Mehr Väter in Delmenhorst nehmen Elterngeld in Anspruch – Anteil liegt aber unter Landesdurchschnitt

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Nach der Geburt eines Kindes legen mehr Männer in Delmenhorst eine Auszeit im Beruf ein und beziehen währenddessen Elterngeld. Trotzdem ist der Väteranteil am Elterngeldbezug in Delmenhorst laut Angaben der IKK classic unter dem Landesdurchschnitt angesiedelt.
 
Im Jahr 2017 bezogen 1.685 Personen in Delmenhorst Elterngeld: davon waren 1.376 Mütter und 309 Väter. Entsprechend lag der Anteil der Männer damit bei 18,3 Prozent. 2016 hatte dieser nur 16,4 Prozent betragen. Von insgesamt 1.523 Elterngeldbeziehenden waren 250 Väter. Das gab die Krankenkasse IKK classic nach Auswertung der Daten vom Statistischen Bundesamt bekannt.
„Der Anteil der Väter in Delmenhorst am Elterngeldbezug ist zwar gestiegen, aber deutlich niedriger als der Landesdurchschnitt“, sagt Markus Schrader, Regionalgeschäftsführer bei der IKK classic. „In Niedersachsen haben im Jahr 2017 insgesamt 35.781 Väter und 130.688 Mütter Elterngeld bezogen, Männer hatten also einen Anteil von 21,5 Prozent.“
 

Braunschweig an der Spitze und Wesermarsch als Schlusslicht

Mit 28,1 Prozent verzeichnete die Stadt Braunschweig 2017 den höchsten Väteranteil beim Elterngeldbezug in Niedersachsen. Umgekehrt erreichte der Landkreis Wesermarsch den niedrigsten Wert mit 12,6 Prozent. Für eine Dauer von zwei Monaten beanspruchten die meisten Väter mit Elterngeldbezug in Niedersachsen, nämlich 72,7 Prozent, Elterngeld.
Zur Unterstützung von jungen Familien dient das Elterngeld als eine staatliche Leistung. Wenn die Eltern weniger Einkommen haben, weil sie nach der Geburt vorübergehend weniger oder überhaupt nicht mehr arbeiten, sorgt das Elterngeld für einen finanziellen Ausgleich. Auch Eltern, die vor der Geburt gar kein Einkommen hatten, erhalten die Transferzahlung.
 

Drei verschiedene Formen

Elterngeld gibt es in drei Varianten, die sogar miteinander kombinierbar sind: Basiselterngeld, ElterngeldPlus und Partnerschaftsbonus. Anspruch auf Basiselterngeld besteht bis zu einem Jahr. Im Fall, dass beide Elternteile diese Leistung beantragen und einer von ihnen nach der Geburt weniger Einkommen verdient als zuvor, ist eine zweimonatige Verlängerung möglich.
Es ist möglich, dass die Eltern den Zeitraum unter sich aufteilen können. Sie können entweder gleichzeitig oder abwechselnd Elterngeld beziehen. Alle beide müssen wenigstens zwei und höchstens zwölf Monate beantragen. Für jeden Monat, in dem beide Elternteile zeitgleich Basiselterngeld bekommen, werden zwei Monate Bezugsdauer angerechnet.
Das ElterngeldPlus verdoppelt den Leistungszeitraum und halbiert zugleich die monatliche Bezugshöhe. Besondere Regeln sind für Eltern gültig, die während des Bezugs zur Teilzeit arbeiten. Unter gewissen Bedingungen können mit dem Partnerschaftsbonus vier weitere ElterngeldPlus-Monate genutzt werden.
 

Verantwortung tragen Landkreise und Großstädte

Nach dem Durchschnittseinkommen vor der Geburt richtet sich der Umfang des Basiselterngeldes. Dessen Summe beläuft sich auf zwischen 300 und 1.800 Euro pro Monat. Ein Antrag auf die Leistung muss schriftlich erfolgen. In Niedersachsen liegt die Zuständigkeit für das Elterngeld bei den Landkreisen und großen Städten.
Alle wesentlichen Informationen und Antragsformulare, die zum Teil digital gestellt werden können, sind auf der Webseite www.familienportal.de abrufbar. Sie geht auf das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zurück. Dort sind auch die verantwortlichen Elterngeldstellen vor Ort zu entnehmen.
 

Elterngeld ist von Krankenkassenbeiträgen befreit

Der Antrag muss nicht umgehend nach der Geburt des Kindes eingereicht werden. Lediglich für die letzten drei Monate vor Beginn des Monats, in dem das ausgefüllte Formular bei der Elterngeldstelle eingegangen ist, werden Zahlungen rückwirkend geleistet.
„Bei der gesetzlichen Krankenversicherung besteht die Mitgliedschaft fort, solange Elterngeld bezogen wird. Aus dem Elterngeld sind keine Beiträge zu leisten. Diese Beitragsfreiheit gilt jedoch nur für das Elterngeld selbst, nicht für mögliche andere Einnahmen“, erklärt Markus Schrader. Versicherten empfiehlt die IKK classic, sich vor der Antragstellung des Elterngeldes von ihrer Krankenkasse beraten zu lassen.
 
Beispielbild: Der Anteil der Väter, die in Delmenhorst Elterngeld beziehen, ist um knapp zwei Prozent gestiegen.

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