Mehr Transparenz bei Medikamenten – Josef Hospital Delmenhorst übernimmt Vorreiter-Funktion

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Gestern, am 22. Mai, gab Florian Friedel, Geschäftsführer des Josef-Hospitals Delmenhorst (JHD) einen kurzen Überblick über die ersten vier Monate des neuen Jahres. Zudem stellte er zwei Projekte vor, die unter anderem zeigen sollen, dass im Krankenhaus nicht am falschen Ende gespart wird.
 
Seit dem 1. Mai befindet sich das JHD in städtischer Hand. Trotz neuer Trägerschaft hat sich, was die Behandlung von Patienten angeht, zum Vorjahr noch nicht viel verändert. „Wir liegen auf Vorjahresniveau“, berichtete Florian Friedel. Genau 5.171 Patienten habe das Krankenhaus im ersten Quartal dieses Jahres behandelt – etwa so viele wie 2017. Allerdings sei die Fallschwere um drei Prozent gestiegen.
 

Geschäftsführer weist Vorwürfe zurück

Hinter den Kulissen des Krankenhausbetriebes hat sich die Geschäftsführung intensiv mit Personalfragen und Verträgen beschäftigt. Etwa 130 Kündigungen wurden ausgesprochen. Deshalb sieht sich die Klinik immer wieder mit latenten Vorwürfen konfrontiert, sie spare an der medizinischen Versorgung. Diesen Aussagen tritt Friedel entschieden entgegen: „Einsparungen an der medizinischen Versorgung wären extrem dumm. Für die Delmenhorster Klinik gibt es nur eine Strategie, um zu bestehen: Qualität.“
 

Besondere Partnerschaft mit Apotheke

Damit die Qualität der Versorgung nicht leidet, spart das JHD an anderer Stelle. So wird unter anderem günstigeres Mineralwasser eingekauft. Eine größere Veränderung hat man hingegen im Bereich Klinikapotheke gewagt. Künftig werden Apotheker der antares-Apotheken die Ärzte des JHD vor Ort unterstützen.
 
„Durch die Partnerschaft und das Know-how der Pharmazeuten soll mit Medikamenten im Krankenhaus effizienter und effektiver umgegangen werden“, betont Friedel. Hierfür kommt ein bis zwei Mal pro Woche ein Apotheker ins Krankenhaus, der an den Visiten teilnimmt und anhand der Krankenblätter der Patienten mögliche Auffälligkeiten bei verabreichten Medikamenten an den behandelnden Arzt weiterleitet. Hierzu gehören unter anderem Wechselwirkungen, Nebenwirkungen und eine ungeeignete Medikation.
 

Indirektes Warnsystem

Auch in der modularen Versorgung mit Medikamenten entstehe durch die Partnerschaft eine höhere Transparenz, so Kent Blake, Leiter der antares-Hauptapotheke und der Klinikversorgung. Pharmazeuten können sich hier die Verbrauchszahlen anschauen und, ausgehend von 10-Tages-Taktungen, entscheiden, wieviel von einem Medikament auf einer Station vorhanden sein sollte. „Auch auffällige Mehrverbräuche fallen so eher ins Auge“. Dies sei angesichts der Historie des JHD besonders wichtig. „Ändert sich der Verbrauch eines Medikamentes plötzlich um mehr als 20 Prozent, reagiert unser Ampel-System – die Ampel geht auf gelb, es besteht Klärungsbedarf.“
 

System mit Zukunftspotential

„Mit der Apotheken-Partnerschaft übernimmt das JHD eine Vorreiterrolle“, findet auch Rainer Werther, Geschäftsführender Direktor der antares-Apotheken. „Das ist einmalig für ein kommunales Krankenhaus dieser Größenordnung.“ Im Zuge der Digitalisierung sei es laut Blake sogar vorstellbar, dass eines Tages jeder Patient eine digitale Karte besitze, die von Pharmazeuten eingesehen werden könne: „So kann eine Unverträglichkeit oder Wechselwirkung mit Hausmedikationen von vorneherein ausgeschlossen werden.“
 

Zehnjähriges Jubiläum der Palliativ-Station dieses Jahr

Auch der Palliativmedizinische Dienst (PMD) ist neu am Josef-Hospital. Bestehend aus einem Arzt, einem Psychologen, einer Schwester und einem Physiotherapeuten, können nun auch Patienten aufgesucht werden, die nicht auf der Palliativ-Station liegen. Diese beschäftigt seit kurzem Klinik-Clowns, die sonst nur die Kinderstation besuchen – und das mit ausgesprochen gutem Erfolg. „Patienten die sich in einer ausweglosen Situation befinden, erhalten wieder neuen Lebenswillen“, erzählt Dr. Ales Stanek, Chefarzt der Palliativmedizin.
 
Seine Station ist nur eine von nur drei in der Region, die multimediale Schmerztherapie anbietet – eine enorm aufwändige Form der Therapie. „Den Patienten muss beigebracht werden, dass der Schmerz, auch wenn sie ihn spüren, in vielen Fällen psychischer Natur ist“, fährt Stanek fort. Sowohl Therapieform als auch Palliativstation feiern in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen. Deshalb veranstaltet das Klinikum vom 14. bis zum 18. August eine Themenwoche, in der Besucher Einblicke in den Alltag der Station und die wichtige Arbeit, die sie leistet, erhalten.
 
Foto (v.l.): Dr. Ales Stanek, Florian Friedel, Kent Blake, Rainer Werther und Anke Buchholtz freuen sich über die Zusammenarbeit des JHD mit der antares-Apotheke.
 

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