsreden“ auch Taten folgen lassen.
 

Jahnz: Mitarbeiter hatten am meisten zu leiden

Oberbürgermeister Axel Jahnz (SPD) ergriff ebenfalls das Wort: „Ich bin froh, dass ich heute in einem Krankenhaus stehen kann, dass die Stadt behalten hat.“ Er dankte dem Stadtrat, der sich für die Rekommunalisierung entschieden hatte. Zugleich sagte er, dass die Mitarbeiter wegen der monatelangen Ungewissheit um die Zukunft des Hauses am meisten aushalten mussten. So lange Ungewissheit sei schwer zu ertragen. Er fügte hinzu: „Jede Kündigung ging auch mir ins Mark.“
 
Ein Krankenhaus sei für eine kreisfreie Stadt sehr wichtig. Um die Zukunft des JHD zu sichern, müsse noch viel Arbeit angepackt werden. Er zeigte sich aber zuversichtlich: „Delmenhorst kann kämpfen.“
 

Weil: Chance für Neuanfang im Krankenhaus

Schließlich trat Weil selbst ans Rednerpult. Er sei oft in Krankenhäusern zu besuch. „Keines davon hat es leicht“, gab er zu. Das Krankenhaussystem und dessen Finanzierung würden Probleme verursachen. Dass die neue, große Koalition in Berlin sich des Problems annehmen wolle, sei ein positives Signal. „Da müssen wir am Ball bleiben.“
 
„Das Josef-Hospital ist vielleicht das Krankenhaus, das in Niedersachsen in den letzten Jahren am meisten gebeutelt wurde“, ergänzte er. Ursachen seien die Högel-Morde, die schwierige Fusion der beiden Delmenhorster Kliniken zum JHD und die Insolvenz. Die Kündigungen von 130 Mitarbeitern nannte er einen „traurigen Höhepunkt“. Zugleich gab er sich optimistisch, dass es wieder aufwärts gehe. Die Insolvenz böte auch die Chance für einen Neuanfang. Und dabei wolle das Land das Haus und die Stadt unterstützen.
 

Standortfrage neu aufgerollt?

Der Förderbescheid für den Neubau, über den 70 Millionen Euro von den geplanten Baukosten (insgesamt 83 Millionen) abgedeckt werden, bleibt bestehen. Er wird aber nicht mehr automatisch an den Standort Mitte gekoppelt. Ob und wann der Stadtrat erneut über den Neubauort oder eine Sanierung des bisherigen Standortes an der Wildeshauser Straße entscheidet, steht noch nicht fest.
 
Unabhängig davon freute sich JHD-Geschäftsführer Florian Friedel über Weils Besuch: „Das ist ein klares Bekenntnis zum Standort Delmenhorst.“
 
Foto oben: Ministerpräsident Stephan Weil versprach im Blauen Salon des Josef-Hospitals weitere Unterstützung des Landes für das Haus.
 
Foto unten: Oberbürgermeister Axel Jahnz (SPD), Stephan Weil (auch SPD), JHD-Geschäftsführer Florian Friedel und Betriebsratsmitglied Olaf Mehlis gehörten zu den Teilnehmern der Veranstaltung.
 
Video: Wir haben einige Rednerbeiträge vom Besuch zusammen geschnitten, um einen Eindruck vom Geschehen zu vermitteln.
 

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