Markus beschwert sich im Stadtrat: Wenig Mitglieder beim Faschingsempfang – "Habe mich beschämt gefühlt"

Werbung
Werbung
Werbung

Dass Markus Weise für gute Laune sorgt, ist Besuchern des Delmenhorster Comedy Clubs und des Faschings in Ganderkesee, bei dem Weise mitwirkt, schon lange bekannt. Dass er aber auch austeilen kann, zeigte er gestern (20. März) im Stadtrat. Grund dafür war die Behandlung der Faschingsgesellschaft aus Ganderkesee, die Weise alles andere als gut empfand.
 
Weise ist seit letztem Jahr Mitglied im Festausschuss der Faschingsgesellschaft GGV und insgesamt nach eigener Aussage seit 15 Jahren in der Gesellschaft aktiv. Er nahm am 28. Februar (Weiberfastnacht) auch am Empfang des Prinzenpaars aus Ganderkesee teil. Von den Delmenhorster Politikern nahmen dabei nur 5 von 45 Stadtratsmitglieder im Delmenhorster Rathaus teil.
 

Weise: „Ich liebe meine Stadt“

Gestern nutzte Weise die Bürgersprechstunde, um seinen Unmut dem Stadtrat mitzuteilen. Trotz seines lustigen Anzugs – er trug seine rote Faschingsjacke samt Hut mit Glöckchen – fand er deutliche Worte. Er sei in Delmenhorst geboren, lebe hier und wolle hier auch mal beerdigt werden. „Andere möchten hier noch nicht mal über den Zaun hängen“, sagte er mit Blick auf das angeschlagene Stadtimage. „Aber ich liebe meine Stadt.“
 
Selbst während seines Studiums in Hannover sei er hier geblieben und immer in die Landeshauptstadt gependelt. Heute arbeitet Weise als Lehrer an der BBS II. Das Stadion, die Graft und das Kulturleben zählte er unter anderem als Gründe für sein positives Stadtbild auf.
 

Keine Faschingswertschätzung an der Delme?

Dann schwenkte Weise um: „An Weiberfastnacht habe ich mich zum ersten Mal für die Stadt geschämt.“ Dabei sei der Fasching nicht nur eine Angelegenheit von Ganderkesee. Die Leute in Adelheide seien beispielsweise sehr aktiv beim Faschingsumzug. Dass dennoch nur fünf Ratsmitglieder beim Empfang zugegen waren, habe ihn daher gestört. Dabei habe der Empfang sogar im Sitzungskalender des Stadtrates gestanden.
 
Weise weiter: „Es war für mich ein peinliches Bild, das der Rat abgeliefert hat.“ Nur die SPD nahm er aus seiner Kritik aus, die mit fünf Ratsmitgliedern am Empfang teilnahm.
 

Viele Ratsmitglieder verhindert

Auf die Frage, warum so wenige Ratsherren und -frauen kamen, gab es unterschiedliche Antworten. Murat Kalmis (FPD) erklärte, er sei krankheitsbedingt ausgefallen. Seine Einschätzung, dass die Einladung nicht allen Ratsmitgliedern gegolten habe, nahm er zurück, nachdem er erfuhr, dass dem nicht so gewesen war. Auch in der Fraktion um Eva Sassen (Bürgerforum/Freie Wähler/Unger) seien laut Sassen alle Mitglieder verhindert gewesen.
 
Peter Stemmler (UAD) meinte zwar: „Ich gehe gern überall hin.“ Er selbst habe für sich aber entschieden, den Fasching nicht zu mögen.
 

Hohe Zeitbelastung für Ratsmitglieder?

Edith Belz (Linke) dagegen hob hervor, dass ihre Fraktion nur als zwei Leuten bestehe. Angesichts der vielen Termine – Sitzungen vom Stadtrat und Ausschüssen, der Fraktion und weiterer – gäbe es Veranstaltungen, zu denen weder sie noch ihr Kollege Hartmut Rosch kommen könnten. Und sie ergänzte: „Wir alle hier haben ein Leben neben dem Stadtrat.“
 
So sah es auch Marianne Huismann von den Grünen. Zudem hätten weder sie noch ihr Kollege Harald Schneewind eine Begeisterung für den Fasching.
 

CDU will nächstes Jahr wieder teilnehmen

CDU-Ratsherr Michael Adam fand zwar auch, dass Zeit für Stadtratsmitglieder immer knapp sei und ein Besuch leider nicht bei allen Terminen gelinge. Er ergänzte aber: „Wir halten den Fasching hoch.“ Und versprach, nächstes Mal mit der ganzen Fraktion am Empfang teilzunehmen.
 
Antje Beilemann (SPD), selbst beim Termin anwesend, fand es schade, dass viele Ratsmitglieder die „runde Party“ (den Empfang) verpassten. „Ich werde auf jeden Fall wieder dabei sein“, betonte sie.
 
Foto: Trotz seines lustigen Outfits fand Markus Weise deutliche Worte zur geringen Anwesenheit von Stadtratsmitgliedern beim Empfang des Faschings-Prinzenpaares im Februar.
 

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert